Katze und Hund aneinander gewöhnen: So klappt das Zusammenleben

Es gibt keine angeborene Feindschaft zwischen Katze und Hund, nur ein massives Verständigungsproblem. Lesen Sie hier, wie sich Katze und Hund am besten aneinander gewöhnen. 

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Freundschaft zwischen Katze und Hund ist möglich. © Stock.adobe.com/New Africa

Katze und Hund kommunizieren in erster Linie über ihre eigene Körpersprache. Doch daraus entstehen Verständigungsprobleme: Sie missverstehen sich ständig! Das macht das Zusammenleben von Katze und Hund zuerst einmal schwierig.

Doch beide Tiere können lernen, den anderen besser zu verstehen – so entstehen gute Freundschaften und ein harmonisches Miteinander von Katze und Hund in einem Haushalt. Hier erfahren Sie, wie das Zusammenleben zwischen beiden klappen kann und was es dabei zu beachten gilt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Prinzipielle Missverständnisse
  2. Grundregeln beim Kennenlernen von Katze und Hund
  3. Katze und Hund sollen sich besser verstehen: Was es zu beachten gilt
  4. Tipps zum besseren Zusammenleben bei Problemen

Katze und Hund aneinander gewöhnen: Diese Missverständnisse gibt es

Katze und Hund interpretieren die Körpersignale des anderen erst einmal falsch:

  • Freundliches Schwanzwedeln vom Hund wird von Katzen eher als Drohung verstanden.
  • Ein entspannt hochgetragener Katzenschwanz wird vom Hund als Imponiergehabe verstanden.
  • Eine warnend erhobene Katzentatze ist in der Hundesprache eine Bettelgeste.
  • Ein "Gleich passiert was"-Schwanzwedeln der Katze kommt beim Hund leicht als Friedenszeichen an.

Es gibt für Katze und Hund also eine Menge Möglichkeiten, sich falsch zu verstehen. 

Am einfachsten ist es, Welpen und Kitten zusammenzuführen. 

Genau wie alle Kinder, haben Welpen und Kitten selten ein Verständigungsproblem, wenn sie zusammen aufwachsen. Sie werden ganz selbstverständlich "zweisprachig" und die dicksten Freunde. Doch in den meisten Fällen findet eine Zusammenführung erst später statt. Auch das kann gelingen. 

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Kitten und Welpen gewöhnen sich schnell aneinander. © Stock.adobe.com/bint87

Zusammenleben von Katze und Hund: Grundregeln beim Kennenlernen 

Vertrauen und Freundschaft kann nur entstehen, wenn kein Druck ausgeübt wird. 

Regel 1: Die Katze muss bei den ersten Begegnungen immer die Möglichkeit haben, das Zimmer zu verlassen oder sich auf einen Schrank zu "retten".

Regel 2: Der Hund darf die Katze auf gar keinen Fall jagen. Egal, ob er spielen will oder Krieg führen: Die Katze ist für ihn "Nein, Pfui, Wehe!", auch wenn es ihm schwerfällt.

Regel 3: Der Hund wird beim ersten Aufeinandertreffen angeleint

Regel 4: Vor dem ersten Aufeinandertreffen sollte der Hund einen langen Spaziergang gemacht haben und auch die Katze sich in einem Spiel ausgetobt haben. 

Regel 5: Wenn der Hund ruhig bleibt, sie scheinbar ignoriert, dann wird eine Katze sich schneller entspannen, sich eher und öfter in die Nähe dieses unheimlichen Fremden wagen, ihn neugieriger beobachten (auch wenn sie ihn scheinbar ignoriert), den ersten Kontakt wagen.

Sanfte Bestechung von Menschenhand hilft den beiden, eine Brücke zueinander zu bauen. Streicheln und extra Leckerli helfen sowohl Hund als auch Katze, geduldig zu bleiben und die Anwesenheit des anderen als durchaus angenehm einzustufen.

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Beim Kennenlernen ist Geduld besonders wichtig. © Stock.adobe.com/anastas_

Katze und Hund harmonisch aneinander gewöhnen

Schwieriger als bei Jungtieren wird es, wenn eine erwachsene Katze/ein erwachsener Hund mit einem Welpen/Erwachsenen der anderen Art zusammenziehen soll. Da ist Fingerspitzengefühl, etwas Nervenstärke und Geduld von den beteiligten Menschen gefragt.

Das Schlimmste, was Sie tun können, ist, die Tiere zwangsweise zusammenzubringen, etwa einen temperamentvollen Hund mit einer Katze ohne/oder mit schlechter Hundeerfahrung in ein Zimmer einzusperren oder eine Katze einem Hund vor die Schnauze zu halten. Das Ergebnis ist in der Regel Todesangst bei der Katze, Schreck bis Trauma beim Hund und im zweiten Fall zusätzlich zerkratzte Hände für den Menschen.

6 Tipps, wie sich Katze und Hund besser aneinander gewöhnen

Folgende Voraussetzungen erleichtern es, dass eine Freundschaft zwischen Hund und Katze entstehen kann:

  • Katze und Hund sind in etwa gleich alt. Alte und junge Tiere harmonieren nicht immer. 
  • Hund und Katze sollten von ähnlichem Gemüt sein. 
  • Negative Erfahrungen mit der anderen Tierart sollten unbedingt vermieden werden.
  • Es ist leichter, eine Katze in ein Hundehaus einziehen zu lassen als einen Hund in einen Katzenhaushalt. 
  • Beide Tiere brauchen Rückzugsorte.
  • Futterplatz von Hund und Katze sollten getrennt sein. 

Ein friedliches Miteinander von Hund und Katze ist möglich. Geben Sie den Tieren jedoch Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Trennen Sie sie, bevor es einem Tier zu viel wird. Lassen Sie die Tiere in der ersten Zeit nicht unbeaufsichtigt miteinander. Manche Katze-Hund-Duos akzeptieren sich schon nach wenigen Stunden, andere brauchen mehrere Wochen. Bleiben Sie geduldig, liebevoll und konsequent zu beiden Tieren. 

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Getrennte Futterplätze sind ein Muss. © Stock.adobe.com/Africa Studio

Wenn Katze und Hund sich einfach nicht vertragen

Es gibt Hund-und-Katze-Duos, bei denen das Zusammenleben auch auf Dauer nicht funktioniert. Wir sagen Ihnen, woran Sie ein unverträgliches Paar erkennen. Nicht jede Katze ist bereit, mit einem Hund zu leben und umgekehrt. Sie sollten die beiden wieder trennen, wenn:

  • die Katze nur noch unter dem Bett sitzt, ein Zimmer nicht mehr verlässt, das Fressen verweigert.
  • die Katze nicht mehr nach Hause/ins Haus kommt.
  • der Hund und die Katze auf Dauer ihre Feindschaft pflegen, sich bei jeder Gelegenheit bekriegen.
  • ein großer Hund die Katze nicht ausstehen kann und ihr ernsthaft nachstellt.
  • ein kleiner Hund nichts mehr zu sagen hat im Haus und unter der Katze leidet.
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© Ein Herz für Tiere Media

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