Passivrauchen beim Hund: Risiken und Folgen

Rauchen stellt ein gesundheitliches Risiko dar, dem sich jeder in Deutschland, der möchte, aussetzen kann. Doch was bedeutet das für die Haustiere, die dem Passivrauch ausgesetzt sind? 

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Wer Raucht, entscheidet sich bewusst dazu. Viele Halterinnen und Halter sorgen dafür, dass ihr Hund nicht direkt mit dem Rauch in Kontakt kommt. Denn wie für Kinder ist der Passivrauch sowie das Nikotin auch für unsere Haustiere ungesund. Lesen Sie hier, welche Auswirkungen das Leben eines Hundes in einem Raucherhaushalt haben kann und welche Erkrankungen durch zurückbleibende Giftstoffe entstehen können. 

Inhaltsübersicht

Ist Passivrauchen für den Hund schädlich?

Das Statistische Bundesamt stellt 2021 wieder die Ergebnisse des Mikrozensus zum Rauchverhalten in Deutschland vor und kommt auf folgendes Ergebnis: 14,5 Prozent der Deutschen Bevölkerung raucht regelmäßig. 

Bei dem Mikrozensus handelt es sich um eine laufende Haushaltsstichprobe. Jedes Jahr wird dafür ein Prozent aller Haushalte in Deutschland befragt. Die daraus resultierenden Ergebnisse dienen der Bereitstellung von statistischen Informationen über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt. 

Unter den fast 15 Prozent befinden sich natürlich auch Halterinnen und Halter von Haustieren. Die in Raucherhaushalten lebenden Tiere sind Passivraucher, ob sie es möchten oder nicht. Je nachdem, wie sehr Sie versuchen, Ihren Hund vor dem Rauch zu schützen, ist die Belastung und das gesundheitliche Risiko höher oder geringer. Die Antwort, ob Passivrauchen beim Hund schädlich ist, lässt sich jedoch eindeutig mit Ja beantworten.

Der Rauch, der beim Anzünden einer Zigarette entsteht, enthält viermal so viel Nikotin wie der Rauch, der nach der Inhalation durch den Raucher ausgeatmet wird. Die Nikotinbelastung für unsere Hunde ist demnach um einiges höher. Grund dafür ist der beim Rauchen entstehende Verbrennungsvorgang

Im Zigarettenrauch sind neben dem Suchtstoff Nikotin rund 4800 chemische Substanzen enthalten, von denen mehr als 70 Krebs erregend sind. Darunter:

  • Teerstoffe
  • Chrom
  • Benzol
  • Arsen
  • Pollonium (radioaktiv)

Wird eine Zigarette angezündet, verbrennt der Tabak bei einer geringeren Temperatur als beim Inhalieren. Also dann, wenn an der Zigarette gezogen wird. Der Rauch, der dauerhaft von der Zigarette abgesondert wird, enthält eine weitaus höhere Konzentration an Giftstoffen. Grund dafür sind die niedrigen Verbrennungstemperaturen, die zu einer unvollständigen Verbrennung führen. Aus genau diesem Grund, ist Passivrauchen beim Hund so schädlich

Hunde und Katzen in Großstätten sind konstant Abgasen ausgesetzt. Auch Tiere in Raucherhaushalten sind permanent mit Schadstoffen in Kontakt. Diese Tiere haben eine höhere Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken als solche, die in raucherfreien Haushalten oder auf dem Land leben.
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Dritter Rauch und warum er schädlich ist

Die Rückstände, die Raucher aus- und Passivraucher einatmen, werden als "Dritter Rauch" bezeichnet. Der ist nicht weniger schädlich für Menschen und Tiere als der Rauch, der direkt von der Zigarette ausgestoßen wird. In diesem Rauch sind zahlreiche toxische Verbindungen enthalten, die sich beim Ausatmen ablagern auf:

  • Haut
  • Kleidung
  • Möbel
  • Fell

Die Schadstoffe sind zwar unsichtbar, doch sie befinden sich im gesamten Wohnbereich, und somit im Lebensraum des Hundes. Auf diese Weise kommt Ihr Hund damit in Kontakt, selbst wenn er in seinem Körbchen liegt und die Zigarette schon längst verbraucht ist. 

Ein weiteres Risiko ist das Putzverhalten unserer Tiere. Hunde, und besonders Katzen, putzen ihr Fell regelmäßig. Über das Fell nehmen sie mit ihrer Zunge die darauf lagernden Schadstoffe auf und führen sie direkt in ihren Organismus. 

Risiken für Hunde durch Passivrauchen

Nicht nur der Mensch setzt sich beim Rauchen einem gesundheitlichen Risiko aus, gleiches gilt für sein Haustier. Der Zigarettenrauch kann negative Auswirkungen haben auf:

Am Messerli Institut der Vetmed-Uni Wien wurde 2017 festgestellt, dass der im Rauch enthaltene Stoff Acrolein das Immunsystem bei Menschen und Tieren so stark unterdrückt, dass bösartige Tumore schneller wachsen können. Acrolein ist derart toxisch, dass es die Erbsubstanz nicht nur beim einatmen schädigt, sondern bereits bei Hautkontakt. Ihr Hund ist demnach auch dann gefährdet, wenn Sie gerade im Moment nicht aktiv rauchen. Zudem weisen Haustiere in Raucherhaushalten eine geringere Regenerationsfähigkeit auf. Der Heilungsprozess bei Verletzungen von Bändern und Knochen dauert also länger, als bei nicht belasteten Artgenossen. 

Haustiere in einem Raucherhaushalt haben zudem ein signifikant höheres Risiko an Tumoren, allergischen Reaktionen sowie Augen- und Hauterkrankungen zu leiden. Die Nikotinkonzentration lässt sich sogar im Blut der Tiere nachweisen und ist abhängig von der Anzahl gerauchter Zigaretten am Tag. In der Fachzeitschrift "Der praktische Tierarzt" wurden 2017 die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die sich mit genau diesem Thema auseinandergesetzt hat. 

In der Studie wurden 21 Hunde untersucht. Es wurden messbare Konzentrationen von Nikotin bei Hunden aufgezeichnet, die in Raucherhaushalten lebten. Die Konzentration war abhängig von der Anzahl der gerauchten Zigaretten in dem Haushalt, in dem der Hund sich 24 Stunden vor der Blutentnahme aufhielt.

Die Nikotinkonzentration bei Hunden aus Haushalten, in denen Menschen mehr als 20 Zigaretten pro Tag rauchten, war fast dreimal größer als diejenige bei Hunden aus Haushalten, in denen die Menschen rund eine Packung Zigaretten pro Tag  rauchten.

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Nikotinvergiftung beim Hund

Selbst geringe Mengen Nikotin sind für Hunde schädlich. Was passiert, wenn Ihr Hund eine Zigarette frisst? Bei einer Nikotinvergiftung beim Hund macht sich diese durch folgende Symptome bemerkbar:

Je nach Gesundheitszustand und Körpergröße, kann es nach dem Fressen einer Zigarette beim Hund zu Herz-Kreislauf-Versagen kommen. Wenn Sie diese Vergiftungserscheinungen bei Ihrem Hund bemerken oder auch nur den Verdacht haben, er könnte eine Zigarette gefressen haben, sollten Sie umgehend den Tierarzt aufsuchen. 

Eine Nikotinvergiftung ist ein medizinischer Notfall. Für eine schnelle Behandlung sollten Sie sich den Nikotingehalt der Zigarette notieren, damit der Tierarzt dementsprechend handeln kann. 

Eine Nikotinvergiftung kann für Hunde tödlich sein. 
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Wie Sie Ihren Hund vor Rauch schützen können

Am ehesten können Sie Ihr Tier vor Rauch und dessen Folgen schützen, indem Sie das Rauchen aufgeben. So können Sie aktiv sein Hundeleben verlängern. Ist dies keine Option gibt es trotzdem einige Möglichkeiten, wie Sie Ihr Tier vor den toxischen Stoffen im Zigarettenrauch schützen können:

  • Rauchen auf dem Balkon
  • Rauchen im Garten
  • Rauchen beim Spaziergang
  • Rauchpausen auf Autofahrten

So verhindert Sie, dass Ihr Hund in direkten Kontakt mit dem Rauch kommt und schützen Ihn vor möglichen gesundheitlichen Risiken.

Nach dem Rauchen sollten Sie sich erst die Hände waschen. Die Schadstoffe der Zigarette würden Sie auf dem Fell Ihres Tieres verteilen.

Passivrauchen bei Hunden: Noch mehr Tipps und Informationen

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