Bindehautentzündung beim Hund: Die Behandlung
Die Bindehautentzündung gehört zu den häufigsten Augenkrankheiten bei Hunden. Hier erfahren Sie alles über Ursachen, Symptome und Behandlung der Bindehauentzündung bei Hunden.
Hunde haben drei Augenlider, die das Auge schützen: das obere und das untere Augenlid sowie die Nickhaut. Die Innenseiten der Augenlider sind mit einer Schleimhaut bedeckt. Bei dieser Schleimhaut handelt es sich um die Bindehaut. Hat ein Hund eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis), so sind diese Lidbindehäute entzündet.
Inhaltsübersicht:
- Ursachen der Bindehautentzündung bei Hunden
- Diese Hunde sind anfällig für Bindehautentzündungen
- Die Bindehautentzündung als Symptom
- Bindehautentzündung beim Hund erkennen
- Bindehautentzündung beim Hund behandeln
- Das hilft bei der Bindehautentzündung von Hunden
- Kamillentee bei einer Bindehautentzündung?
- Bindehautentzündung beim Hund vorbeugen
Ursachen der Bindehautentzündung bei Hunden
Es gibt verschiedene Ursachen dafür, warum ein Hund eine Bindehautentzündung bekommt:
Nicht-Infektiöse Bindehautentzündung, ausgelöst durch äußere Einflüsse wie:
- Staub
- Zigarettenrauch
- Allergie
- Zugluft
- Fremdkörper
Infektiöse Bindehautentzündung, ausgelöst durch verschiedene Erreger wie:
- Bakterien
- Viren
- Pilze
- Parasiten
Diese Hunde sind anfällig für Bindehautentzündungen
Zusätzlich gibt es einige Hunderassen, die aufgrund bestimmter Zuchtmerkmale anfälliger für eine Bindehautentzündung sind als andere. Dazu gehören zum Beispiel kurzschnauzige Rassen mit Kulleraugen und/oder mit übermäßig vielen Gesichtshautfalten wie Mops und Französische Bulldogge.
Ist der Lidspalt zu groß, zu klein, zu weit oder zu eng kann das zu Reizungen und zur Bindehautentzündung führen. Auch Hunde mit behaarten Lidrändern (zum Beispiel Cocker Spaniel) und herunterhängenden Augenlidern (zum Beispiel Bernhardiner) sind anfälliger für Bindehautentzündungen.
Wichtig: Informieren Sie sich schon vor der Anschaffung eines Hundes darüber, ob seine Rasse anfällig für bestimmte Erkrankungen ist, und achten Sie auf Qualzuchtmerkmale. Der Kauf von Hunden, die Qualzuchtmerkmale aufweisen, sollte dringend kritisch hinterfragt werden.
Die Bindehautentzündung als Symptom
Die Bindehautentzündung kann nicht nur als eigenständige Krankheit auftreten, sondern sie kann auch ein Symptom für eine andere, tieferliegende Erkrankung sein. Beispiele dafür sind:
- Staupe
- Zwingerhusten
- Stoffwechselkrankheiten
- krebsartige Veränderungen des Auges
Auch andere Augenerkrankungen können eine Bindehautentzündung bei Hunden auslösen, zum Beispiel verstopfte Tränenkanäle, trockene Augen oder ein eingerollter, bzw. ausgestülpter Lidrand.
Bindehautentzündung beim Hund erkennen
Es gibt viele verschiedene Symptome für eine Bindehautentzündung bei Hunden. Dazu gehören:
- Ausfluss aus dem Auge (von klar bis eitrig-gelb alles möglich)
- Augen tränen
- Schwellungen/Rötungen des Auges
Hunde mit Bindehautentzündung versuchen oft, ihre Augen zu reiben oder sich zu kratzen, da es zu Juckreiz kommen kann. Oft blinzeln sie außerdem häufiger oder sind lichtempfindlich.
Wichtig: Es müssen nicht alle Symptome gleichzeitig auftreten! Sobald der Hund Symptome zeigt – egal wie viele – sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen! Je nach Ursache kann nur ein Auge oder beide Augen betroffen sein.
Kommen Symptome wie Fieber, Erbrechen oder Durchfall beim Hund hinzu, kann das ein Zeichen dafür sein, dass er unter einer weiteren Erkrankung leidet und die Bindehautentzündung ein Symptom dafür ist.
Bindehautentzündung beim Hund behandeln
Die Behandlung der Bindehautentzündung bei Hunden ist stark von ihrer Ursache abhängig. Hier Beispiele dafür, wie eine Bindehautentzündung oft behandelt wird:
- „Einfache“ Bindehautentzündung (Auslöser zum Beispiel Staub oder Zugluft): Meist reichen spezielle Augentropfen oder eine bestimmte Spülung vom Tierarzt
- Chronische Bindehautentzündung: Hund muss mit Augentropfen, -salben oder -gelen behandelt werden. Oft enthalten diese Mittel einen antibiotischen Wirkstoff, wenn Bakterien mit im Spiel sind.
- Bindehautentzündung durch Bakterien: Hund wird mit Antibiotika behandelt.
- Bindehautentzündung durch Pilze: Hund wird mit Anti-Pilz-Mittel behandelt.
- Bindehautentzündung durch Parasiten: Hund wird mit Antiparasitika behandelt.
- Bindehautentzündung durch Allergien: Allergie-Ursache ausfindig machen und wenn möglich eliminieren, eventuell anti-allergische Augentropfen.
- Bindehautentzündung durch Fremdkörper/Parasiten: Je nach Schwere ist eventuell ein kleiner operativer Eingriff notwendig.
Liegen der Bindehautentzündung weitere Krankheiten zugrunde, müssen diese selbstverständlich ebenfalls behandelt werden.
Die Behandlung einer Bindehautentzündung bei Hunden dauert je nach Ursache unterschiedlich lange. Die Entzündung kann schon nach einigen Tagen abheilen, es kann aber auch eine Woche oder mehr vergehen.
Das hilft bei der Bindehautentzündung von Hunden
Es gibt natürliche Mittel und Hausmittel, die bei der Heilung der Bindehautentzündung Ihres Hundes helfen können. Diese Mittel sollten den Besuch beim Tierarzt aber nicht ersetzen, sondern nur unterstützen. Fragen Sie immer Ihren Tierarzt, bevor Sie selbstgekaufte oder selbstgemachte Mittel anwenden! Wichtig ist vor allem, dass der Tierarzt zuvor eine Diagnose stellt.
Hier einige Beispiele für Hausmittel bei einer Bindehautentzündung:
Traumeel | Bepanthen Augensalbe | Augentropfen mit kolloidalem Silber | Augentropfen mit Euphrasia |
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Schmerzlindernd, als Salbe und Tabletten erhältlich | Wund- und Heilsalbe | Zur vorbeugenden Anwendung und akuten Beschwerden | Befeuchten und lindern den Juckreiz |
Außerdem besonders wichtig: Ruhe! Gönnen Sie Ihrem kranken Hund viel Erholung und Schlaf zur Regeneration. Schlaf ist ja bekanntlich die beste Medizin und auch bei einer Bindehautentzündung wichtig für die Heilung.
Die Augenwinkel und die Umgebung des Hundeauges können Sie regelmäßig vorsichtig mit abgekochtem, lauwarmem Wasser und einem nicht-fusselnden, sauberen, weichen Tuch reinigen. Nicht die Hornhaut berühren!
Kamillentee bei Bindehautentzündung des Hundes?
Oft wird Kamille als Hausmittel zur Behandlung der Bindehautentzündung bei Hunden empfohlen. Sie sollten allerdings dringend davon absehen, Ihren Hund mit Kamille, Kamille-Extrakten oder Kamillentee zu behandeln! Damit können Sie die Entzündung Ihres Hundes sogar verschlimmern:
- Beim Aufgießen des Tees gibt Kamille feine Schwebstoffe ab, die das Auge des Hundes zusätzlich belasten.
- Die Inhaltsstoffe der Kamille reizen die Schleimhäute im Auge und können allergische Reaktionen auslösen und die Schleimhäute austrocknen.
Seien Sie allgemein vorsichtig, wenn es um selbsthergestellte Tees, Tinkturen oder Aufgüsse aus Heilpflanzen geht. Oft wird empfohlen, Wattebäusche oder Ähnliches darin einzutunken und diese dann auf die Augen des Hundes zu legen. Auch selbsthergestellte Augenspülungen, zum Beispiel aus Augentrost (Euphrasia), werden oft empfohlen.
Doch es ist wichtig, dass diese steril sind und es nicht zu einer Keimverschleppung kommt. Seien Sie daher gerade bei selbstgemachten Spülungen sehr vorsichtig und verzichten Sie darauf, wenn Sie keine Erfahrung darin haben. Sonst können Sie die Entzündung Ihres Hundes womöglich noch verschlimmern. Es gibt aber zum Beispiel Euphrasia-Augentropfen in der Apotheke, die gerade bei leichteren Bindehautentzündungen helfen können.
Bindehautentzündung beim Hund vorbeugen
Um eine Bindehautentzündung bei Ihrem Hund vorzubeugen, sollten Sie auf folgende Dinge achten:
- bekannte Auslöser für Allergien bei Ihrem Hund meiden
- den Schlafplatz des Hundes so wählen, dass es weder Zugluft noch eine Klimaanlage in der Nähe gibt
- regelmäßige Augenpflege beim Hund durchführen
Allgemein ist die Achtsamkeit des Hundehalters wichtig: Achten Sie auf mögliche Fremdkörper oder Parasiten, führen Sie einen regelmäßigen Gesundheitscheck durch und sorgen Sie durch artgerechte Ernährung für ein starkes Immunsystem Ihres Hundes. Sehen Sie außerdem vom Kauf von Hunden mit Qualzucht-Merkmalen ab.