Schmerzen des Hundes erkennen und lindern
Hunde verstecken es gut, wenn sie Schmerzen haben. Woran Sie Schmerzen bei Ihrem Hund erkennen und ihm helfen können, lesen Sie hier.
Sehr lange glaubte man, dass Tiere unter Schmerzen weniger leiden als Menschen. Wahrscheinlich hing man dieser falschen Meinung an, weil Tiere selten jammern und meist versuchen, ihre Schmerzen zu verbergen. Heutzutage sind sich die Wissenschaftler darüber einig, dass Tiere Schmerzen genauso empfinden wie wir und eventuell sogar noch stärker darunter leiden. Denn während sich der Mensch häufig erklären kann, warum er Schmerzen hat, leidet das Tier "grundlos" – es weiß nicht, warum es so "wehtut". Und es kann sich meistens nicht selbst helfen.
Beobachten Sie den Hund genau
Leidet der Hund, muss ihm schnell geholfen werden. Dafür muss der Besitzer zuverlässig erkennen, dass sein Tier Schmerzen hat. Humpelt der Hund oder weicht er Berührungen aus, ist das ein deutliches Signal für Schmerz.
Doch die Anzeichen können auch weniger auffällig sein. Nur Menschen, die ihr Tier aufmerksam beobachten, haben eine Chance, Schmerzen zu bemerken. Denn Tiere verbergen ihr Leid oft. Das ist ein angeborenes Verhalten: Wer Schwäche zeigt, ist ein leichtes Opfer für Fressfeinde.
Bauchschmerzen erkennt man beispielsweise oft weniger eindeutig. Manche betroffene Hunde sind unruhig, sabbern und lecken sich intensiv die Lefzen. Die Körperhaltung ist verkrampft, das Tier streckt sich häufig. Bauchschmerzen gehen häufig mit Appetitlosigkeit (Hund frisst nicht) oder Durchfall beim Hund einher.
Bei Kopfschmerzen suchen Hunde meist dunkle, kühle Räume auf. Sie ziehen sich oft von ihren Menschen zurück, bewegen sich weniger und haben tränende Augen. Manche Hunde kratzen sich auf am Kopf oder übergeben sich, wenn ihnen der Kopf wehtut.
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Diese Anzeichen verraten Schmerz
Aber woran erkennt man, dass es dem eigenen Hund nicht gut geht? Folgende Anzeichen können darauf hindeuten, dass der Hund irgendwo Schmerzen hat:
- Der Hund zieht sich zurück
- Hund frisst nicht
- Der Hund vermeidet es, auf die Toilette zu gehen
- Der Hund atmet schneller als üblich
- Der Hund weicht Berührungen aus
- Haltung und Bewegung des Hundes sind verkrampft
Das Abweichen vom Normalverhalten ist ein Symptom
Welche Schmerzsymptome ein Hund zeigt, hängt auch von seiner Persönlichkeit ab. Er kann aggressiv oder apathisch reagieren, ruhelos und nervös oder schlapp und antriebslos sein. Nur beim ersten Schmerz schreien Hunde auf; selten "jammern" oder "weinen" Hunde vor Schmerz.
Alles, was der Hundebesitzer in der Regel zu hören bekommt, ist ein leises Stöhnen. Daher ist es so wichtig, über das Normalverhalten des eigenen Hundes Bescheid zu wissen. Nur wer seinen Hund genau kennt, sieht auch, wenn etwas mit ihm nicht stimmt.
Der Tierarzt kann den Verdacht bestätigen
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Schmerzen hat, müssen Sie sofort zum Tierarzt. Das gilt auch am Abend oder am Wochenende. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Haustierarzt, wie die Notdienste in Ihrer Gegend organisiert sind, damit Sie im Ernstfall nicht erst lange fragen und suchen müssen.
Tipp: Mit der App PrimePet erreichen Sie nicht nur zu jederzeit und weltweit eine Notrufzentrale für Haustiere, sondern können auch alle Vital- und Notfalldaten zu Ihrem Hund festhalten. So kann Ihrem Haustier im Notfall schnell und zuverlässig geholfen werden.
Viele Halter "warten erst mal ab", ob sich stärkere Symptome zeigen, und glauben, dass es ansonsten "noch nicht so schlimm" sein kann. Das ist ein falscher Ansatz: Wenn Ihr Hund nicht mehr anders kann, als seine Schmerzen deutlich zu zeigen, hat er schon einen langen Leidensweg hinter sich, und es kann für eine Heilung sogar schon zu spät sein.
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In unserem Podcast sprechen wir mit Dr. René Dörfelt, Fachtierarzt an der LMU München, zum Thema Schmerzen bei Hunden. Hören Sie gleich mal rein!
Der Tierarzt bestimmt die Medikamente
Geben Sie Ihrem Hund niemals ohne Rücksprache mit dem Tierarzt Schmerzmittel! Viele Medikamente, die Menschen helfen, sind für Hunde giftig. Eine sinnvolle Behandlung beginnt außerdem mit der Suche nach der Ursache. Und die kann nicht mit Schmerzmitteln behandelt werden.
Oft ist die Ursache für den Schmerz gar nicht so leicht zu finden. Stellen Sie sich daher auf umfangreiche Untersuchungen bei Ihrem Tierarzt ein. Das ist manchmal langwierig und teuer, doch die einzige Möglichkeit, die Wurzel des Übels auszuschalten.
So unterstützen Sie Ihren Hund beim Gesundwerden
Damit sich Ihr Hund während seiner Genesung wohl und geborgen fühlt, sollten Sie ihm ein ruhiges Plätzchen schaffen. Deshalb finden Sie hier die beliebtesten Hundebetten und -decken:
Seien Sie Ihrem Tier eine Stütze
Neben der Behandlung der Ursache ist die Schmerzbekämpfung wichtig, damit der Hund wieder gesund werden kann. Denn man weiß heute, dass chronischer Schmerz selbst zur Krankheitsursache werden kann. Mittlerweile stehen dem Tierarzt gut wirkende Schmerzmittel für Tiere zur Verfügung.
Als Halter können Sie die Heilung Ihres Hundes unterstützen. Mit folgenden Tipps erleichtern Sie dem Hund die Schmerzbekämpfung:
- Achten Sie darauf, dass der Hund seine Medikamentewirklich schluckt
- Vermeiden Sie Angst und Stress für den Hund, weil sie den Schmerz verschlimmern können
- Seien Sie Ihrem Hund eine Stütze, ohne ihn dabei zu bedrängen
- Bleiben Sie ruhig: Je ruhiger Sie sind, desto geborgener fühlt sich Ihr Hund
- Schaffen Sie ein ruhiges Plätzchen für Ihren Hund
- Der Hund sollte vom Plätzchen aus die Familie beobachten können
Außerdem können viele Schmerzen auch durch Wärme- oder Kältepackungen gelindert werden. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt darüber, was er in Ihrem speziellen Falle empfiehlt. So sind Sie für Ihren Hund da, wenn er Schmerzen hat und können weiteres Leid verhindern.
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