Hund frisst nicht: 7 Gründe und wertvolle Tipps zur Abhilfe
Der Hund frisst nicht: Da machen sich Hundehalter schnell Sorgen. Ob eine schlechte Tagesform oder eine Krankheit die Fressunlust beim Hund verursacht und wie Ihr Hund wieder frisst, erfahren Sie hier.
Es ist eine einfache Regel: Frisst der Hund, sind Frauchen und Herrchen glücklich. Nahrung hat für uns Menschen emotionalen Wert. Unbewusst wird diese Vorstellung auf den Hund projiziert. Während Übergewicht selten als Problem erkannt wird, löst ein Hund, der nicht frisst, bei vielen Haltern Bedenken aus.
Da Appetitlosigkeit ein Symptom von vielen Krankheiten sein kann, ist diese Sorge durchaus verständlich. Doch nicht immer muss ein gesundheitliches Problem hinter dem Futterstreik stecken. Wir erläutern die möglichen Ursachen und geben Tipps, wie Sie Ihrem Hund das Fressen wieder schmackhaft machen können.
Hund frisst nicht: Ursachen
Mangelnder Appetit und plötzliche Futterverweigerung sind häufige Begleiterscheinungen bei vielen Erkrankungen. Appetitlosigkeit kann sowohl in Verbindung mit anderen Symptomen als auch als alleiniges Anzeichen eines Krankheitsgeschehens auftreten.
Frisst Ihr Hund nicht, können das die Gründe dafür sein:
- Ihr Hund frisst nicht: Krankheit
- Ihr Hund frisst nicht, weil er gestresst ist
- Ihr Hund frisst nicht, weil Sie ihm schlechte Fressgewohnheiten anerzogen haben
- Ihr Hund frisst nicht, weil er am Zahnwechsel leidet
- Ihr Hund frisst nicht, weil er in der Flegelphase steckt
- Ihr Hund frisst nicht, weil er ein Senior ist
- Ihr Hund frisst nicht, weil es zu heiß ist
1. Krankheit
Ihr Hund will nicht fressen, obwohl er sich gestern noch mit Appetit über sein Hundefutter hergemacht hat? Dann sollten Sie zunächst körperliche Ursachen und Begleitsymptome abklären:
- Schlappheit und erhöhter Schlafbedarf: Der Hund frisst nicht und ist matt und auch Müdigkeit beim Hund in Verbindung mit Gewichtsverlust können Warnsignale für Krankheiten sein.
- Zittern: Wenn der Hund zittert und zusätzlich das Futter verweigert, ist das ebenfalls oftmals ein Hinweis darauf, dass der Hund eine Krankheit hat. Hier sollten Sie jedoch besonders aufpassen, da Zittern auch ein Anzeichen einer Vergiftung beim Hund sein kann.
- Erbrechen: Treten Durchfall beim Hund, Erbrechen und Übelkeit parallel zum Futterstreik auf, kann das auf Magen-Darm-Probleme oder eine Vergiftung hinweisen. Bei dem Verdacht einer Vergiftung müssen Sie umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen, denn hier zählt wirklich jede Minute. Wenn Sie eine Vergiftung ausschließen können, hat Ihr Hund wahrscheinlich etwas falsches gefressen oder einen Magen-Darm-Infekt. Damit er nicht weiter austrocknet ist es immer ratsam, Kohletabletten für Hunde in der Hausapotheke zu haben.
- Bauchgrummeln und Bauchgluckern: Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt und hemmen den Appetit des Hundes. Der Hund frisst nicht und hat einen harten, aufgeblähten und/oder schmerzempfindlichen Bauch - das sollten Sie als Alarmzeichen werten. Lesen Sie wie Sie Ihren Hund bei Bauchschmerzen unterstützen können.
- Fieber: Auch Fieber sorgt oft dafür, dass der Hund nicht frisst. Grund für das Fieber beim Hund sind Entzündungsprozesse, die im Körper des Hundes ablaufen.
- Erhöhter Flüssigkeitsbedarf: Der Hund frisst nicht und trinkt viel - dieses Verhalten kann auf Zahnschmerzen, Entzündungen am Zahnfleisch oder Wunden hindeuten. Kontrollieren Sie das Maul Ihres Hundes auf Fremdkörper, Zahnschäden und Verletzungen an Gaumen oder Zahnfleisch. Um derartiges vorzubeugen, ist regelmäßiges Zähneputzen beim Hund wichtig. Hierfür gibt es spezielle Hundezahnbürsten, wodurch die Zahnpflege erleichtert wird.
- Fallen Ihnen weitere Verhaltensveränderungen an Ihrem Hund auf?
Auch körperliche Veränderungen können Hinweis auf Schmerzen oder Krankheiten geben. Glänzendes Fell steht z.B. für Gesundheit während stumpfes Fell oder ungewöhnlich starker Haarausfall auf eine Erkrankung hindeuten können. Auch ungewöhnlicher Ausfluss aus Augen oder Nase kann ein Alarmzeichen sein.
2. Stress
Ihr Hund frisst nicht, obwohl er keinerlei körperliche Beschwerden hat? Dann steckt vielleicht die Psyche dahinter. Anders als manche Menschen sind Hunde keine Frustfresser. Hunde kompensieren Stress nicht durch Nahrungsaufnahme, eher im Gegenteil. Übrigens kann auch das vorkommen: Der Hund frisst Kot, um den Nährstoffmangel, der durch die ausbleibende Futteraufnahme entsteht, auszugleichen. Das aber birgt ein großes Risiko für seine Gesundheit.
Vor allem sensible Hunde reagieren in stressigen Situationen mit mangelndem Appetit. Ungewohnte Situationen, plötzliche Veränderungen oder hormonelle Schwankungen können die emotionale Balance ganz schön durcheinander wirbeln. Dann kann es auch passieren, dass der Hund nicht fressen will und sich zurückzieht.
Folgende Stressfaktoren verderben Hunden oftmals den Appetit:
- Trennungsangst
- Umgebungswechsel, z.B. während eines Umzugs oder im Urlaub
- Veränderungen im "Rudel", z.B. durch Familienzuwachs oder weil der Hund trauert
- Stress durch laute Geräusche, z.B. die Angst von Hunden an Silvester
- Läufigkeit der Hündin und Scheinschwangerschaft
- "Liebeskummer" bei Rüden, die den Duft einer läufigen Hündin in der Nase haben
Steht ein Stressor hinter der Fressunlust Ihres Hundes, sollten Sie zunächst die Störquelle identifizieren und zukünftig meiden, beziehungsweise reduzieren. Nehmen Sie im Zweifelsfall die Unterstützung eines Hundetrainers oder Verhaltenstherapeuten in Anspruch, um individuelle Maßnahmen zur Stressminderung bei Ihrem Hund ergreifen zu können.
3. Anerzogenes Fressverhalten
Auch in puncto Fressunlust kann die Ursache am anderen Ende der Leine – also beim Hundehalter – liegen. Oftmals werden schlechte Fressgewohnheiten unbewusst verstärkt oder das Nicht-Fressen-Wollen des Hundes falsch interpretiert. Zu den häufigsten Fehlern zählen unter anderem:
- Überfütterung
- Erlernte Appetitlosigkeit
- Futter-Paranoia
- Keine Fütterungsrituale
- Zu viel Abwechslung im Napf
a) Überfütterung
Die scheinbare Appetitlosigkeit eines Hundes entsteht einzig im Kopf des Hundehalters. Ursache ist eine falsche Erwartungshaltung. Viele Halter überschätzen den tatsächlichen Futterbedarf ihres Hundes und sind besorgt, wenn dieser weniger als die vom Hersteller empfohlene Futtermenge frisst. Auch Hundeleckerlis werden oftmals nicht zur täglichen Futterration hinzugezählt. Dabei ist es so einfach: Der Hund ist satt, punkt!
b) Erlernte Appetitlosigkeit
Dieses Problemverhalten zeigt sich insbesondere bei Hunden, die beispielsweise infolge einer Krankheit längere Zeit keinen Appetit hatten und wieder angefüttert werden sollen. Während der besorgte Halter alles in seiner Macht stehende tut, um den Hund zum Fressen zu animieren, missversteht der Hund die Bemühungen seines Menschen. Er verbindet sein eigenes "Nicht-Fressen" mit der Aufmerksamkeit seines Besitzers: Je zögerlicher er frisst und je öfter er sich dem Napf zuwendet, desto mehr Zuwendung erhält er. Ein Teufelskreis, der Hund und Mensch gleichermaßen unter Druck setzt.
c) Futter-Paranoia
Gerade schüchterne Hunde haben manchmal das Gefühl, dass ihr Halter das Futter für sich beansprucht. Sie fühlen sich verunsichert und wissen nicht genau, ob sie nun fressen dürfen oder nicht. In solch einem Fall bietet es sich an, den Raum kurzzeitig zu verlassen. Generell sollte ein Hund während des Fressens in Ruhe gelassen werden.
d) Keine Fütterungsrituale
Besonders herausfordernd sind die Flegeljahre. Der Hund ist jetzt in der Pubertät und wird alles versuchen, um innerhalb der Rudelhierarchie aufzusteigen. Das klappt über eine Futterverweigerung besonders gut, denn nichts sichert ihm die Beachtung durch Frauchen oder Herrchen mehr als ein unangetasteter Napf. Etablieren Sie daher schon früh feste Regeln in puncto Fütterung: Lassen Sie Ihren Hund warten, bis Sie seinen Napf gefüllt und abgestellt haben und erteilen Sie erst dann die Erlaubnis zum Essenfassen. Etablieren Sie feste Fütterungszeiten und räumen Sie den Napf nach spätestens 15 Minuten weg. Leckerbissen vom Tisch sollten natürlich tabu sein.
e) Zu viel Abwechslung im Napf
Wer seinem Hund – im Glauben, ihm Gutes zu tun – ständig neue Futtersorten anbietet, zieht sich einen mäkeligen Fresser heran. Da wird der Napfinhalt gerne mal ignoriert – schließlich steht schon ein neues Geschmackserlebnis in der Warteschleife. Ein häufiger Futterwechsel führt mitunter auch zu Verdauungsproblemen, da die Darmflora sich ständig an neue Bedingungen anpassen muss. Abwechslung ja, aber nur in einem gewissen Maß!
4. Fressunlust aufgrund von Zahnwechsel
Ihr Hund frisst nicht und befindet sich etwa im vierten bis siebten Lebensmonat? Dann kann die Fressunlust Ihres Hundes im Zahnwechsel begründet sein. Denn in dieser Lebensphase brechen bei Welpen die bleibenden Zähne durch. Das kann Schmerzen verursachen und mit Fressunlust einhergehen.
Tipp: Sie helfen Ihrem Welpen jetzt, wenn Sie das Trockenfutter mit lauwarmem Wasser befeuchten. So kann er das Futter leichter kauen. Bieten Sie ihm weiterhin die gewohnten Mahlzeiten an, auch wenn der Welpe sie verweigert.
5. Fressunlust aufgrund der Flegelphase
Ist der Zahnwechsel überstanden schließt sich zwischen dem siebten und elften Lebensmonat die Flegelphase an. Diese Phase ist für Hund und Halter besonders herausfordernd, denn der pubertierende Hund testet sein Grenzen – auch in Sachen Futter. Der junge Hund frisst nicht oder schlecht? Hormone, Stress oder bereits erlernte falsche Fressgewohnheiten können Gründe für dieses Verhalten sein.
Tipp: Seien Sie in dieser Zeit konsequent und bieten Sie dem Hund die gewohnten Mahlzeiten an. Stellen Sie den Napf nach etwa 15 Minuten weg, wenn der Hund nicht frisst. Und verzichten Sie konsequent auf Leckerlies und andere Leckereien, wenn der Hund die Mahlzeit verweigert hat. Ansonsten hilft nur viel Geduld und Liebe.
6. Hundesenioren haben besondere Anforderungen
Der alte Hund frisst nicht oder frisst weniger? Das liegt unter anderem daran daran, dass sich mit zunehmendem Alter der Energiebedarf des Hundes ändert. Denn die Schlafperioden werden länger und die körperliche Aktivität nimmt in der Regel deutlich ab. Dennoch benötigt er alle notwendigen Nährstoffe, die sein Wohlbefinden sicher stellen. Bei manchen Nährstoffen steigt der Bedarf bei einem Hundesenior sogar an. Daher ist eine Futterumstellung notwendig.
Tipp: Es lohnt sich, den Hund mit speziellem Seniorenfutter zu versorgen. Das Purina Beneful Glückliche Jahre 7+ Senior* ist ein Trockenfutter für Hunde, das ganz speziell auf die Bedürfnisse eines alten Hundes eingeht. Laut Hersteller ist es fettarm und kann so dabei helfen, einer Gewichtszunahme vorzubeugen. Dank zusätzlichem Vitamin A zur Unterstützung der Sehkraft und Omega 3- und Omega-6-Fettsäuren kann es die Gesundheit Ihres Hundes fördern.