Dogsharing: Experten-Tipps und Erfahrungen

Beim Dogsharing teilen sich zwei Menschen einen Hund. Aber wie gut ist das für das Tier? Eine Tierärztin und eine Hundetrainerin klären auf.  

Dogsharing
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Dogsharing ist für manche Menschen eine Traumvorstellung, andere sind wiederum sehr skeptisch. Kann man einen Hund wirklich teilen? In unserem Magazin Partner Hund haben die Tierärztin Dr. Heidi Bernauer-Münz und die Hundetrainerin Andrea Wibbelt-Fälker eine Antwort darauf gegeben.

Wie Dogsharing funktioniert und ab wann es für den Hund zu viel wird, erfahren Sie hier.

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Was ist Dogsharing?

Dogsharing heißt aus dem Englischen übersetzt so viel wie „sich einen Hund teilen“. Diesem Konzept stehen viele Hundebesitzer skeptisch gegenüber. Zwar kennt auch Josef David Pucher, der seit 2015 das Dogsharing-Portal hundelieb.com betreibt, diese Skepsis. Doch die 250.000 Hundefans, aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die bei seinem Portal angemeldet sind, beweisen, dass Dogsharing sehr gefragt ist.

Der klare Vorteil: Bei Dogsharing wird die Hundebetreuung auf mehrere (in der Regel zwei) Parteien aufgeteilt. Das sind diese beiden:

  • Hundebesitzer (die Person, die den Hund zuvor schon besitzt)
  • Hundepate (die Person, die sich an der Betreuung beteiligt)

Häufig nutzen Menschen, die nicht genügend Zeit für einen Hund haben, das Dogsharing als Chance, um Hundepate zu werden.

Wichtig: Schaffen Sie sich nur einen Hund an, wenn Sie genug Zeit und die entsprechenden finanziellen Mittel für ihn haben. Dogsharing kann entlasten, jedoch sollten Sie im Notfall immer in der Lage sein, den Hund auch völlig alleine zu halten.
Was ist Dogsharing?
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Ist Dogsharing gut oder schlecht?

Wir haben in unserem Magazin Partner Hund Experten gefragt, ob Dogsharing gut oder schlecht ist. Dogsharing ist für Hunde sinnvoll, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Der Hund kommt mit neuen Menschen gut klar.
  • Der Hund bringt einen gewissen Grundgehorsam mit.
  • Der Hund ist stressresistent.
  • Der Hund ist gut sozialisiert.

Sind diese Bedingungen erfüllt, kann Dogsharing laut unserer Experten sehr gut für den Hund sein. Der klare Vorteil vom Dogsharing im Gegensatz zu beispielsweise Hundekindergärten: Der Hund wird mit voller Aufmerksamkeit betreut. Der Hundepate muss nicht (wie Hundesitter) auf mehrere Hunde gleichzeitig aufpassen. Aber es gibt noch weitere Vorteile:

„Jeder kann zu jeder Zeit in eine Situation geraten, in der man sich nicht mehr vollständig um seinen Hund kümmern kann. Mithilfe eines Hundepaten muss der Vierbeiner dann nicht mehr alleine sein.

Das sagt Hundetrainerin Andrea Wibbelt-Fälker aus Dortmund. Dass Dogsharing auch mehr Abwechslung für den Hund bedeutet, betont Tierärztin Dr. Bernauer-Münz:

„Hunde können auf Menschen individuell eingehen und die meisten tun das auch gerne.“

Das Allerwichtigste beim Dogsharing aber ist, dass der Hund mit Besitzer und Pate harmoniert. Und das nicht nur charakterlich, sondern auch das Bewegungsbedürfnis muss stimmen. Ein aktiver Malinois passt nicht zu einem Dogsharing-Partner, der nur gemütliche Spaziergänge machen kann oder will.

Dogsharing: Hund und Pate müssen sich verstehen
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Dogsharing: Erkennen, wenn es dem Hund zu viel wird

Zwar ist Dogsharing ein gutes Konzept. Allerdings kann es passieren, dass der Hund mit der Situation (zwei Zuhause, zwei Bezugspersonen) überfordert ist. Tierärztin Dr. Heidi Bernauer-Münz sagt, dass es im schlimmsten Fall zu Unwohlsein, Problemverhalten und Erkrankungen kommt, wenn der Hund vom Dogsharing gestresst ist.

Folgende Signale zeigen, dass der Hund mit dem Dogsharing überfordert ist:

  • Der Hund verhält sich ständig hektisch und nervös.
  • Der Hund zeigt anhaltend apathisches Verhalten.
  • Der Hund will nicht mehr aufstehen und mitgehen.
  • Der Hund leckt sich häufig übermäßig die Lefzen.
  • Der Hund geht immer wieder nervös auf und ab.
  • Der Hund sieht sich ständig verunsichert um.

Klare körperliche Anzeichen, dass der Hund mit dem Dogsharing nicht zurechtkommt, sind:

Sollten Sie eines dieser Symptome bei Ihrem Hund bemerken und können Sie andere Ursachen dafür ausschließen, sollten Sie das Dogsharing umgehend beenden. Deswegen ist es auch wichtig, dass Sie sich keinen Hund anschaffen, nur um dann Dogsharing zu betreiben. Es muss immer einen Notfallplan geben, falls der Hund das Dogsharing nicht aushält.

Dogsharing: Hund ist gestresst
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Wie funktioniert Dogsharing?

Dogsharing kann ganz unterschiedlich aussehen. Beim klassischen Dogsharing gibt es einen Hundebesitzer, der dauerhaft bei der Betreuung seines Hundes durch eine andere Person unterstützt wird. Dieser Hundepate nimmt den Hund auch mehrere Tage am Stück zu sich.

Dogsharing funktioniert am besten mit zwei Personen bzw. zwei Haushalten. Von mehr Parteien ist abzuraten, da das den gesamten Prozess (auch für den Hund) komplizierter macht.

Bevor das Dogsharing startet, müssen Sie folgende Fragen klären:

  • Wer haftet, wenn mit dem Hund ein Unfall passiert?
  • Wer übernimmt die Tierarztkosten?
  • Wer übernimmt die laufenden Kosten (Futter, Versicherung)?
  • Sind alle über die Auflagen (Leinenpflicht, usw.) informiert?

Allerdings müssen Hundebesitzer und Hundepate sich auch bei der Hundeerziehung beim Dogsharing einig sein. Klären Sie unbedingt ab, was der Hund darf und was nicht und setzen Sie das konsequent um. Wenn der Hund beim Besitzer nicht ins Bett darf, aber beim Hundepaten schon, könnte das den Hund unnötig verwirren.

Außerdem müssen auch Kommando-Wörter und -Signale beim Dogsharing abgesprochen werden. Soll der Hund mit „Hier“ oder einem Pfiff abgerufen werden? Solche Fragen müssen vor dem Dogsharing besprochen werden.

Wie funktioniert Dogsharing?
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Ist es für einen Hund schlimm zwei Zuhause zu haben?

Nein, für einen Hund ist es normalerweise nicht schlimm, wenn er zwei Orte als sein Zuhause beim Dogsharing akzeptieren soll. Er muss aber die Chance haben, beide Wohnungen (von Hundebesitzer und Hundepate) gleich gut und mit viel Zeit kennenzulernen.

Hunde brauchen Wochen, teilweise Monate, um sich an einen Ort zu fest zu gewöhnen.

Es gibt aber auch Hunde, die damit überfordert sind, wenn Sie zwischen zwei Orten immer wieder tagesweise wechseln. Beobachten Sie Ihren Hund beim Dogsharing, um Stresssignale frühestmöglich zu erkennen.

Dogsharing zwei Zuhause
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Ist es für einen Hund schlimm zwei Bezugspersonen zu haben?

Nein, ein Hund kommt in der Regel damit zurecht, beim Dogsharing zwei Personen sehr nahezustehen. Auch in einem Haushalt mit mehreren Personen kann der Hund mehrere Personen gernhaben und als seine Besitzer anerkennen. Allerdings muss der Hund beim Dogsharing beide Parteien gleich gut kennenlernen.

Wenn auffällt, dass die Chemie zwischen dem Hund und einer der Parteien nicht stimmt, sollte das Dogsharing hinterfragt werden. Vermeiden Sie auch Eifersucht: Wenn der Hund mit dem Hundepaten vielleicht sogar besser zurechtkommt, macht das nichts. Das Hundewohl sollte immer an erster Stelle stehen.

Im Idealfall sollten auch beide, Hundebesitzer und -pate, mit dem Hund eine Hundeschule besuchen. So kann das Dogsharing gelingen.

Dogsharing: Ist es schlimm, wenn der Hund zwei Bezugspersonen hat?
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Dogsharing: Fazit

Dogsharing kann funktionieren und dem Hund richtig guttun. Er ist weniger allein und erlebt eine willkommene Abwechslung. Das Dogsharing kann aber nur gelingen, wenn sich die Menschen ständig austauschen, klar kommunizieren und das Hundewohl immer an erster Stelle steht.

Sonst kann Dogsharing für den Hund schädlich werden, weil es ihn stresst. Achten Sie auf Ihren Hund und erkennen Sie Stresssignale frühzeitig, um schlimme Folgen zu vermeiden.

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