Hundehalter leben länger – wie sich ein Hund auf die Gesundheit auswirkt
Eine Studie zeigt, welche Auswirkungen Hundehaltung auf die körperliche und psychische Gesundheit von Menschen haben kann.
Welche Vor- und Nachteile hat der Besitz eines Hundes für die Gesundheit des Menschen? Das wurde jetzt von australischen Wissenschaftlern untersucht.
Die Studie konzentrierte sich dabei sowohl auf körperliche als auch auf mentale Aspekte. Zur Auswertung dienten Daten aus nahezu vier Millionen medizinischen Einzelfällen aus den letzten sieben Jahrzehnten. Die Ergebnisse sind bemerkenswert:
Warum sind Hunde gut für die Gesundheit des Menschen?
- Hundehaltung erhöht die körperliche Aktivität: Regelmäßige Spaziergänge mit dem Hund tragen wesentlich zur täglichen Bewegung bei. Diese Aktivität fördert die körperliche Gesundheit und vermindert das Risiko von Schlaganfällen und Herzkrankheiten. Eine Studie aus Großbritannien besagt, dass Hundebesitzer sich viermal häufiger bewegen als Menschen ohne Hund.
- Hundehaltung stärkt das Immunsystem: Auch Kinder profitieren gesundheitlich von einem Hund. Sie sind mehr in Bewegung. Zudem sorgt der Kontakt mit Schmutz und Mikroben für ein starkes Immunsystem. So gut sind Hunde für Kinder - jetzt lesen!
- Hundehaltung wirkt der Einsamkeit entgegen: Hunde sind weit mehr als nur Haustiere. Sie dienen als treue Begleiter, die soziale Interaktionen fördern können. Besonders für ältere oder alleinstehende Menschen bieten Hunde eine Quelle ständiger Gesellschaft und ermöglichen es, leichter mit anderen ins Gespräch zu kommen. Oftmals ergeben sich beim Gassigehen spontane Unterhaltungen mit anderen Hundebesitzern, die neuen sozialen Kontakten den Weg ebnen.
- Hundehaltung fördert Stressabbau und psychische Gesundheit: Der Stress des Alltags kann durch die Gesellschaft eines Hundes erheblich gemildert werden. Hunde wirken beruhigend und haben die Fähigkeit, das Stresshormon Cortisol zu senken und gleichzeitig die Produktion des Glückshormons Oxytocin zu fördern. Darüber hinaus können Hunde durch ihre bedingungslose Liebe und ihr Verständnis depressive Verstimmungen und Angstzustände bei ihren Besitzern lindern.
Hat Hundehaltung auch Nachteile für die Gesundheit?
- Hunde können Allergien auslösen: Ein wesentlicher Nachteil bei der Hundehaltung sind Allergien, die durch Speichel, Urin oder Hautschuppen der Tiere ausgelöst werden können. Besonders für Hundebesitzer, die ihr Bett mit ihrem Vierbeiner teilen, besteht laut der Studie ein erhöhtes Risiko, Allergien zu entwickeln und sich mit Ringelflechten zu infizieren. Übrigens: Es gibt einige Hunderassen, die dafür bekannt sind, besonders wenig Allergene zu verbreiten. Lesen Sie, welche Hunderassen für Allergiker geeignet sind.
- Hunde können Schlafprobleme verursachen: Wenn ein Hund im Bett des Halters schlafen darf, kann das einen gesunden Schlaf beeinträchtigen. Hunde bewegen sich nachts und stören dadurch den Schlaf ihrer Besitzer. An dieses Stelle sei aber auch erwähnt, dass es eine Studie gibt, die besagt, dass Frauen einen erholsameren Schlaf haben, wenn ihr Hund daneben liegt. Warum Frau neben Hund besser schläft - jetzt lesen!
- Hunde erhöhen das Asthmarisiko: Die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Meta-Analyse, die die Daten von fast zwei Millionen Kindern zusammenfasste, legt nahe, dass früher Kontakt mit Hunden das Risiko, an Asthma zu erkranken, erhöhen kann.
- Durch Hundehaltung steigt das Verletzungsrisiko: Zu den Risiken des Zusammenlebens mit einem Hund gehören auch Stürze sowie Bisse oder Kratzer, die das Tier verursachen kann. Diese Verletzungen können Infektionen nach sich ziehen, was besonders für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem eine erhebliche Gefahr darstellen kann.
- Psychische Erkrankungen durch Verlust des Hundes: Hundehalter gehen eine sehr enge emotionale Bindung zum Hund ein. Und so kann der Verlust des Hundes zu Depressionen führen und bestehende Erkrankungen der Psyche verschlimmern.
Quelle: Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Studie wurden von Tania Signal, Professorin für Psychologie, Fakultät für Gesundheit, Medizin und angewandte Wissenschaften, verfasst und im Wissenschaftsmagazin „The Conversation“ veröffentlicht.
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