Coping: Wie Katzen Stress bewältigen
Häufig sind es stille und subtile Verhaltensweisen, mit denen Katzen sich selbst beruhigen und Stress reduzieren. Ab wann diese Bewältigungsstrategien zum Problem werden, erklärt unsere Expertin Tierärztin Sabine Schroll.
Beinahe jede Katze erlebt in ihrem Alltag Situationen und Zeiten, in denen es nicht ganz so rund läuft. Stress kann durch alles entstehen, was die Katze nicht kennt oder woran sie sich noch nicht gewöhnt hat. Aber auch alle Arten von körperlichen und psychischen Einflüssen, die im Moment ausweglos oder im schlimmsten Fall sogar bedrohlich sind, können der Katze zu schaffen machen.
Wann immer ein – von der Katze immer subjektiv empfundener – Stressor auf sie einwirkt, setzt sich eine Kaskade von Anpassungsreaktionen in Gang. Mit dieser Anpassungsreaktion versucht sich der Körper auf eine Überlebenssituation, die Verteidigung oder rasche Flucht erfordert, einzustellen.
Nun ist es auch bei Katzen – ähnlich wie beim Menschen – so, dass viele der Situationen, die eine Notfall-Stressreaktion auslösen, in Wirklichkeit gar nicht so bedrohlich sind. Nichtsdestotrotz entsteht diese umfassende Aktivierung des Körpers als Antwort auf Stressauslöser automatisch.
Längerfristig hat das nachteilige Folgen, weil während der Stressreaktion alle Haushaltsfunktionen des Körpers vernachlässigt werden:
Bei vielen chronisch gestressten Katzen führt dieses Ungleichgewicht zu körperlichen Erkrankungen. Am besten untersucht ist die wiederkehrende Blasenentzündung, aber auch im Magen-Darm-Trakt und in der Haut werden ähnliche Entzündungsprozesse ausgelöst.
Ein sicheres Versteck als erste Wahl
Neben der rein körperlichen Reaktion passt die Katze natürlich auch ihr Verhalten an. Verstecken und sich möglichst unsichtbar machen ist die für Katzen typische und unmittelbare erste Wahl. Sowohl Flucht als auch Verteidigung mit Krallen und Zähnen bergen ein gewisses Risiko, das wegfällt, wenn die Katze gar nicht erst auf der Bildfläche erscheint.
Mit Versteckmöglichkeiten, an denen sich die Katze sicher fühlt, kann sie sich entspannen, schlafen und die unangenehme Erfahrung verarbeiten. Einen komfortablen Rückzugsort aufzusuchen ist somit die wichtigste Coping-Strategie der Katze, mit der sie Alltagsstress bewältigen kann.
Leider gibt es in modernen Wohnungen oft nicht ausreichend hochwertige Versteckmöglichkeiten. Die Katze muss sich unter dem Bett, hinter dem Sofa oder in andere Notfallverstecke zwängen, um sich momentan sicher zu fühlen. Für wirkliche Tiefenentspannung und Erholung sind diese Plätze meistens zu unbequem und die Katze bleibt gestresst.
Unglücklicherweise kleben Katzen auch mit einer großen Hartnäckigkeit an ihren ersten Zufluchtsorten und übersehen bessere Angebote, die sie später bekommen.
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