Leptospirose beim Hund
Leptospirose ist eine gefährliche Infektionskrankheit bei Hunden. Wie Sie Leptospirose beim Hund erkennen, behandeln und vorbeugen und alles, was Sie zur Leptospirose-Impfung wissen müssen, lesen Sie hier.
Leptospirose ist eine ansteckende Krankheit für Hunde, die auch tödlich enden kann. Verantwortlich für die Infektion sind Bakterien, die Leptospiren. Sie dringen über die Schleimhäute oder die Haut in den Organismus ein.
Vom Blut aus werden alle möglichen Organe befallen: Herz, Brustfell und besonders Leber und Nieren. Da die Leptospirose auch auf den Menschen übertragbar ist, sollten Hundehalter Symptome früh erkennen und schnell handeln.
Inhaltsübersicht:
- Die Übertragung von Leptospirose
- Impfung gegen Leptospirose
- Typische Symptome
- Wie gefährlich ist Leptospirose für Hunde?
- Diagnose und Behandlung
Übertragung von Leptospirose bei Hunden
Hunde können sich auf verschiedene Weise mit Leptospirose infizieren. Die Erreger können beispielsweise über Speichel, Sperma, Milch, Fruchtwasser und sogar die Nachgeburt übertragen werden.
Hunde stecken sich besonders oft mit Leptospirose an, wenn sie aus Pfützen trinken: Die Leptospiren werden von infizierten Tieren – das können nicht nur Hunde, sondern zum Beispiel auch Füchse, Rinder und Mäuse sein – über den Urin ausgeschieden und gelangen so in den Boden und ins Wasser. Gerade in Pfützen sammeln sich die feuchtigkeitsliebenden Bakterien oft.
Leptospirose beim Hund vorbeugen: Impfung
Die Impfung gegen Leptospirose gehört zu den fünf Core-Impfungen bei Hunden. Die Grundimmunisierung sollte ab der achten Lebenswoche zweimal im Abstand von vier Wochen stattfinden. Anschließend wird der Hund einmal jährlich gegen Leptospirose geimpft, am besten im Spätwinter bis Frühjahr.
Die Immunisierung schließt eine Infektion dennoch nicht zu hundert Prozent aus, da nicht gegen alle Arten von Leptospiren geimpft werden kann. Dennoch bietet die Impfung einen guten Schutz für Hunde und schützt im Falle einer Infektion in der Regel vor einem schweren Verlauf und Spätfolgen.
Um Leptospirose zusätzlich vorzubeugen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund beim Spaziergang nicht aus Pfützen trinkt.
Leptospirose beim Hund: Typische Symptome
Leptospirose äußert sich von Hund zu Hund sehr unterschiedlich. Je nach Art des Erregers, Alter und Gesundheit des Hundes sowie seinem Immunsystem sind die Verläufe unterschiedlich stark: Während die Krankheit bei einigen Hunden gar nicht ausbricht und unentdeckt bleibt, haben andere leichte oder starke und akute Beschwerden. Besonders gefährdet sind Welpen, ungeimpfte oder bereits geschwächte Hunde.
Nach einer Inkubationszeit von etwa vier bis zwölf Tagen treten bei Leptospirose die ersten Symptome auf. Diese können sehr unspezifisch sein:
- Fieber
- Erbrechen und Durchfall beim Hund
- Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit
Je nachdem, ob und welche Organe von der Infektion betroffen sind, treten auch noch weitere Symptome auf. Da oft Leber oder Nieren befallen werden, sind diese Symptome relativ häufig:
- Dehydration
- erhöhter Harnabsatz
- Gelbsucht (gelbe Verfärbung der Schleimhäute)
Auch die Lunge kann betroffen sein. Dann treten oft Atembeschwerden oder (blutiger) Husten auf.
Prognose: Wie gefährlich ist Leptospirose für Hunde?
Leptospirose ist heilbar. Allerdings kann sie dennoch tödlich enden. Fatal ist vor allem, wenn die Infektion aufgrund der unspezifischen Symptome nicht rechtzeitig erkannt wird. Denn wenn Leptospirose – auch bei milden Verläufen – nicht oder zu spät behandelt wird, kann das schlimme Folgen haben: Oft kommt es zu chronischen Nieren- oder Leberentzündungen und unbehandelte Hunde erleiden ein tödliches Nieren- oder Leberversagen.
Wie die Tierklinik Ismaning erklärt, liegt die Mortalitätsrate bei Leptospirose bei 20 bis 50 Prozent, bei Welpen noch höher. Es ist also enorm wichtig, die Infektion rechtzeitig zu erkennen.
Leptospirose beim Hund: Diagnose und Behandlung
Die Leptospirose beim Hund kann direkt durch die Urinuntersuchung im Labor diagnostiziert werden oder indirekt durch einen Antikörpertest im Blut.
Wurde Leptospirose diagnostiziert, muss der Hund in zwei Phasen mit Antibiotikum behandelt werden, um die Ausbreitung und Ausscheidung der Bakterien zu stoppen. In schweren und akuten Fällen ist meist ein stationärer Aufenthalt in einer Tierklinik notwendig.
Je nach Schwere der Symptome muss der Hund zusätzlich intensivmedizinisch betreut werden und wird mit Schmerzmitteln, Infusionen oder Sauerstoff versorgt. Auch Medikamente zur Unterstützung der Leberfunktion oder Harnkatheter können notwendig sein. Die notwendige Behandlung richtet sich aber vollständig nach Symptomen des Hundes und Schweregrad der Infektion.