Hirschlausfliege: So gefährlich ist sie für Tier und Mensch
Die Hirschlausfliege wird auch „fliegende Zecke“ genannt. Genau wie diese gefürchteten Parasiten beißt sie sich fest, um Blut zu saugen. Doch das kann für den Menschen oder das Tier gefährlich werden.
Zwar ist sie sehr klein, doch auch wahnsinnig schnell: Die Hirschlausfliege fliegt zu einem Wirt, landet dort und krabbelt blitzschnell zu einer geeigneten Stelle. Wie eine Zecke beißt sie sich fest, um Blut zu saugen.
Deshalb wird die Hirschlausfliege auch „fliegende Zecke“ genannt. Wie Sie sich und Ihren Hund, Ihre Katze und Ihr Pferd vor diesen Parasiten schützen, lesen Sie hier.
Inhaltsübersicht:
- Übertragung von Bakterien
- Biss erkennen
- Der Lebensraum der Hirschlausfliege
- Der Angriff der Hirschlausfliege
- Vermehrung der Hirschlausfliege
- Entfernen des Parasiten
- Vorbeugung
Hirschlausfliege bei Tieren: Parasit überträgt gefährliche Bakterien
Ein Biss der Hirschlausfliege, auch Rehlausfliege genannt, ist an sich nicht gefährlich, aber unangenehm bis schmerzhaft.
Gefährlich wird es, wenn die Hirschlausfliege das Bakterium „Bartonella schoenbuchensis“ auf den Wirt überträgt. Ein Biologe entdeckte 2001 in Schönbuch ein ihm unbekanntes Bakterium, welches bei Hirschen und Rehen zu Fieber und eitrigen Erkrankungen des Fells geführt hat. Mittlerweile ist bekannt, dass das Bakterium auch bei Pferden und Hunden gefährliche Symptome hervorruft. Es wird vermutet, dass ein Biss durch die Hirschlausfliege beim Menschen zu einer Herzentzündung führt. Diese Annahme ist wissenschaftlich allerdings noch nicht belegt.
Hirschlausfliegen: Biss erkennen
Menschen bemerken es in der Regel nicht, wenn eine Hirschlausfliege sie beißt. Tiere reagieren hingegen sehr oft sehr nervös.
Hirschlausfliege: Biss beim Hund
Wird der Hund beim Gassigehen gebissen, will er oft nicht mehr weitergehen. Er wirkt unruhig und dreht sich panisch nach hinten zu seiner Rute. Er beißt und leckt sich mehrmals ab.
Hirschlausfliege: Biss beim Pferd
Manche Pferde geraten regelrecht in Panik, wenn sie von einer Hirschlausfliege gebissen werden. Sie schlagen mit dem Kopf und treten mit den Beinen in Richtung der Bissstelle. Viele Pferde wälzen sich auch wiederholt und werfen sich dabei regelrecht zu Boden. Viele Pferdehalter denken daher zuerst an eine Kolik. Schimmel scheinen besonders anfällig zu sein, von Hirschlausfliegen gebissen zu werden.
Hirschlausfliege: Der Lebensraum
Die Hirschlausfliege oder auch Rehlausfliege genannt, hat zwischen Juli und Oktober Saison. In Wäldern, bevorzugt in Eichen-, Kiefern- und Mischwäldern, kommt dieser Parasit vor. Normalerweise befällt sie dort Hirsche, Rehe und Wildschweine. Allerdings sind auch immer wieder Hunde, Pferde, Katzen und Menschen betroffen.
Daran erkennen Sie eine Hirschlausfliege:
- Sie ist etwa vier bis sechs Millimeter groß.
- Sie hat eine rotbraune Färbung.
- Sie erinnert an eine Stubenfliege, doch ihr Körper ist viel flacher.
- Sie hat einen spitzen Stechrüssel und Haken an ihren sechs Beinchen.
- Sie haben Flügel, die sie nach der Landung auf dem Wirt abwerfen.
Hirschlausfliege attackiert Tier und Mensch
Zuerst schwirrt die Hirschlausfliege um ihren potenziellen Wirt umher. Wenn sie auf ihm landet, verliert sie ihre Flügel. Blitzschnell krabbelt sie zu einer geeigneten Bissstelle, krallt sich mit ihren kräftigen Beinchen fest, drückt sich ganz platt und beißt zu. Das Blutsaugen kann bis zu 20 Minuten dauern. In dieser Zeit kann sie auch mehrfach zubeißen.
Vermehrung der Hirschlausfliege
Wird der Parasit nicht entfernt, nistet er sich für den Rest seines Lebens, also bis zu 13 Monate, bei dem Wirt ein. Weibliche Hirschlausfliegen legen auf dem Menschen oder dem Tier ihre Eier ab, die sich aber erst später auf dem Boden verpuppen.
Bei Menschen beißen sich Hirschlausfliegen vorwiegend am Nacken oder auf der Kopfhaut fest. Bei Hunden sind vor allem der Bauch, die Innenschenkel und der Bereich um den After betroffen. Pferde werden häufig unter der Mähne und ebenfalls am Afterbereich gebissen.
Hirschlausfliege richtig entfernen
Checken Sie sich und Ihren Hund nach einem Spaziergang ab. Auch das Pferd sollten Sie abtasten und noch einmal fest überbürsten. Am besten sollte die Hirschlausfliege entfernt werden, bevor sie zubeißt. Doch sie ist sehr flink, weshalb Sie sie vermutlich nicht zu fassen bekommen. Hat sie bereits zugebissen, muss sie so schnell wie möglich entfernt werden.
Mit einem Floh- oder Nissenkamm kann die Hirschlausfliege bei Menschen, Pferden und Hunden ausgekämmt werden. Selbst wenn sie schon zugebissen hat, kann sie oft noch mit einem Wasserschlauch abgespült werden. Auch ein Bad kann helfen, um den Parasiten loszuwerden.
Sollte all das nichts helfen, muss ein Hausarzt bzw. Tierarzt kontaktiert werden, der die Fliege entfernt. Kühlen Sie die Bissstelle, damit der Juckreiz gelindert wird.
Hirschlausfliege: Den Biss behandeln
Auch wenn der Parasit nur klein ist, hat sein Biss große Auswirkungen auf den Wirt. Die Bissstelle schwillt an und ähneln in Optik und Schmerzempfinden einem Bluterguss. Hinzu kommt ein heftiger Juckreiz, dem es zu widerstehen gilt, damit sich die Wunde nicht entzündet. Hat die Rehlausfliege zugebissen, kann es zu diesen Folgen kommen:
- Hautausschläge (Pusteln, Ödeme)
- Eiterungen
Bis das Gift der Hirschlausfliege vom Körper abgebaut wird, kann es einige Tage dauern. Dies geschieht nämlich über die Lymphdrysen. Wenn Sie einen Biss bei sich oder Ihrem Hund feststellen, sollten Sie umgehend einen Haus- bzw. Tierarzt aufsuchen. So können Sie die Bissstelle zusätzlich behandeln:
- desinfizieren
- kühlen um den Juckreiz zu mindern
- antiseptische Creme auftragen (Absprache mit Haus- oder Tierarzt)
Vorbeugung von Hirschlausfliegen-Attacken
Wichtig: Reagieren Sie nicht panisch, wenn Sie eine Hirschlausfliege sehen. Schließlich kann sie relativ einfach entfernt werden. Trotzdem ist es besser, wenn sie gar nicht erst zubeißt. Zwischen Juli und Oktober ist der Parasit besonders aktiv. Während diesen Monaten können Sie den bevorzugten Lebensraum der Hirschlausfliege (Eichen-, Kiefern- und Mischwälder) meiden, um einem Biss vorzubeugen.
Laut einigen Herstellern sollen Spot-Ons dabei helfen, diese Parasiten vom Haustier fernzuhalten. Bremsen-Spray für Pferde oder Floh-Sprays für Hund und Katze können dabei hilfreich sein.