Futterumstellung beim Hund: Das ist zu beachten – Tierärztin klärt auf
Erfahren Sie, wie Sie die Futterumstellung bei Ihrem Hund richtig durchführen – ganz ohne Verdauungsprobleme. Dr. Susan Kröger, Expertin für Tierernährung, erklärt, worauf es ankommt.
Die Futterumstellung bei Hunden ist ein wichtiges Thema für viele Hundebesitzer. Ob der Wechsel abrupt oder schrittweise erfolgen sollte, ob Trocken- und Feuchtnahrung gemischt oder getrennt serviert werden sollten, und wie viel Abwechslung im Napf wirklich sinnvoll ist – Dr. Susan Kröger, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik, gibt wertvolle Empfehlungen für eine erfolgreiche Futterumstellung ohne Verdauungsprobleme.
Inhaltsüberblick:
- Futterumstellung beim Hund: Warum eine schrittweise Umstellung empfohlen wird
- So gelingt die Futterumstellung
- Futterumstellung: Was tun, wenn die Futtersorte gewechselt wird?
- Muss der Futterwechsel bei Hunden regelmäßig erfolgen?
- Wann ist ein Futterwechsel beim Hund notwendig?
Futterumstellung beim Hund: Warum eine schrittweise Umstellung empfohlen wird
Futterumstellungen sollten in der Regel langsam und schrittweise erfolgen, um dem Verdauungstrakt des Hundes Zeit zu geben, sich an das neue Futter zu gewöhnen, erklärt Dr. Kröger.
Insbesondere bei einem Wechsel von einem Futtertyp auf einen anderen – wie von Trockenfutter zu Nassfutter oder bei der Umstellung auf selbstgekochte oder rohe Rationen (BARF) – empfiehlt es sich, das neue Futter über mehrere Tage hinweg in kleinen Portionen einzuführen.
So gelingt die Futterumstellung
Dr. Kröger empfiehlt, das alte Futter schrittweise durch das neue zu ersetzen. Am besten wird täglich ein Viertel des alten Futters durch neues Futter ersetzt, sodass der Hund nach vier Tagen vollständig auf das neue Futter umgestellt ist. Eine solche Vorgehensweise hilft, Verdauungsprobleme zu vermeiden. Hier ein Beispiel, wie der Futterwechsel gestaltet werden kann:
Tabelle 1: Schrittweise Futterumstellung bei gleichem Futtertyp
Tag 1 | Tag 2 | Tag 3 | Tag 4 |
---|---|---|---|
¾ Altes Futter | ½ Altes Futter | ¼ Altes Futter | -- |
¼ Neues Futter | ½ Neues Futter | ¾ Neues Futter | 1 Neues Futter |
Falls während des Übergangs Verdauungsprobleme auftreten, wie etwa weicher Kot, sind diese meist vorübergehend und kein Grund zur Sorge. Sollten jedoch schwerwiegendere Symptome wie Durchfall oder Erbrechen auftreten, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, rät Dr. Kröger.
Futterumstellung: Was tun, wenn die Futtersorte gewechselt wird?
Wenn ein Hund von einer Sorte Trockenfutter auf eine andere Sorte desselben Herstellers umgestellt wird, ist eine langsame Umstellung oft nicht notwendig. Dr. Kröger erklärt: „Bei Hunden, die Feuchtfutter bekommen, und damit kleine Verpackungseinheiten vorliegen, ist es ein weit verbreitetes Vorgehen, dass regelmäßig die Sorte gewechselt wird, um Abwechslung in den Napf zu bringen.“
Bei einem Wechsel zu einem anderen Hersteller mit demselben Futtertyp treten in der Regel keine Probleme auf. Trotzdem empfiehlt es sich, auch hier den Übergang über mehrere Tage hinweg zu gestalten, da sich die Futtermittel in ihrer Zusammensetzung unterscheiden können.
Tabelle 2: Schrittweise Futterumstellung bei Wechsel des Futtertyps
Tag 1 | Tag 2 | Tag 3 | Tag 4 | |
---|---|---|---|---|
Morgens | Altes Futter | Altes Futter | Neues Futter | Neues Futter |
Zwischenmahlzeit 1 | Neues Futter | Neues Futter | Neues Futter | -- |
Zwischenmahlzeit 2 | -- | Neues Futter | -- | -- |
Abends | Altes Futter | Altes Futter | Altes Futter | Neues Futter |
Muss der Futterwechsel bei Hunden regelmäßig erfolgen?
Dr. Susan Kröger stellt klar: „Wenn es um die Abwechslung im Geschmack geht, sollten wir nicht von uns Menschen auf den Hund schließen. Frisst ein Hund ein bestimmtes Futter gerne und verträgt es gut, spricht nichts dagegen, dieses dauerhaft zu geben.“ Hunde haben keine besondere Vorliebe für wechselnde Geschmacksrichtungen, wenn sie mit dem Futter gut zurechtkommen und es ihren Nährstoffbedarf deckt.
Wann ist ein Futterwechsel beim Hund notwendig?
Ein Futterwechsel kann erforderlich sein, wenn gesundheitliche oder ernährungsphysiologische Gründe vorliegen. Dr. Kröger erklärt: „Es gibt verschiedene Situationen, in denen der Wechsel eines Futters eine notwendige Maßnahme darstellt. In erster Linie sollte ein Futterwechsel dann erfolgen, wenn bei einem Hund eine Erkrankung diagnostiziert wird, die eine bestimmte Ernährungsweise bzw. eine Diät benötigt.“ Ein Futterwechsel kann auch nötig sein, wenn das aktuelle Futter den Energie- oder Nährstoffbedarf des Hundes nicht mehr abdeckt oder der Hund das Futter verweigert.
In solchen Fällen ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren, um die Ursache der schlechten Futteraufnahme zu klären und gegebenenfalls eine neue Diät zu empfehlen.
Fazit zur Futterumstellung beim Hund
Die Futterumstellung bei Hunden ist ein Prozess, der mit Bedacht und Sorgfalt durchgeführt werden sollte, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Der Wechsel sollte schrittweise erfolgen, insbesondere wenn ein anderer Futtertyp oder eine selbstgekochte bzw. rohe Ernährung eingeführt wird. Aber nicht jeder Futterwechsel ist notwendig – wenn ein Hund ein Futter gut verträgt und sein Nährstoffbedarf gedeckt sind, spricht nichts dagegen, dieses dauerhaft zu füttern.
Quelle: Partner Hund Magazin, Ausgabe 05/2024
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