Ach, du dicker Hund! Übergewicht bei Hunden erkennen, vorbeugen und bekämpfen

Übergewicht bei Hunden ist weit verbreitet und kann ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Erfahren Sie, wie Sie Übergewicht erkennen, verhindern und Ihren Hund gesund halten können.

Ach, du dicker Hund! Übergewicht bei Hunden erkennen, vorbeugen und bekämpfen
© stock.adobe.com/Mikkel Bigandt

Schätzungen zufolge leiden mehr als 65 Prozent der Hunde in Deutschland an Übergewicht. Doch das ist nicht nur eine Frage des Aussehens – Übergewicht kann bei Hunden zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ursachen es hat, dass Ihr Hund zu dick ist, welche gesundheitlichen Risiken dies mit sich bringt und wie Sie ihm helfen können, wieder in Topform zu kommen.

Warum wird mein Hund übergewichtig?

Es gibt verschiedene Ursachen für Übergewicht bei Hunden. Oftmals ist eine Kombination aus mehreren Faktoren der Auslöser. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

  • Genetische Veranlagung: Einige Hunderassen neigen von Natur aus eher zu Übergewicht. Dazu gehören beispielsweise Molosser, Mastiffs und kurzköpfige Rassen wie der Mops.
  • Erkrankungen und hormonelle Störungen: Krankheiten wie Diabetes, Cushing-Syndrom oder eine Schilddrüsenunterfunktion können zu einer Gewichtszunahme führen. Auch kastrierte Tiere neigen häufiger zu Übergewicht, da der Stoffwechsel nach der Kastration langsamer wird.
  • Ernährung und Lebensstil: Zu viele Leckerli, falsche Fütterung oder eine zu geringe Bewegung sind ebenfalls häufige Ursachen.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, was ebenfalls zu einer Gewichtszunahme führen kann. Lesen Sie hierzu: Alte Hunde richtig füttern.

Gesundheitliche Risiken durch Übergewicht

Übergewicht ist nicht nur ein ästhetisches Problem – es stellt ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Genau wie bei Menschen verursacht übermäßiges Körpergewicht auch bei Hunden eine Vielzahl von Folgeerkrankungen:

  • Schmerzen und Gelenkprobleme: Übergewicht belastet die Gelenke und kann zu Arthrose oder anderen orthopädischen Problemen führen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Übergewicht erhöht das Risiko von Herzkrankheiten und Kreislaufproblemen.
  • Diabetes: Wie bei Menschen kann auch bei Hunden Übergewicht zur Entwicklung von Diabetes führen.
  • Leberverfettung: Zu viel Körperfett belastet die Leber und kann zu deren Erkrankungen führen.
  • Verkürzte Lebensdauer: Übergewichtige Hunde haben eine kürzere Lebenserwartung – oft zwei bis drei Jahre weniger als ihre normalgewichtigen Artgenossen.
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Anzeichen für Übergewicht bei Hunden

Es kann schwierig sein, Übergewicht bei einem Hund zu erkennen, besonders wenn er immer wieder mit denselben Fütterungsgewohnheiten lebt. Doch es gibt einige Anzeichen, auf die Sie achten sollten:

  • Weniger Bewegung: Wenn Ihr Hund sich weniger bewegt, könnte dies ein Hinweis auf Schmerzen oder ein zu hohes Gewicht sein.
  • Veränderte Körperform: Wenn Sie die Rippen nicht mehr fühlen können oder die Taille des Hundes nicht mehr sichtbar ist, könnte er übergewichtig sein.
  • Erhöhtes Hungergefühl: Ein Hund, der ständig hungrig wirkt und immer wieder nach Futter verlangt, könnte von zu vielen Kalorien profitieren.

So helfen Sie Ihrem Hund, abzunehmen

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Hund übergewichtig ist, gibt es mehrere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um ihm zu helfen, wieder auf gesunde Weise abzunehmen. Dabei sollten Sie immer die Unterstützung eines Tierarztes einholen.

1. Ernährungsumstellung

Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel. Vermeiden Sie es, einfach die Futtermengen zu halbieren, da Ihr Hund sonst möglicherweise nicht genug Nährstoffe bekommt. Setzen Sie stattdessen auf Diätfutter, das speziell für übergewichtige Hunde entwickelt wurde. Diese Futtermittel liefern weniger Energie, decken jedoch weiterhin den gesamten Nährstoffbedarf. Gehen Sie bei der Futterumstellung behutsam vor.

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2. Kalorien sparen bei Leckerlis

Leckerlis sind oft wahre Kalorienbomben. Wenn Ihr Hund gerne Snacks bekommt, können Sie diese durch kalorienärmere Alternativen wie Karotten oder spezielle Diätkekse ersetzen. Zudem können Sie die Menge an Trockenfutter als Leckerli abziehen, um die Kalorienaufnahme zu reduzieren.

3. Mehr Bewegung

Bewegung ist für die Gewichtsabnahme entscheidend, aber gerade bei stark übergewichtigen Hunden ist es wichtig, die Gelenke nicht zu überlasten. Statt intensiven Lauftrainings können Sie mit Ihrem Hund schwimmen gehen. Das schont die Gelenke, fördert aber den Kalorienverbrauch und den Muskelaufbau.

4. Langsame Gewichtsreduktion

Achten Sie darauf, dass die Gewichtsabnahme nicht zu schnell erfolgt. Ein gesunder Verlust von etwa einem Prozent des Körpergewichts pro Woche ist ideal. Schnelle Gewichtsverluste können gesundheitsschädlich sein und den Stoffwechsel des Hundes belasten.

Unterstützung durch den Tierarzt

Bei der Gewichtsreduktion ist es wichtig, auf die richtige Betreuung durch den Tierarzt zu setzen. Er oder sie kann helfen, den idealen Ernährungsplan für Ihren Hund zu erstellen und auch medizinische Ursachen für das Übergewicht ausschließen. In vielen Fällen wird auch eine regelmäßige Kontrolle und Anpassung des Plans notwendig sein.

Fazit: Übergewicht ist ein ernstes Thema

Übergewicht bei Hunden ist weit verbreitet und kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen. Durch eine ausgewogene Ernährung, mehr Bewegung und die richtige Unterstützung durch den Tierarzt können Sie Ihrem Hund jedoch helfen, sein Idealgewicht zu erreichen und seine Lebensqualität zu verbessern. Denken Sie daran: Je früher Sie handeln, desto besser für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes.

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