Australian Shepherd

Der Australian Shepherd ist nichts für Menschen, die es gerne gemütlich mögen. Erfahren Sie hier alles über die Haltung, Erziehung und Ernährung von Australian Shepherds.

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Australian Shepherd im Rasseportrait.© Stock.adobe.com/eowyny

Australian Shepherds zählen unter Hundeliebhabern zu den äußerst beliebten Rassehunden. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen rund um den Australian Shepherd.

Inhaltsübersicht

Typische Merkmale

Größe: Rüde 51-58 cm, Hündin 46-53 cm
Gewicht: 16-22 kg
Felllänge: mittellang
Fellfarben: Grundfarben Schwarz, Rot, Schwarzmarmoriert mit grauem Grund, marmoriertes Rotbraun, marmoriert mit hellrotem oder beigen Grund in vielen Kombinationen
Ursprungsland: USA

Eigenschaften
Familientauglichkeit
Aktivitätslevel
Erziehbarkeit
Pflegeaufwand
Arbeitsbedürfnis
Menschenbezogenheit

Aussehen des Australian Shepherd

Ein Australian Shepherd ist ein mittelgroßer Hund mit einer Schulterhöhe von 45 bis 55 cm. Hündinnen sind etwas kleiner und zierlicher als Rüden. Erwachsene Tiere bringen in der Regel zwischen 13 und 22 Kilogramm auf die Waage. Größe und Knochenbau des Australian Shepherds sind gut ausgewogen, die Hunde sind etwas länger als hoch.

Der Australian Shepherd hat einen ausdrucksstarken Kopf. Die Ohren sitzen seitlich, bei voller Aufmerksamkeit fallen sie vorwärts und richten sich zu einem Viertel bis zum Einhalbfachen ihrer Länge auf. Stehohren und jagdhundetypische Ohren gelten in der Zucht als schwerer Fehler.

Der Australian Shepherd hat braune, blaue oder amberfarbene (bernsteinfarben) Augen, auch in Kombinationen und mit Sprenkelungen.

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Australian Shepherds sind zum Hüten von Schafen gezüchtet. © stock.adobe.com/eAlisa

Fell und Farben

Der Australian Shepherd hat mittellanges, glattes und üppiges Fell. Bei den Fellfarben sind kaum Grenzen gesetzt. Es gibt bei dieser Hunderasse drei Grundfarben:

  • Rot
  • Schwarz
  • Red-Merle (marmoriert rot bzw. braun)
  • Blue-Merle (marmoriert schwarz)

Neben den diesen Grundfarben und Kombinationen aus ihnen sind Abzeichnungen in Weiß oder Kupferfarbe zugelassen.

Achtung: Bei der Verpaarung zweier Hunde mit dem Merle-Gen kann es bei den Welpen zu Blindheit, Taubheit, Deformationen des Skeletts sowie Herzfehler kommen. Zwei Hunde mit dem Merle-Gen zu verpaaren, wird deswegen als Qualzucht betrachtet.

Der Pflegeaufwand des Fells ist recht gering. Gründliches Durchbürsten einmal pro Woche reicht aus, um Schmutzpartikel und kleine Verfilzungen zu entfernen. Nur während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst empfiehlt sich häufigeres Bürsten, um die abgestorbenen Haare aus dem Fell zu entfernen.

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Den Australian Shepherd gibt es in vielen verschiedenen Farben.© stock.adobe.com/Rita Kochmarjova

Australian Shepherd: Charakter und Erziehung

Der Australian Shepherd ist ein aufmerksamer, lebhafter und schlauer Hund, der viel Kraft und Ausdauer zeigt. Er gehört zu den intelligentesten Hunderassen.

Wer einen Australian Shepherd erziehen will, sollte wissen, dass er manchmal gerne selbst die Intiative ergreift. Er tut das, wenn ihm die Anweisung von seinem Besitzer komisch erscheint. Nicht immer ist das, was dem Hund in so einer Situation sinnvoller oder lustiger erscheint (z.B. Socken zerkauen) das, was Herrchen oder Frauchen ebenso sinnvoll oder lustig finden. 

Für einen Australian Shepherd braucht man eine Menge Feingefühl und Hundeverstand. Dem Tier muss klar sein, dass es seinem Menschen vertrauen kann und gehorchen soll. Eine harte Hand bringt in der Erziehung des Australian Shepherds dagegen gar nichts, denn Aussies sind sehr sensible Hunde und verlieren das Vertrauen in ihrem Halter, wenn sie zu streng oder gar grob behandelt werden.

Der Australian Shepherd als Familienhund

Aufgrund seines freundlichen Charakters eignet sich der Australian Shepherd wunderbar als Familenhund. Natürlich ist es wichtig, dass der Hund richtig gehalten und ausgelastet wird.

Im Umgang mit Kindern sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Kleinen nicht zu grob mit dem Hund umgehen. Ist ein Australian Shepherd bereits mit Kindern aufgewachsen, kommt er sicher gut mit ihnen zurecht.

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Der Australian Shepherd gilt als sehr kinderfreundlich.© stock.adobe.com/K.- P. Adler

Haltung und Pflege eines Australian Shepherd

Ein Australian Shepherd hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 13 bis 15 Jahre. So lange müssen Sie gewährleisten können, dem Hund ausreichend Auslauf und auch Denk-Aufgaben zu bieten. Für eine Wohnungshaltung ist die Rasse eher weniger geeignet, da sie viel Bewegung braucht. Ein Haus mit Garten ist für diese Hunde hingegen perfekt.

Das Leben gemeinsam mit einem Zweithund ist für Australian Shepherds ideal. Gemeinsam können sie toben und spielen. Die Rasse ist sehr kommunikativ und sozial. Der perfekte Artgenosse wäre ein weiterer Vertreter derselben Rasse, der dieselben Ansprüche an Halter und Umfeld stellt. 

Rassegerechte Ernährung des Hundes

Auch für einen Australian Shepherd empfiehlt sich eine Ernährung, die etwa zu 70 Prozent aus Fleisch und zu etwa 30 Prozent aus Gemüse und Obst besteht. Ob Sie Trocken- oder Nassfutter für den Hund wählen, können Sie für sich entscheiden. Achten Sie aber in jedem Fall auf hochwertige Qualität.

Glücklicherweise hat der Australian Shepherd kein erhöhtes Risiko für Übergewicht oder Allergien.

Aktivitäten und Beschäftigung

Tägliche Fahrradtouren und lange Spaziergänge kommen dem Australian Shepherd gerade recht. Er eignet sich auch wunderbar als Reitbegleithund und freut sich, wenn er seinen Menschen auf dem Pferd bei langen Ausritten begleiten darf. Neben Spaziergängen, die mit verschiedenen Spiel- und Lernaufgaben kombiniert werden können, eignet sich diese Rasse auch sehr gut für den Hundesport.

Agility  oder Obedience-Training sorgen für eine abwechslungsreiche Auslastung des Aussies. Doch der intelligente Australian Shepherd braucht neben der physischen Auslastung auch Arbeit fürs Köpfchen. Das Erlernen von Tricks, Apportieren und Suchspiele forden ihn auch geistig. Da diese Hunde seit jeher in ganz verschiedenen Einsatzgebieten tätig waren, sind gezielte und abwechslungsreiche Aktivitäten wichtig. 

Doch auch ein Aussie muss mal zur Ruhe kommen. Zu großer Leistungsdruck stresst den Australian Shepherd, zu viel Sport lässt ihn zu sehr aufdrehen. Am besten wechselt man immer Phasen mit Spannung und Sport mit Phasen der Entspannung und Ruhe ab.

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Australian Shepherds eignen sich gut für Hundesportarten. © stock.adobe.com/KK-Fotografie
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Typische Krankheiten des Australian Shepherd

Hunde dieser Rasse leiden leider oft an Gelenkproblemen. Dazu gehören die Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie. Außerdem kommt es gehäuft zu Augenerkrankungen, Epilepsie und Zahnfehler. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass viele Australian Shepherds einen sogenannten MDR1-Defekt aufweisen: Betroffene Tiere reagieren auf bestimmte Arzneistoffe überempfindlich.

Außerdem verpaaren seriöse Züchter niemals zwei Australian Shepherds mit dem Merle-Gen: Die Nachkommen sind oft blind, taub, haben ein deformiertes Skelett oder einen Herzfehler. Da der Australian Shepherd aber vielen optisch gefällt, wächst die Beliebtheit der Rasse stetig an.

Die Folge ist, dass die Hunde oft wahllos, ohne Gesundheitskontrollen, miteinander verpaart und die Welpen günstig angeboten werden. Ein Grund dafür, weshalb in den letzten Jahren vermehrt rassespezifische Krankheiten bei Australian Shepherds festgestellt werden konnten.

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Entscheiden Sie sich unbedingt für einen seriösen Züchter.© stock.adobe.com/Rita Kochmarjova

Anschaffung eines Australian Shepherd

Ist ein Australian Shepherd der richtige Hund für Sie, sollten Sie sich vor der Anschaffung noch einmal genau bei einem Züchter über die Rasse informieren. Achten Sie aber darauf, dass es sich um einen seriösen Züchter handelt!

Da die Rasse sehr beliebt ist, gibt es leider auch fragwürdige Hundevermehrer, die Aussie-Welpen günstig anbieten, um viel Geld zu verdienen. Lassen Sie sich nicht von Billigpreisen locken: Die Welpen sind möglicherweise sehr krank. Was Sie sich bei der Anschaffung an Geld sparen, müssen Sie dann um ein Vielfaches für Tierarztkosten abtreten.

Denken Sie auch immer daran, dass auch im Tierheim Hunde auf ein Zuhause warten. Welchen Hund Sie auch wählen, stellen Sie sicher, dass Sie ein Hundeleben lang für ihn sorgen können.

Herkunft des Australian Shepherd

Auch wenn es sein Name vermuten lässt, hat der Australian Shepherd seinen Ursprung nicht etwa in Australien. Die Rasse stammt aus den USA. Und dennoch steckt im Australian Shepherd ein richtiger Mix aus verschiedenen europäischen Hunderassen.

Zu seinen Ahnen zählen neben den in Nordamerika heimischen Hütehunderassen nordspanische Hütehunde, die Border Collies schottischer Einwanderer und australische Cattledogs, die gemeinsam mit australischen Merino-Schafen nach Amerika gebracht worden sind.

Auf den amerikanischen Ranches wurden natürlich besonders die Hunde weitergezüchtet, die die erwünschten Qualitäten aufwiesen: Intelligenz, Hüteinstinkt, Wachsamkeit und Attraktivität. 

10 Gründe, sich für einen Australian Shepherd zu entscheiden

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© Ein Herz für Tiere Media
  1. Sportsfreund: Der aktive Australian Shepherd ist ein idealer Sportbegleiter.
  2. Pflegeleichte Schönheit: Der Australian Shepherd muss nur regelmäßig gebürstet werden.
  3. Kluges Köpfchen: Der Australian Shepherd gehört zu den intelligentesten Hunderassen.
  4. Familienglück: Der Australian Shepherd eignet sich gut als Familienhund.
  5. Action-Hund: Der Australian Shepherd ist aufgeweckt und lebhaft – langweilig wird es mit ihm nie!
  6. Soziale Ader: Der Australian Shepherd ist sehr sozial und kommunikativ.
  7. Kinderfreund: Der Australian Shepherd gilt als kinderfreundlich.
  8. Motivator: Ein Australian Shepherd hat immer Lust auf Action.
  9. Sensibelchen: Der Australian Shepherd braucht gefühlvolle Anleitung.
  10. Hund mit Herz: Der Australian Shepherd wird oft als Therapiehund eingesetzt.

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