Kätzchen-Krankheiten vorbeugen
Das Immunsystem von Babykatzen ist noch nicht so stark wie von erwachsenen Katzen. Für einige Krankheiten sind Kätzchen deshalb besonders anfällig. Welche das sind und wie Sie Ihr Kitten davor schützen, lesen Sie hier.
So schön das neue Zuhause auch sein mag – Ihr Kätzchen wird sich durch die Umstellung erst einmal gestresst fühlen. Dieser Stress kann in Verbindung mit dem noch nicht ausgereiften Immunsystem und der zarten Konstitution des Kitten zu Gesundheitsproblemen führen. Dazu gehören:
1. Verdauungsprobleme bei Kätzchen
In ihren ersten Lebenswochen und -monaten ist das Verdauungssystem von Katzen noch sehr sensibel und reagiert oft stärker auf Neues. So kann es zum Beispiel leichter zu Durchfall kommen, wenn Ihr Kitten neues Futter frisst.
Sehr wichtig ist, dass zum Umzug nicht auch noch ein Nahrungswechsel stattfindet. Geben Sie Ihrem Kätzchen in den ersten Wochen nur die gewohnte Kost und halten Sie sich auch an die Fütterungsempfehlungen (Zeit, Menge usw.) des Züchters. Falls Sie das Kätzchen später auf eine andere Nahrung umstellen möchten, gehen Sie schrittweise vor, indem Sie das neue Futter in steigenden Anteilen unter das alte mischen. Ein abrupter Wechsel könnte folgendes auslösen:
- Erbrechen bei Katzen
- Nahrungsverweigerung
- Katze hat Durchfall
Wenn die Babykatze nicht frisst
Wenn Ihr Kätzchen sein Futter verweigert, kann das – gerade ganz am Anfang – auf Stress zurückzuführen sein, der durch den Einzug ins neue Zuhause entstanden ist. Länger als 24 Stunden sollte ein Kätzchen aber nicht ohne Futter bleiben. Suchen Sie in solch einem Fall einen Tierarzt auf. Vielleicht stecken Entzündungen oder Darmbeschwerden dahinter. Wenn Ihr Kätzchen sich weigert, härteres Trockenfutter zu fressen, kann auch der Zahnwechsel dahinterstecken. Der falsche Napf kann ebenfalls zu Futterverweigerung führen.
Wann muss das Kitten zum Tierarzt?
Meist sind Erbrechen, Durchfall oder temporäre Futterverweigerung bei Babykatzen harmlos. Im schlimmsten Fall können diese Verdauungsstörungen aber auch lebensbedrohlich sein, weil die Babykatzen noch nicht über genügend Energiereserven verfügen. Zudem trocknen die kleinen Körper bei Flüssigkeitsverlust rasch aus.
Zum Tierarzt sollten Sie dann gehen, wenn Durchfall, Erbrechen oder Futterverweigerung länger anhalten, auffällig oft wiederkehren oder weitere Krankheitssymptome hinzukommen. Alarmsignale sind außerdem Durchfall oder Erbrechen mit Blut.
2. Parasiten bei Kätzchen
Kätzchen sind häufig von Parasiten befallen. Solch ein Befall hat in der Regel nichts mit mangelnder Hygiene zu tun und kann auch schon vor dem ersten Freigang auftreten.
Würmer bei Babykatzen
Babykatzen können sich über die Muttermilch mit Spül- oder Hakenwürmern infizieren. Bei erwachsenen, gesunden Katzen wird eine Infektion durch Würmer bei Katzen manchmal gar nicht entdeckt. Wenn Ihr Kitten einen aufgeblähten Bauch hat oder abnimmt, obwohl es normal frisst, kann ein Wurmbefall dahintestecken. Eindeutigere Indizien sind außerdem das Erbrechen von Würmern oder Würmer im Kot. Übertragen werden Würmer über Kot, das Blut oder befallenen Beutetieren.
Damit sich das Kätzchen nicht ständig wieder mit den eigenen Wurmeiern ansteckt, sollten Wurmkuren routinemäßig etwa alle drei Wochen bis zum fünften Lebensmonat durchgeführt werden. Sprechen Sie hier unbedingt mit Ihrem Tierarzt. Er wird Ihnen sagen können, wann Entwurmungen bei Ihrem Kätzchen sinnvoll sind, da für den richtige Zeitpunkt mehrere Faktoren wie zum Beispiel Impfungen berücksichtigt werden müssen.
Ohrmilben bei Kitten
Auch Ohrmilben können Kätzchen befallen. Die winzigen Milben leben im Gehörgang vieler erwachsener Katzen, ohne Symptome auszulösen. Beim Schmusen wandern die Parasiten von der Mutterkatze auf ihren Nachwuchs. Bei Jungtieren können die Milben zu Ohrentzündungen mit starkem Juckreiz führen, weshalb sich das Kätzchen häufig kratzt. Ein Symptom von Ohrmilben bei Katzen ist außerdem eine dunkle Kruste an den Ohren, ab und zu auch Ausfluss. Fallen Ihnen solche Symptome bei Ihrem Kätzchen auf, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
Flöhe bei Kätzchen
Flöhe sind für kleine Katzen nicht nur unangenehm, sie können auch Krankheiten auf das Kitten übertragen, zum Beispiel Würmer.
Wichtig ist, dass Sie mit einem Kätzchen, das sich häufig kratzt oder wunde Hautstellen hat, schnellstmöglich zum Tierarzt gehen. Denn diese Parasiten können junge Katzen schwächen. Genauso wichtig ist, dass Sie nur Mittel zur Parasitenbekämpfung am Tier und in der Wohnung anwenden, die Ihnen der Tierarzt gibt oder ausdrücklich empfiehlt. Denn viele Anti-Parasitika (auch pflanzliche!) sind für Katzen hochgiftig. Der Tierarzt wird Ihr Kätzchen mit einem speziell für Kitten geeigneten Mittel behandeln.
Um Flöhe bei Katzen zu vermeiden, sollten Sie auf eine gute Hygiene achten. Ein Flohschutzmittel ist dann sinnvoll, wenn andere Tiere im Haushalt leben, die regelmäßig nach draußen gehen.
3. Infektionskrankheiten bei Kätzchen
Kätzchen sind auch für Infektionen aller Art äußerst anfällig. Meist sind die Babykatzen, wenn sie von ihrem neuen Besitzer übernommen werden, schon das erste Mal gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft worden. Innerhalb von vier Wochen müssen diese Impfungen wiederholt werden, damit sie ihren vollen Schutz entfalten können. Fragen Sie hier den Züchter oder Vorbesitzer nach dem aktuellen Impfstatus des Kätzchens.
Je nachdem, ob das Kätzchen später nur in der Wohnung leben oder auch Freigang erhalten soll, sind weitere Impfungen gegen Leukose, FIP und Tollwut empfehlenswert. Am besten lässt man sich vom Tierarzt einen individuellen Impfplan für das Kätzchen erstellen. Erst wenn die Grundimmunisierung der wichtigsten Krankheiten abgeschlossen ist, darf die Babykatze ins Freie.
Doch gegen viele Infektionen gibt es keine Impfungen, und daher sollte man gerade in der Umstellungsphase besonders auf Hygiene achten:
- Lassen Sie Feuchtfutter niemals länger als eine halbe Stunde im Napf stehen.
- Reinigen Sie die Futter- und Trinkgefäße mindestens einmal täglich und spülen Sie sie anschließend mit heißem (am besten kochendem Wasser) aus.
Achtung: Scharfe Reiniger oder Desinfektionsmittel sollten Sie hierzu und zum Hausputz nicht verwenden - denn für die empfindlichen Katzenkinder können auch minimale Rückstände gefährlich sein.
Erkältungen und Atemwegsinfektionen bei Babykatzen
Babykätzchen sind anfällig für Kälte und können sich leicht verkühlen. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Kätzchen weder Zugluft, noch starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Bei guter Pflege erholen sich die Kätzchen in der Regel bald wieder von einer Erkältung. Ist das nicht der Fall oder wenn Fieber mit im Spiel ist, fragen Sie unbedingt einen Tierarzt um Rat.
Babykätzchen sind zwar besonders anfällig für einige Erkrankungen, doch mit etwas Vorsicht und guter Pflege können Sie die meisten Krankheiten gut vorbeugen.