Hitze macht Mauerseglern zu schaffen

Die Hitze im Sommer macht nicht nur den Menschen, sondern auch der Tierwelt zu schaffen. Vor allem Vögel kommen bei an die 40 Grad im Schatten an ihre Grenzen. Mauersegler in Sachsen leiden an Wassermangel und Erschöpfung – so leisten Sie Erste Hilfe.

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Erste-Hilfe-Tipps der NABU!© NABU / Karsten Peterlein

An die 40 Grad im Schatten – der Sommer zeigt sich von seiner heißen Seite. Doch die hohen Temperaturen machen nicht nur Menschen, sondern auch Tieren zu schaffen. Besonders Sachsens Vogelwelt kommt an ihre Grenzen. Wassermangel, Erschöpfung und Überhitzung bedrohen das gefiederte Volk. Wildtierauffangstationen und private Pflegestellen sind restlos überfüllt und mit diesem Ausnahmezustand überfordert, so der Naturschutzbund (NABU) Sachsen.

Ohne menschliche Hilfe dem Tode geweiht

In Sachsen und ganz Deutschland gingen Hunderte Anrufe bei der Wildvogelhilfe ein. Unter anderem in Leipzig, Halle, Magdeburg, Berlin, Stuttgart, Bremen und München wurden hilflose Mauersegler gefunden. Die Kapazitäten sind fast ausgeschöpft. Die erschöpften Tiere müssen aufgepäppelt und alle zwei Stunden versorgt werden. "Es regnet Mauersegler von den Dächern! Aufgrund der Hitze heizen sich die Nester unter den Dächern bis zu 100°C auf. Die Tiere suchen verzweifelt nach Abkühlung und fallen dabei heraus. Ohne menschliche Hilfe sind sie nun dem sicheren Tod geweiht, da die Eltern ihre Jungtiere außerhalb ihres Nestes nicht weiterfüttern", erklärt NABU-Mitglied Karsten Peterlein von der Wildvogelhilfe Leipzig.

Sollten Sie einen Mauersegler finden, berücksichtigen Sie bitte diese Erste-Hilfe-Tipps der NABU:

  • Das Tier in einen dunklen Pappkarton mit Luftlöchern legen und an einen kühlen Ort bringen. (Vogelkäfige oder andere Behältnisse sind dafür nicht geeignet, da sie das Gefieder der empfindlichen Segler verletzen.)  
  • Den Karton mit Zellstoff auslegen.  
  • Den Kot regelmäßig entfernen, damit das Gefieder nicht verschmutzt.  
  • Alle zwei Stunden den Schnabel des Vogels mit einem Tropfen Wasser benetzen. Das Wasser nicht in den Schnabel eingeben, da die Tiere sich daran verschlucken und ersticken können.  
  • Etwas heikel ist die Fütterung: Mauersegler sind reine Insektenfresser. Fliegen, Heimchen und Grillen sind demnach als Futter geeignet. Das Schwierigste ist die Fütterung, denn die kleinen Mauersegler sperren, im Gegensatz zu anderen Jungvögeln, den Schnabel nicht von selber auf. "Viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Übung ist dafür notwendig. Die Schnäbel der Mauersegler brechen sehr leicht, deswegen muss man äußerst vorsichtig vorgehen", rät Karsten Peterlein, der seit 27 Jahren Vögel aufzieht und gesund pflegt.

Alle wichtigen Informationen und kleine Anleitungen per Video findet man unter www.Mauersegler.com, einer Internetseite, die von der Mauerseglerklinik in Frankfurt am Main betrieben wird.

Quelle: NABU Sachsen

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