Futtermittelallergie beim Hund – ein Fall für die Ausschlussdiät
Wenn der Verdacht besteht, dass ein Hund auf Bestandteile seines Futters allergisch reagiert, ist es gar nicht so einfach, diese klar zu identifizieren. Die Ernährungsexpertin Anke Jobi schwört dabei auf die Ausschlussdiät. Sie erklärt genau, wie diese funktioniert.
Hautprobleme, wiederkehrender Durchfall oder ständiges Ohrenkratzen – wenn Hunde an solchen Beschwerden leiden, wird nicht selten eine Futtermittelallergie vermutet.
Allergie oder Unverträglichkeit? Wenn das Immunsystem überreagiert
Tatsächlich zählen Futtermittelallergien nach Umweltallergien zu den häufigsten Allergieformen beim Hund. Dabei handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Bestandteile der Nahrung, meist Proteine. Im Gegensatz zu einer Futtermittelunverträglichkeit, bei der das Immunsystem nicht beteiligt ist, liegt bei einer Allergie eine fehlgeleitete Abwehrreaktion auf bestimmte Futterbestandteile vor.
Die Diagnose einer Futtermittelallergie ist jedoch nicht ganz einfach. Klassische Allergietests liefern bei Hunden nur eingeschränkt verwertbare Ergebnisse. Auch weil sich die Symptome mit denen anderer Erkrankungen – wie parasitären Infektionen oder chronischen Darmentzündungen – überschneiden können, ist eine sorgfältige Abklärung notwendig. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel Futtermittelallergie beim Hund: Symptome, Ursachen & Test
Der zuverlässigste Weg zur Diagnose führt über die sogenannte Ausschlussdiät. Als Hundehalter sind Sie dabei besonders gefragt – denn eine konsequente Umsetzung ist entscheidend für den Erfolg. Doch wie funktioniert sie genau und worauf kommt es an?
Warum Allergietests nicht ausreichen
Viele Hundehalter lassen zunächst einen Allergietest in Form eines Blut- oder Hauttests durchführen, in der Hoffnung auf eine schnelle Diagnose.
Solche Tests werden häufig angeboten, weil sie unkompliziert erscheinen und den Eindruck vermitteln, das Problem könne mit einem einfachen Ergebnis gelöst werden. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, denn die Aussagekraft solcher Tests ist begrenzt. Ein positiver Befund – also eine angezeigte Reaktion auf einen bestimmten Futterbestandteil – bedeutet nicht zwangsläufig, dass dieser Stoff tatsächlich Beschwerden auslöst, denn falsch-positive Ergebnisse kommen recht häufig vor.
Negativ getestete Komponenten hingegen gelten als vergleichsweise zuverlässig. Das bedeutet: Wenn der Test bei bestimmten Zutaten keine Reaktion anzeigt, ist es eher unwahrscheinlich, dass der Hund auf diese Bestandteile allergisch reagiert.
Für die Auswahl der Zutaten einer Ausschlussdiät spielen diese Testergebnisse jedoch keine entscheidende Rolle. Hier ist vielmehr wichtig, Futterbestandteile zu wählen, die der Hund mit hoher Sicherheit noch nie erhalten hat – unabhängig vom Testergebnis. Nur so lässt sich vermeiden, dass bereits eine Sensibilisierung besteht.
Denn nur unter kontrollierten Bedingungen im Alltag lässt sich erkennen, ob der Hund tatsächlich auf bestimmte Futterbestandteile reagiert. Die Ausschlussdiät bleibt damit die verlässlichste Methode, um eine Futtermittelallergie sicher zu diagnostizieren.
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