Von wegen Diva! Die wahren Gründe für das Verhalten Ihrer Katze

Katzen werden oft als unabhängige „Diven“ wahrgenommen, die ihre Besitzer mit scheinbar launischem Verhalten herausfordern. Doch viele Missverständnisse entstehen durch die falsche Interpretation ihres Verhaltens. Wir decken auf, was wirklich hinter dem Verhalten Ihrer Katze steckt.

Warum Ihre Katze keine Diva ist! Die wahren Gründe für ihr Verhalten Aufmacher
© stock.adobe.com/Margot

Katzen sind faszinierende Wesen mit einem komplexen Verhaltensrepertoire, das von ihren natürlichen Instinkten geprägt ist. Leider neigen viele Katzenbesitzer dazu, ihre Samtpfoten mit menschlichen Maßstäben zu beurteilen, was oft zu Missverständnissen führt. In diesem Artikel gehen wir fünf gängige Irrtümer über das Verhalten von Katzen durch und zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Katze besser verstehen können.

1. „Ich bin meiner Katze egal!“

Katzen wirken auf uns so, als wären sie ein wenig unnahbar oder würden grundsätzlich „über den Dingen stehen“. Sie sind von Natur aus sehr selbstständig und unabhängig – ein Überbleibsel aus ihrer wilden Vergangenheit, um ihr Über leben zu sichern. Dieses instinktive Verhalten spiegelt sich auch heute noch in unseren Stubentigern wider. Sie brauchen nicht ständig Bespaßung, denn sie können sich zeitweise gut mit sich selbst beschäftigen: Gern beobachten sie von ihrem Lieblingsplatz aus draußen die Vögel oder die Nachbarschaft, dösen entspannt in der Sonne oder jagen einfach nur Spielzeugmäuse durch die Wohnung. Da jedoch nicht jedes Katzenspielzeug unbedingt gut für Ihre Katze ist, haben wir für Sie nachgeprüft. Lesen Sie jetzt hier nach: Für die Tonne! Katzenspielzeug im Check.

Trotz ihrer unabhängigen Art können Sie sicher sein, dass Ihr felines Familienmitglied sie liebt und braucht – sie zeigt es nur etwas anders. Katzen schätzen es sehr, wenn sie sich zeitweise zurückziehen und ungestört entspannen können. Außerdem entscheiden sie gern selbst, wann sie Nähe und Aufmerksamkeit haben möchten. Ein langsames Blinzeln oder ein sanftes „Köpfchen geben“ sind als kätzische Liebesbekundungen zu deuten. Verfolgt Sie sie auf Schritt und Tritt oder liegt nahe bei Ihnen, so schätzt sie Ihre Nähe – ein Ausdruck von tiefer Verbundenheit. Auf welche Arten uns Katzen ihre liebe zeigen, kannst du hier nachlesen: So zeigen uns Katzen ihre Liebe.

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2. „Meine Katze fühlt nicht so wie ich!“

Unsere Samtpfoten sind in der Lage innige Beziehungen zu Artgenossen und zu ihrem Menschen aufzubauen. Sie spüren Emotionen ähnlich wie wir – beispielsweise Freude, Zuneigung, Trauer, Wut, Angst und Frustration. Weil Katzen eine tiefe Bindung aufbauen können, merken sie beispielsweise, wenn Sie über einen längeren Zeit raum außer Haus sind und vermissen ihre Bezugsperson. Wie Katzen ihre Bezugsperson wählen erfährst du hier.

Da sie überwiegend durch ihre Körpersprache kommunizieren, ist es für uns nicht immer so einfach, ihre Stimmungslage zu entschlüsseln. Beobachten Sie das Verhalten Ihres felinen Familienmitgliedes aufmerksam, dann werden Sie seine feinen Signale richtig deuten. So können Sie mögliche Missverständnisse effektiv vermeiden und parallel Beziehungspflege betreiben. Einen geregelten und ruhigen Alltag schätzt Ihre Katze sehr, denn jeder noch so mutige Tiger im Miniformat braucht Sicherheit und gelegentlich eine kleine Auszeit

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3. „Futter, ein warmes Plätzchen und eine Katzentoilette reichen meiner Katze!“

Ein ganz klares „Nein“, denn mit einer Katzentoilette, Futter und einem Liegeplatz ist es nicht getan. Machen Sie sich unbedingt Gedanken darüber, bevor Sie eine Katze in Ihr Leben lassen. Das Leben einer Katze als Nutztier ist längst vorbei, ihr Stellenwert hat sich über die Jahrtausende glücklicherweise verändert – heute gehört sie für die meisten Katzenliebhaber zur Familie.

Ihre Katze ist kein anspruchsloses Haustier, das keine Zeit in Anspruch nimmt. Ganz im Gegenteil: Sie hat viele Bedürfnisse. Erfüllen Sie diese, damit sie ein glückliches und zufriedenes Katzenleben führen kann. Das braucht Ihre Samtpfote: Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, Ihr Verständnis, Ihre Fürsorge, Ihre Liebe, Rituale und gemeinsame „Quality Time“ in Form von täglichen  Spieleinheiten und Kuschelrunden. Ein paar Minuten hat man doch immer Zeit für seine Katze, finden Sie nicht auch!

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4. „Meine Katze will mich nur ärgern!“

Ihr Stubentiger kratzt an den Wänden oder der Couch? Er setzt Urin oder Kot außerhalb der Katzentoilette ab? Er markiert mit seinem Harn Ihre Einrichtungsgegenstände? Vielfach wird ihm deshalb eine böse Absicht unterstellt: „Er kratzt oder pinkelt aus Protest!“ Das stimmt allerdings nicht, denn dann müsste er wissen, dass Sie mit seinen „auffälligen“ Verhaltensweisen etwas Negatives verbinden. Diese kognitive Leistung können Katzen nicht erbringen, obwohl sie sehr intelligent sind. Wie intelligent Ihre Katze ist, erfahren Sie mit unserem Test!

Das Duftmarkieren innerhalb ihres Revieres ist ein instinktives Katzenverhalten, es grenzt wichtige Stellen oder Ressourcen ab, schafft Sicherheit und dient der Kommunikation mit Artgenossen. Wenn Ihre Katze ungewünschte Krallenstatements oder Harnmarkierungen in der Wohnung hinterlässt, sollten Sie dieses Verhalten unbedingt hinterfragen – sie will Sie damit nicht ärgern. Es stecken aus Katzensicht immer triftige Gründe dahinter – unerfüllte Bedürfnisse, Schmerzen, Krankheiten, Stress, Langeweile oder eine nicht katzengerechte Ausstattung beispielsweise.

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5. „Sie ist auch ohne Katzenpartner glücklich!“

Es gibt sicherlich Katzen, die keine Artgenossen brauchen – das ist aber eher die Ausnahme. Meist liegt es daran, dass sie von Anfang an als Einzelkatze gelebt haben und somit auch keine sozialen Fähigkeiten ausbilden konnten. Katzen sind keine Einzelgänger, sondern lediglich Einzeljäger. Als fakultativ soziale Tiere benötigen sie keine anderen Katzen, um zu überleben. Sie sind aber durchaus in der Lage, soziale Freundschaften und emotionale Beziehungen mit anderen Samtpfoten einzugehen, die ein ganzes Leben über bestehen bleiben.

Wenn die Lebensbedingungen und die Ressourcenverteilung optimal sind, gibt es in einem Mehrkatzenhaushalt wenig Potenzial für Streitigkeiten oder auffällige Verhaltensweisen. Ihr Stubentiger profitiert von einer passenden Partnerkatze, denn zu zweit ist es einfach am schönsten. Auch wenn Sie viel Zeit für ihn haben: einen Artgenossen zum Spielen, Kuscheln und Rangeln können Sie niemals ersetzen. Ein weiterer Punkt: Katzen, die mit anderen Katzen zusammenleben, bleiben häufig bis ins hohe Alter aktiver und gesünder, weil sie geistig und körperlich gefordert werden. Über noch weitere Irrtümer über die Einzelhaltung von Katzen erfahren Sie hier.

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Das Verhalten von Katzen ist oft vielschichtiger, als wir es zunächst vermuten. Missverständnisse entstehen häufig durch unsere eigenen menschlichen Vorstellungen und Erwartungen. Wenn Sie lernen, das Verhalten Ihrer Katze richtig zu deuten und ihre wahren Bedürfnisse zu verstehen, können Sie eine tiefere und harmonischere Beziehung zu Ihrem Haustier aufbauen. Denken Sie daran: Es geht nicht nur um Futter und einen gemütlichen Schlafplatz – Katzen brauchen genauso Liebe, Aufmerksamkeit und soziale Bindungen, um wirklich glücklich zu sein.

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