Katze humpelt: Ursachen und Behandlung

Besonders Freigänger sind aufgrund ihres Bewegungsradius einem größeren Verletzungsrisiko ausgesetzt als Hauskatzen. Was also tun, wenn die Katze humpelnd nachhause kommt? Das erfahren Sie hier.

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Katzen mit Freigang haben ein höheres Risiko sich zu verletzten als Hauskatzen. Verkehrsunfälle, Stürze, Quetschungen oder auch Revierkämpfe sind nur einige Gefahren, die im Freien lauern. Doch selbst Hauskatzen können sich zuhause verletzten. Auch wenn uns das bewusst ist, ist der Schock doch immer groß, wenn die Katze plötzlich humpelt. Die Ursachen können hierfür sind vielfältig. Wie Sie in diesem Fall richtig handeln und was Ihrer Katze jetzt am besten hilft, lesen Sie hier.

Inhaltsübersicht

Katze Humpelt: Mögliche Ursachen

Was wir häufig in diesem Fall sehen, ist unsere Katze, die nur noch auf drei Beinen läuft und eine Pfote entlastet. Manchmal wird die verletzte Pfote noch aufgesetzt, aber kaum benutzt, das erzeugt beim Gehversuch eine starke Nickbewegung. Sollte Ihnen das bei Ihrer Katze auffallen, ist klar: Hier stimmt etwas nicht. Je nachdem, ob äußerliche Verletzungen sichtbar sind, beginnt nun die Suche nach der Ursache. 

Katzen sind sehr leidensfähig und verstecken Verletzungen so lange es geht. In der Natur würde ein Zeichen von Schwäche ihren Tod bedeuten. Wenn Ihre Katze dann Symptome zeigt, sind die Schmerzen meist schon sehr stark.

Wenn Ihre Katze ganz plötzlich zu humpeln beginnt, können folgende Ursachen dafür verantwortlich sein:

Entwickelt sich das Humpeln bei Ihrer Katze hingegen über einen längeren Zeitraum, kommen adere Ursachen infrage:

  • Arthrose
  • Arthritis
  • Spondylose
  • bakterielle Entzündung
  • Tumor
  • neurologische Erkrankung
  • Stoffwechselstörung
  • Mangelerscheinung

Beurteilen Sie zunächst den Allgemeinzustand Ihrer Katze. Solange Sie normal frisst, trinkt und auch sonst fit wirkt, ist das schon mal ein gutes Zeichen. Sollte sie Wasser und Futter meiden und sich eher zurückziehen, ist das ein eindeutiges Anzeichen, dass es Ihrer Katze gar nicht gut geht. In diesem Fall sollten Sie direkt den Tierarzt kontaktieren und ihm die Situation beschreiben. Einige Katzen brauchen Zeit für sich und schlafen viel. Wer krank oder verletzt ist, braucht Schlaf, das ist bei uns Menschen nicht anders. Wenn Sie dann eine Besserung im Gangbild Ihrer Katze feststellen, müssen Sie wahrscheinlich nicht zum Tierarzt. Ist keine Besserung erkennbar, sollten Sie nach spätestens ein bis zwei Tagen den Tierarzt aufsuchen.

Eine Lahmheit bei Katzen wird häufig von weiteren Symptomen begleitet:

  • Schwellung, Rötung
  • evtl. abnormale Winkelung der Gliedmaße
  • verkrampftes Gangbild
  • vermehrtes Ruheverhalten
  • Meideverhalten bei bestimmten Bewegungsabläufen
  • allgemeine Schmerzsymptome
  • Fieber bei Katzen
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Katze humpelt: Erste Hilfe leisten

Sollten sie bemerken, dass Ihre Katze humpelt, sollten Sie erstmal Ruhe bewahren. Stress überträgt sich auf Katzen und wirkt sich zusätzlich negativ auf sie aus. Das wichtigste ist, das Ihre Katze jetzt bei Ihnen ist und Sie ihr helfen können. Bevor Sie den Tierarzt anrufen, sollten Sie sich Ihre Katze genau anschauen und versuchen folgenden Fragenkatalog abzuarbeiten:

  1. Seit wann humpelt die Katze?
  2. Welche Gliedmaße ist auf welcher Seite betroffen?
  3. Sind äußere Veränderungen/Verletzungen zu erkennen?
  4. Wird die Gliedmaße geschont aufgesetzt oder komplett entlastet?
  5. Zeigt die Katze beim Gangbild eine starke Nickbewegung?
  6. Wie ist der Allgemeinzustand: Ist die Katze unruhig, aggressiv und maunzt oder verhält sie sich normal?

Wenn es Ihre Katze zulässt, versuchen Sie das betroffene Bein vorsichtig abzutasten. Versuchen Sie Schwellungen oder starke Hitze zu erspüren. Es kann sein, dass Sie sogar einen Bruch ertasten können, wenn der Knochen abgesplittert ist und gegen die Haut drückt. Vielleicht finden Sie auch einen Fremdkörper, wie einen Dorn oder einen Stein, der die Katze zum humpeln zwingt. Ist der Fremdkörper klein und nicht tief eigedrungen, können Sie diesen vorsichtig rausziehen.

Bei einer Verletzung sollten Sie unterscheiden: Handelt es sich um eine oberflächliche Schürfwunde? Die können Sie mit einer Wundspülung für Tiere reinigen. Bei Schnittwunden oder Bissverletzungen sollten Sie umgehend den Tierarzt aufsuchen. Selbst kleine Wunden können tief sein und müssen richtig gesäubert und eventuell sogar genäht oder geklebt werden.

Ein Katzenbiss, egal ob bei Katzen selbst oder beim Menschen, zählt als medizinischer Notfall. Hier muss umgehend gehandelt werden.

Wenn Sie bei Ihrer Katze keine äußeren Veränderungen am betroffenen Bein feststellen können, ist die Ursache vielleicht muskulär oder strahlt aus dem Schulter- oder Rückenbereich. Das herauszufinden liegt dann bei Ihrem Tierarzt. 

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Katze humpelt: Versorgung von äußeren Wunden

Eine Wunde ist immer ein Schock, für Sie als Halter aber auch für das Tier. Je nachdem wie groß und tief die Wunde ist, können Sie diese selbst behandeln. Damit sich nichts infizieren kann, brauchen Sie folgendes Equipment:

  • Einmalhandschuhe
  • Einmalspritze (ohne Nadel)
  • Pinzette
  • Verbandsschere
  • Schermaschine/Einmalrasierer
  • Wunddesinfektion für Tiere / Sterile physiologische Kochsalzlösung
  • Wundauflagen
  • Elastische Mullbinde
  • Haftverband
  • Polsterwatte
  • Klebeband
  • Ggf. Babysocke / Schutzschuh

Die Anleitung der Wundversorgung bezieht sich primär auf Verletzungen an Pfoten. Bei Verletzungen am Bein können bestimmte Schritte gegebenenfalls ausgelassen werden.

  1. Wunde reinigen: Versuchen Sie die Wunde mit Wasser abzuspülen. Lassen sie das Wasser langsam und mit wenig Druck laufen. Alternativ können Sie auch die Einmalspritze verwenden. so können Sie die Wunde desinfizieren. Das tun Sie am besten mit steriler isotonischer Kochsalzlösung.
  2. Wundauflage platzieren: Spätestens jetzt sollen Sie sich die Einmalhandschuhe anziehen. Platzieren Sie eine Wundauflage auf der Wunde.
  3. Zehen und Ballen polstern: Dieser Schritt ist enorm wichtig, damit sich weder Druckstellen, Scheuerstellen noch Feuchtigkeit bilden können. Zehenzwischenräume, Knochenvorsprünge und Handwurzelballen sollten Sie mit Polsterwatte polstern.
  4. Verband wickeln: Ein Verband für Katzen besteht aus drei Schichten, die alle gleich gewickelt werden. Zuerst umwickeln Sie die Pfote zweimal. Drehen Sie den Verband um ca. 90 Grad und umwickeln die Pfote erneut zweimal. Dann wickeln Sie das Bein hinauf. wichtig ist hier, dass die Obere Lage an Verband die untere immer um ein Drittel überlappt. Das ende des Verbands können Sie dann mit einem Stück Klebeband fixieren.
Viele Katzen mögen es gar nicht an den Pfoten angefasst zu werden. Stressen Sie Ihre Katze nicht zusätzlich. Wenn Sie keinen Verband anbringen können, fragen Sie beim Tierarzt nach. Im Zweifel können Sie in die Praxis fahren, wo mit fachkundigem Personal Ihrer Katze geholfen werden kann.
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Katze humpelt: Diagnose durch den Tierarzt

Sie helfen dem Tierarzt enorm bei der Diagnose, wenn Sie ihm die oben genannten Fragen beantworten können. Trotzdem muss er das Gangbild Ihrer Katze selbst begutachten und wird sie daher zum Gehen animieren. Meist erfolgt danach eine neurologische und orthopädische Untersuchung. In der Regel wird bei derartigen Symptomen wie dem Humpeln auch ein Röntgenbild erstellt. Denn nur so kann in das Innere der betroffenen Gliedmaße geschaut werden. 

Entdeckt der Tierarzt äußere Wunden, werden diese gereinigt und bei Bedarf verbunden. Fremdkörper werden entfernt und auch hier werden die verbleibenden Wunden gereinigt und behandelt. Ihre Katze wird Entzündungshemmer und Schmerzmittel bekommen. 

Wird ein Knochenbruch festgestellt, hängt es von der Art der Fraktur ab, wie die der Tierarzt weiter behandelt. Veterinärmediziner unterscheiden Brüche in zwei Kategorien:

  1. Geschlossener Bruch
  2. Offener Bruch

Bei einem geschlossenen Bruch ist die betroffene Stelle noch von der Haut komplett bedeckt. Das eindringen von Keimen ist dadurch sehr gering. Bei einem offenen Bruch muss die Katze über mehrere Wochen mit Antibiotika versorgt werden, damit sich die wunde nicht entzündet. Eine Operation ist hier erforderlich. Eventuell müssen auch Implantate wie Platten, Schrauben oder Drähte zur Stabilisierung verwendet werden. Es ist wichtig, Katzen nach der Operationen richtig zu pflegen. Ein solcher Fall ist nur ein Grund, wieso eine Katzen-OP-Versicherung sinnvoll ist.

Allgemeinzustand, Alter und Art der Fraktur beeinflussen die Heilungsdauer. Junge Katzen brauchen ca. 3 Monate, bis sie den betroffenen Knochen wieder vollständig belasten können. Bei älteren Katzen kann das bis zu fünf Monate dauern. dies ist jedoch sehr individuell und auch abhängig von dem betroffenen Knochen.

Es ist Möglich, dass der Tierarzt auch eine Erkrankung feststellt. Besonders ältere und übergewichtige Katzen bleiben von Arthrose nicht verschont. Heilbar ist Arthrose bei Katzen nicht, doch durch Medikamente und Futterzusätze kannst du ihr helfen die Symptome zu lindern.

Besonders CBD-ÖL von SWISS-FX* hat sich bewährt. Es hilft unter anderem bei chronischen Entzündungen, Schmerzen und wirkt gegen innere Unruhe, angst und Stress bei Katzen.

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Weiterführende Untersuchungen

Wenn  Ihre Katze humpelt und der Tierarzt durch die erste Begutachtung keine Ursache findet, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Hierfür kommen weitere bildgebende Untersuchungen infrage, die jedoch eine Narkose voraussetzen. Dazu zählen:

  • Computertomografie (CT)
  • Kernspintomografie (MRT)

Diese Geräte sind jedoch nur in Praxen mit Spezialisierung vorzufinden. Es kann also sein, dass Sie in eine andere Praxis oder eine Tierklinik verwiesen werden.

Häufig können die Gelenke Ursache des Problems sein. Um das herauszufinden, wird das im Verdacht stehende Gelenk punktiert. Die Katze befindet sich dabei in einer Kurznarkose. Mit einer sterilen Hohlnadel wird Gelenksflüssigkeit entnommen. Bei einer Entzündung hat diese eine andere Farbe und Konsistenz. 

Leider müssen auch dem schlimmsten Verdacht nachgegangen werden. Besteht der Verdacht auf einen Tumor, findet eine Knochenbiopsie statt. Unter Narkose wird der Katze mit einer speziellen Nadel eine Knochenprobe entnommen.

Je nach Befund ist auch die darauffolgende Behandlung unterschiedlich. Diese wird gemeinsam mit Ihrem Tierarzt bestimmt.

Hier finden Sie eine Tabelle zu Tierarztkosten bei Katzen.

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Katze humpelt: Unterstützung für zuhause

Nach der medizinischen Versorgung durch den Tierarzt muss Ihre Katze zuhause zurechtkommen. Je nachdem wie stark die Verletzung ist, kann sie ihren üblichen Aktivitäten nicht nachgehen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Katze in dem kommenden Tagen beobachten und die Wunde begutachten. So können Sie bei einer auftretenden Entzündung oder Verschlechterung des Allgemeinzustand schnell handeln.

Katzen mit verletzen Pfoten sind eingeschränkt, was das Klettern angeht. Damit Ihre Katze überall hinkommt wo sie auch sonst immer war, kann es helfen Katzentreppen aufzubauen oder zumindest Kletterhilfen anzubieten. Sie sollten jedoch unbedingt vermeiden, dass Ihre Katze Sprünge durchführt. Im Zweifel heben Sie Ihre Katze lieber hoch oder runter und setzen sie behutsam ab. 

Auch bei einer Verletzung darf das Spielen nicht zu kurz kommen. Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Katze so, dass der Heilungsprozess der betroffenen Gliedmaße nicht gestört wird. Sie können Ihre Katze Leckerlis suchen lassen oder Sie spielen vorsichtig mit einem Katzenspielzeug. Das ist jedoch abhängig von der Art der Verletzung und davon, ob diese am vorder- oder Hinterlauf ist. Mit den richtigen Spielideen für Ihre Katze wird sie beschäftigt und geistig ausgelastet.

Da Ihre Katze in ihrer Bewegung jetzt eingeschränkt ist, sollten Sie auch das Futter dementsprechend anpassen. Übergewicht bei Katzen ist ein großes Problem, und das letzte was Ihre Katze jetzt braucht ist noch mehr Gewicht auf den Knochen. Bei reduzierter Aktivität muss auch die Futterration stimmen. Hier finden Sie in der Regel Angaben auf der Verpackungsrückseite des Futters. 

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Katze Humpelt: Nahrungsergänzungen

Katzen können aus den verschiedensten Gründen humpeln. Nahrungszusätze helfen im Akutfall, aber auch um beispielsweise muskulären Ursachen vorzubeugen. 

Grünlippmuschel Pulver: Das Grünlippmuschel Pulver von AniForte* ist eine gute Ergänzung zum täglichen Futter. Es wirkt sich positiv auf folgende Bereiche im Körper aus:

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Wenn Ihre Katze humpelt ist es wichtig, dass Sie zuerst schauen, ob sie äußere Verletzungen hat und wie sie sich verhält. Bei Verletzungen, Schwellungen oder Fremdkörpern sollten Sie umgehend den Tierarzt kontaktieren. 

Katze humpelt: Noch mehr Tipps und Informationen

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