Läufigkeit der Hündin: Symptome, Verhalten, Dauer
Wie sich die Läufigkeit bei einer Hündin bemerkbar macht, wie lange sie andauert und was Sie als Halter in dieser Zeit beachten müssen, erfahren Sie hier.
Die erste Läufigkeit oder auch Hitze genannt, erlebt Ihre Hündin in der Regel zwischen dem 8. und 16. Lebensmonat. Das ist ist ein natürlicher Prozess, zu dem es kommt, wenn eine Hündin in den Fruchtbarkeitszyklus eintritt.
Wie lange die Läufigkeit andauert und worauf Sie als Hundehalter in dieser Phase besonders achten müssen, erfahren Sie hier.
Inhaltsübersicht
- Symptome der Läufigkeit
- Die Phasen der Läufigkeit
- Alles zur Dauer
- Anzahl der möglichen Läufigkeiten
- Wie verhält sich die läufige Hündin?
- Läufigkeit durch den Tierarzt bestätigen
- Ausgerüstet für die Läufigkeit
- Das Gassigehen
Symptome: Die Läufigkeit der Hündin erkennen
Eine läufige Hündin zeigt direkt zu Beginn klare Anzeichen. Das erkennen Sie bereits daran, dass das Geschlechtsteil stark anschwillt und es zur Blutung kommt. Die Blutfarbe verrät dabei, in welcher Sexualzyklus-Phase sich die Hündin befindet. Mit der Läufigkeit hat sie somit die Geschlechtsreife erreicht und ist offiziell paarungsbereit.
- dunkelrotes Blut: meist bis zur Hälfte der Läufigkeit
- helleres, wässriges Blut: ab der Hälfte der Läufigkeit, Duldungsphase (Hündin ist für den Deckakt bereit)
Um den Beginn der Duldungsphase festzustellen, kann man die läufige Hündin im Bereich zwischen Vagina und After kraulen. Hebt sie den Schwanz zur Seite und die Vulva zieht sich nach oben, ist sie bereit.
Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen von der Regel. Manche Hündinnen reagieren während der gesamten Läufigkeit auf diesen Reflex, was allerdings nicht heißen muss, dass sie sich decken lassen.
Phasen der Läufigkeit
Wenn eine Hündin läufig ist, durchläuft sie dabei mehrere Phasen:
- Vorbrunst ( Proöstrus): Das Geschlechtsteil der Hündin (Vulva) schwillt an, es kommt zu blutigem Ausfluss.
- Brunst (Östrus): Die Vulva schwillt wieder ab, der Ausfluss nimmt eine hellere Farbe und wässrige Konsistenz an. Jetzt ist die Hündin paarungsbereit. Das signalisiert sie, in dem sie ihre Rute zur Seite legt. In dieser Phase spricht man auch von den sogenannten Stehtagen oder von der Standhitze.
- Nachbrunst (Metöstrus): Der Ausfluss geht zurück, auch Rüden verlieren immer mehr das Interesse.
- Ruhephase (Anöstrus): Diese Phase beschreibt die Zeit zwischen der Nachbrunst und dem Beginn der nächsten Läufigkeit.
Die Brunst ist während der Läufigkeit der Zeitpunkt, an dem eine Hündin bereit für den Deckakt ist. Für Rüden ist sie aber während aller vier Phasen interessant, da sich der Geruch der Hündin deutlich verändert.
Dauer der Läufigkeit bei Hunden
Von der Vorbrunst bis zum Eintreten der Ruhephase dauert die Läufigkeit oder auch Hitze genannt, in der Regel 21 Tage, also drei Wochen. Die Brunst (Hündin ist deck- und aufnahmebereit) dauert meist nur fünf oder sechs Tage. An diesem Zeitpunkt befindet sich die Östrogenbildung auf dem Höhepunkt und mündet in der Ovulation, also dem Eisprung. An der Ovulationsstelle bildet sich ein Gelbkörper, der das Schwangerschaftshormon Progesteron.
Der Beginn dieser Phase ist aber von Hündin zu Hündin verschieden. Bei der einen ist es bereits der achte, bei der anderen hingegen erst der siebzehnte Tag der Läufigkeit. Ungefähr zur Mitte der Läufigkeit, also ca. am neunten oder zehnten Tag, setzt dann die sogenannte Standhitze ein.
Wie oft ist eine Hündin läufig?
Wie oft eine Hündin läufig ist, hängt von der Rasse ab.
- Nordische Rassen (Alaskan Malamute, Siberian Husky) werden oft nur einmal im Jahr läufig.
- Hündinnen großer Hunderassen haben oft einen Zyklus zwischen acht und elf Monaten.
- Kleine Rassen haben meist einen Zyklus von fünf bis sieben Monaten.
Die Blutung während der Läufigkeit dauert bei manchen Hündinnen bis zu drei Wochen lang an.
Hunde kennen keine Wechseljahre, weswegen sie bis an ihr Lebensende läufig werden können. Da bei allen Hündinnen, ob trächtig oder nicht, das Hormon Progesteron vor dem Eisprung ansteigt und etwa 59 bis 62 Tage erhöht bleibt, wird auch jede von ihnen nach der Läufigkeit scheinträchtig.
Läufigkeit der Hündin: Verhalten währenddessen
Hündinnen reagierenauf die Läufigkeit ganz unterschiedlich und zeigen dementsprechend auch individuelle Verhaltensänderungen. Während einige nahezu symptomfrei bleiben und keine nennenswerten Veränderungen in ihrem Verhalten aufweisen, leiden andere sehr darunter. Halter beschreiben jedoch häufig, dass ihre läufige Hündin folgende Verhaltensveränderungen zeigt:
- anhänglicher
- gesteigertes Bedürfnis nach Nähe
- fordert vermehrt schmusen ein
Andere wiederum werden aufgedreht oder auch besonders müde und schläfrig. Das kann daran liegen, dass nach einer Läufigkeit das Schwangerschaftshormon Progesteron gebildet wird und das Milchdrüsenwachstum anregen. Das sorgt dafür, dass Hündinnen antriebslos und schläfrig werden.
Nicht selten leiden Hündinnen auch unter einer sogenannten Scheinschwangerschaft. Da während der Läufigkeit der Hormonhaushalt stark schwanken kann, vergessen einige auch ihre gute Erziehung und sind schwerer abrufbar. Es ist jedoch wichtig, dass Halter ihren Hund gut beobachten und an eventuellen Verhaltensveränderungen erkennen, wann die Hündin läufig ist.
Das Ende der Läufigkeit einer Hündin ist an keinem körperlichen Merkmal erkennbar, sondern lässt sich nur durch das Verhalten bestimmen. Ein nachlassen der Blutung sowie das Abschwellen der Vulva sind kein eindeutiges Anzeichen für das Ende einer Läufigkeit. Die Läufigkeit gilt als beendet, wenn die Hündin die Deckversuche von Rüden eindeutig abwehrt und diese vermehrt das sexuelle Interesse an ihr verlieren.
Läufigkeit durch den Tierarzt bestätigen
Möchten Sie die fruchtbaren Tage während der Läufigkeit mit hundertprozentiger Sicherheit wissen, kann der Tierarzt den Eisprung bestimmen.
Plus minus ein oder zwei Tage wird er dann auch bei künftigen Läufigkeiten zu diesem Zeitpunkt stattfinden. Dies nützt Ihnen aber nur, wenn Sie den genauen Beginn der Läufigkeit nicht übersehen.
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