Megaösophagus beim Hund: Symptome, Diagnose, Behandlung

Die Diagnose Megaösophagus beschreibt die Erweiterung der Speiseröhre beim Hund. Dies führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Hundes und stellt ein gesundheitliches Risiko dar.

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Bei der Diagnose Megaösophagus ist die Muskulatur der Speiseröhre (Ösophagus) in ihrer Funktion eingeschränkt. Das bedeutet, dass die vom Hund aufgenommene Nahrung nicht richtig in den Magen geführt werden kann und unter Umständen in der Speiseröhre verbleibt. Welche Folgen das für Ihren Hund hat, woran Sie einen Megaösophagus beim Hund erkennen und wie eine Behandlung aussieht, lesen Sie hier.

Inhaltsübersicht:

Bei einem Megaösophagus ist die Speiseröhre des Hundes vergrößert, wodurch der Hund aufgenommene Nahrung nicht bei sich behalten kann. Die Nahrung gelangt nicht in den Magen, sondern verbleibt in der Speiseröhre, bis der Hund sie wieder hervorbringt. 

Hier unterscheidet man in zwei Arten:
1. Der angeborene Megaösophagus: Er ist genetisch bedingt. Die ersten Symptome können bei Welpen bereits nach wenigen Lebensmonaten beobachtet werden. 
2. Der erworbene Megaösophagus: Hier sind Vorerkrankungen für die eingeschränkte Speiseröhrenaktivität verantwortlich.

Ein Megaösophagus beim Hund ist nicht heilbar, sondern nur bedingt behandelbar. In einigen Fällen hilft eine Operation, um die Symptome etwas zu lindern. Das ist jedoch vom Einzelfall abhängig. 

Je nachdem, wie schwer der Megaösophagus beim Hund ausgeprägt ist, leiden sie sehr darunter. Die Hunde können nicht richtig fressen, bringen unverdautes Futter hervor und magern ab. Dadurch besteht auch immer das Risiko einer Lungenentzündung. Diese Hunde leiden häufig unter ständigem Hunger. Die Erkrankung ist jedoch von Hund zu Hund unterschiedlich ausgeprägt. Daher kann diesbezüglich keine pauschale Aussage getroffen werden. 

Hunde mit einem Megaösophagus sollten nur weiches und breiiges Futter zu sich nehmen, damit es möglichst einfach die Speiseröhre hinunter rutscht. Außerdem sollten diese Hunde nur erhöht gefüttert werden. Das Füttern auf der Treppe, im Sitzen oder mit einer erhöhten Futterstation kann eine Möglichkeit sein. 

Das muss im Einzelfall entschieden werden. Je nachdem, wie stark die Erkrankung ausgeprägt ist und der Hund in seiner Lebensqualität eingeschränkt wird, kann dieser Schritt in Erwägung gezogen werden.

Megaösophagus: Wenn das Fressen schwerfällt 

Die Diagnose Megaösophagus beim Hund beschreibt eine Speiseröhrenerweiterung. Ist dies der Fall, ist die die Muskulatur der Speiseröhre, der Ösophagus um genau zu sein, in seiner Funktion stark beeinträchtigt. Als Folge kann die Nahrung nur bedingt bis gar nicht in den Magen transportiert werden. 

Die Speiseröhre ist ein hohler Schlauch, der vom Rachen des Hundes bis in den Magen führt. An den Wänden der Speiseröhre befinden sich Muskeln, die durch rhythmisches Zusammenziehen die Nahrung in den Magen befördern und die Speiseröhre geschlossen halten. Bei einem Megaösophagus ist dieser Vorgang nur noch bedingt möglich.

Ein Megaösophagus beim Hund kann angeboren sein oder erst im Laufe der Zeit auftreten. In der Tiermedizin unterscheidet man also zwei Arten:

  1. Der angeborene Megaösophagus
  2. Der erworbene Megaösophagus

In jedem Fall bedeutet diese Diagnose eine starke Beeinträchtigung für den Hund und muss behandelt werden. Je nachdem wie stark die Muskelaktivität betroffen ist, bleibt die Nahrung unterschiedlich lange in der Erweiterung der Speiseröhre, bis es schließlich vom Hund wieder hervorgewürgt wird. 

Verbleibt das unverdaute Futter über einen längeren Zeitraum im Ösophagus, kann es durch Bakterien zu einer Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagitis) kommen. Durch die Beeinträchtigung der Muskelfunktion hat der betroffene Hund große Schwierigkeiten bei der Futteraufnahme. Das Risiko, dass sich der Hund verschluckt und das Futter in die Lunge gelangt, steigt. Ebenso die Gefahr einer daraus resultierenden Lungenentzündung

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Der angeborene Megaösophagus

Diese Form der Erkrankung ist genetisch bedingt. Ist der Megaösophagus angeboren treten die ersten Symptome in den ersten Lebensmonaten auf. Häufig treten diese bei Welpen nach der Umstellung von Muttermilch auf feste Nahrung auf. Einige Rassen sind besonders prädestiniert dafür:

Der erworbene Megaösophagus

Der erworbene Megaösophagus wird auch sekundärer Megaösophagus beim Hund genannt und hat ganz verschiedene Ursachen:

  • Muskelschwäche
  • Entzündung der Speiseröhre
  • Schilddrüsen- oder Nebennierenunterfunktion
  • Tumore
  • Fremdkörper
  • Vergiftungen
  • Staupe, Botulismus, Tetanus
  • Autoimmunerkrankungen (z.B. Morbus Addison, Myasthenia gravis)
  • Unbekannte Ursachen (idiopathischer Megaösophagus)
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Megaösophagus beim Hund: Symptome

Die Symptome die auf einen Megaösophagus deuten sind erstmal recht unspezifisch. Hunde die davon betreffen sind neigen dazu, das aufgenommene Futter wieder hervor zu würgen. In der Fachsprache spricht man von Regurgitieren, da die Nahrung nicht aus dem Magen, sondern der Speiseröhre stammt. Dies kann unmittelbar nach der versuchten Nahrungsaufnahme geschehen, oder erst Stunden später. Daher könnte man als Halter erstmal denken, der Hund hätte sich den Magen verdorben oder etwas falsches gefressen. 

Wenn Ihnen dieses Verhalten bei Ihrem Hund regelmäßig auffällt und Sie zudem einen Gewichtsverlust wahrnehmen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Megaösophagus groß. Weitere Symptome die betroffene Hunde zeigen sind:

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Diagnose

Der Tierarzt wird Sie zuerst zum Fressverhalten Ihres Hundes befragen. Der nächste Schritt ist ein Röntgenbild. In der Regel wird Ihrem Hund vorab ein Kontrastmittel gespritzt, um den Ösophagus sichtbarer zu machen. Ihr Hund muss für diese Untersuchung jedoch nicht narkotisiert werden. Eine weitere Methode ist die Endoskopie, eine Narkose ist in diesem Fall allerdings notwendig. So kann der Tierarzt den Zustand der Speiseröhre sehen und das weitere Vorgehen bestimmen.

Nicht jeder Megaösophagus kann operativ behandelt werden. Bei einem erworbenen Megaösophagus muss die Vorerkrankung, sollte sie bekannt sein, behandelt werden. Je nachdem wie gut diese heilt, stehen auch die Chancen, dass die Speiseröhre wieder normal funktioniert. Bei einem angeborenen Megaösophagus beim Hund kann eine Operation helfen die Symptome zu lindern. Heilbar ist die Erkrankung in diesem Fall jedoch nicht. 

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Megaösophagus beim Hund: Die richtige Fütterung

Für Hunde mit der Diagnose Megaösophagus ist Fressen nicht nur schwierig, sondern auch gefährlich. Ständiges Husten, Verschlucken und Erbrechen beim Hund reizen die Speiseröhre und können im schlimmsten Fall zu einer Lungenentzündung führen. Die richtige Fütterung kann dem Hund bei der Nahrungsaufnahme helfen und das Risiko für derartige folgen minimieren. 

Das richtige Futter: Nach Möglichkeit muss das Futter problemlos in den Magen rutschen, da die Muskulatur der Speiseröhre beeinträchtigt ist. Wenn Ihr Hund unter einem Megaösophagus leidet, sollten Sie auf weiches, breiartiges Futter umstellen. Achten Sie bei der Wahl des Hundefutters darauf, dass hochverdauliche Komponenten enthalten sind. Da die Nahrungsaufnahme für Hunde mit Megaösophagus generell problematisch ist, muss das Futter besonders ausgewogen sein. Der Energie- und Nährstoffbedarf muss in jedem Fall abgedeckt werden, da Ihr Hund Mängel durch die eingeschränkte Nahrungsaufnahme nicht anderweitig ausgleichen kann. 

Trockenfutter oder halbfeuchtes Futter in Kroketten-Form sind tabu.

Kopf hoch: Um es dem Hund einfacher zu machen, empfiehlt es sich, den Futternapf erhöht aufzustellen oder eine Futterstation von ELS PET* zu verwenden. So kann das Futter einfach in Richtung Magen rutschen, und dem Hund fällt das Schlucken leichter. Alternativ können Sie Ihren Hund auch auf einer Treppenstufe füttern, damit er mit den Vorderbeinen erhöht steht und das Futter leichter die Speiseröhre hinab transportiert werden kann. Eine Weitere Option ist das Füttern im sitzen. 

Kleine Rationen: Damit die Speiseröhre Ihres Hundes geschont wird, sollen Sie Ihren Hund über den Tag verteilt in kleinen Portionen füttern. Außerdem minimieren Sie damit das Risiko, dass sich Ihr Hund an dem Futter verschluckt. Um die Speiseröhre und den Magen zu beruhigen, können Sie mit Kamille arbeiten. Kamillentee für Hunde kann unter das Trinkwasser gemischt werden und lindert die Reizungen. 

Trockenfutter, Knochen und Kauartikel sind absolut tabu. Die Gefahr, dass sich Ihr Hund an den Stückchen verschluckt und etwas in die Luftröhre oder die Lunge gelangt, ist zu groß.
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Risiken der Erkrankung

Wenn die Erkrankung vom Tierarzt nicht diagnostiziert wird oder Haltern das unnormale Fressverhalten nicht auffällt, leiden die Hunde unter ständigem Hunger und magern ab. Der Körper kann durch das ständige Regurgitieren kein Futter verarbeiten um die Nährstoffe aufzunehmen.

Hunde mit einem Megaösophagus sind häufig hungrig. Die Gefahr, dass Sie beim Spaziergang etwas vom Boden aufnehmen und fressen, ist groß. Damit auch das Risiko sich zu verschlucken. Ein Maulkorb kann dabei helfen, eine ungewollte Nahrungsaufnahme beim Spaziergang zu verhindern. Der Maulkorb von ILEPARK* besteht aus Mesh, ist atmungsaktiv und umschließt die Schnauze Ihres Hundes.

Durch die eingeschränkte Muskulatur der Speiseröhre hustet und verschlucken sich diese Hunde häufig. Hier besteht die Gefahr einer Fremdkörper-Pneumonie, also einer Lungenentzündung durch Speisereste in der Lunge. Das führt nicht nur zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität, sondern führt auch zu Schmerzen beim Hund.

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Hunde mit einem Megaösophagus sind stark eingeschränkt. Es ist wichtig, dass die Erkrankung vom Tierarzt diagnostiziert wird, damit eine umgehende Behandlung beginnen kann. Ob eine Operation möglich ist, ist im Einzelfall zu entscheiden. Passiert jedoch nicht, wird Ihr Hund wahrscheinlich an den daraus resultierenden Folgen versterben.

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