Große Hunde richtig füttern
Große Hunde müssen anders ernährt werden als Kleinhunde. Woran das liegt und worauf Sie bei der Fütterung eines großen Hundes genau achten müssen, erfahren Sie hier.
Jeder erwachsene Hund benötigt unabhängig von seiner Körpergröße im Grunde die gleichen Nährstoffe. Allerdings gilt das nicht in der Wachstumsphase: Welpen großer Rassen müssen nämlich schnell an Gewicht zunehmen und haben daher einen speziellen Nährstoffbedarf. Während kleinere Rassen von der Geburt bis zum ausgewachsenen Tier ungefähr um das 20- bis 30fache an Gewicht zulegen, kann der Unterschied bei großen Hunderassen beinahe das 100fache betragen. Ernährungsfehler während des Wachstums können daher vor allem bei großen Hunderassen fatale Folgen haben. Doch die Fütterung eines Riesenhundes ist noch von anderen Faktoren abhängig.
Inhaltsübersicht
- Verdauungsprobleme vorbeugen
- Futtermittel für große Hunde
- Magendrehung vorbeugen
- Energiebedarf bei großen Hunden
Verdauungsprobleme vorbeugen
Große Hunde haben im Verhältnis einen kürzeren Magen-Darm-Trakt als kleine Hunde, weshalb sie öfter Kot absetzen und meist auch eine schlechtere Kotqualität als die kleineren Rassen haben. Große Hunde geben außerdem mehr Natrium und Wasser in den Dickdarm ab, wodurch der Wassergehalt im Kot ansteigt. Um Verdauungsprobleme bei großen Hunden möglichst vorzubeugen, sollte die Nahrung deswegen hochverdaulich sein. Zu den großen Hunden zählen unter anderem diese Rassen:
- Berner Sennenhund
- Bordeaux Dogge
- Broholmer
- Deutsche Dogge
- Irischer Wolfshund
- Landseer
- Leonberger
- Kangal
- Neufundländer
- Rottweiler
Futter für große Hunde
Spezielles Fertigfutter für große Hunde berücksichtigt meistens die speziellen Bedürfnisse der Schwergewichte. Selbst zubereitete Portionen sollten zum Großteil aus hochverdaulichen Komponenten bestehen. Folgende Futtermittel können Hunde leicht verdauen:
- Muskelfleisch
- Herz
- Eier
- Milchprodukte
- aufgeschlossene Kohlenhydrate (z.B. gekochte Kartoffeln)
- Öle bzw. Fett
Weniger gut verdaulich sind hingegen Futtermittel, die reich an Bindegewebe oder Ballaststoffen sind, wie Innereien oder Weizenkleie. Diese sollten also nicht im Napf eines großen Hundes landen.
Magendrehung vorbeugen
Große Hunde, vor allem diejenigen mit einem tiefen und breiten Brustkorb, leiden häufiger an einer Magendrehung als andere Hunde. Zwar sind die genauen Ursachen dieser lebensbedrohlichen Erkrankung noch unklar, allerdings sind weitere Risikofaktoren bekannt, die eine Magendrehung begünstigen können:
- ängstliches oder nervöses Verhalten
- Aufnahme großer Futtermengen auf einmal
- vermehrtes Luftschlucken
- Stress
- körperliche Aktivität direkt nach dem Fressen
- übermäßige Gärung im Magen
Um eine Magendrehung vorzubeugen, sollten Sie mehrere kleinere Rationen pro Tag an Ihren Hund verfüttern. Versuchen Sie unbedingt Stress, hohe Anstrengung und Sport etwa zwei Stunden lang nach dem Fressen für Ihren Hund zu vermeiden.
Energiebedarf bei großen Hunden
Große Hunde haben tatsächlich einen ähnlich hohen Energiebedarf wie kleine Hunde. Wie viel Energie ein Hund verbraucht und wie viel Energie er daher über die Nahrung aufnehmen muss, wird nämlich nicht von der Körpergröße, sondern vielmehr durch folgende Faktoren beeinflusst:
- Aktivität des Hundes
- Alter des Hundes
- Isolierungsfunktion des Fells
Hunde mit kurzem und weniger dichtem Fell brauchen mehr Energie, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Auch der Anteil der fettfreien Körpermasse eines Hundes spielt eine Rolle: Hunde mit viel Muskelmasse haben einen wesentlich höheren Energiebedarf.
Die empfindliche Verdauung und die richtige Fütterungsweise, um gesundheitliche Risiken zu umgehen, sind bei der Ernährung eines großen Hundes entscheidend. Ein besonders hoher Energiebedarf ist aber nicht zwangsläufig bei jedem großen Hund gegeben – das sollten Sie bei der Hundeernährung unbedingt beachten.