Doppelte Vorsicht bei Modehunden

Wer einen Rassehund möchte, der sollte seinen Züchter sehr sorgfältig auswählen und sich im Vorfeld genau informieren. Aber doppelt wachsam müssen die Hundefreunde sein, die einen Welpen einer Rasse wollen, die gerade im Trend liegt.

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Der Hundekauf sollte nicht unbedingt reine Vertrauenssache sein.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Zumindest muss man sorgfältig prüfen, wem man  vertraut. Denn der Schein trügt inzwischen leider oft. Die Fälle kranker Hunde von zweifelhaften Anbietern häufen sich. Wer sich also für einen Rassehund vom Züchter entscheidet, muss sich im Vorfeld informieren, und sollte nicht nicht beim ersten und billigsten Angebot zuschlagen. Und er darf auch nicht alles glauben, was man ihm sagt. Die "liebevolle Hobbyzucht" mag einen tollen Internetauftritt haben und der Mensch, der unter der Handynummer ans Telefon geht, sehr nett sein, aber wie sieht es wirklich aus?

Drum prüfe, wer einen Rassehund will

Wussten Sie zum Beispiel, dass jemand, der "Mini-Yorkies" anbietet, von vornherein nicht ganz koscher sein kann? Eine solche Rasse gibt es gar nicht. Wie auch, denn was würde übrig bleiben, wenn man diesen winzigen Hund noch im Mini-Format züchten würde? Auch sogenannte "Teacup Chihuahuas" sind indiskutabel. Nehmen Sie sich also Zeit. Lesen Sie alles über "Ihre" Rasse. Informieren Sie sich über Eigenschaften, typische Krankheiten und Ähnliches. Sprechen Sie mit Hundehaltern, die ein Tier der Rasse besitzen. So finden Sie zum einen heraus, ob sie zu Ihnen passt, und zum anderen verhindern Sie, dass ein unseriöser Züchter Ihnen etwas vormachen kann. Besonders gilt das bei Rassen, die gerade in Mode sind. Jeder möchte plötzlich einen solchen Hund – schnell und günstig. Geschäftstüchtige Hundevermehrer wittern ihre Chance und bieten gefragte Rassen in Massen an. Leider funktioniert das so nicht. Ein Hund muss schließlich gezeugt und geboren werden. Und ein paar Wochen bei seiner Mutter müssen wir ihm schon gönnen, bevor wir ihn zu uns holen. Bei einem guten Züchter werden Sie in der Regel einige Monate auf Ihren Hund warten müssen, denn er plant die Würfe langfristig. Er wird Sie einladen, ihn zu besuchen, was Sie auch tun sollten. Darüber hinaus müssen Sie einen gewissen Preis zu zahlen bereit sein, denn die Welpenaufzucht kostet auch den Züchter einiges. Aber es lohnt sich, denn kaum etwas ist trauriger und kostspieliger als ein kranker Welpe.

Checkliste der Grundregeln

 

  • Informieren Sie sich im Vorfeld über Ihre Lieblingsrasse.
  • Meiden Sie Angebote im Internet oder in Zeitungen, bei denen als Kontakt nur eine Handynummer angegeben ist. Hier handelt es sich oft um keine richtigen Züchter.
  • Besuchen Sie ihren Züchter. Vergewissern Sie sich, dass die Tiere gut gehalten werden.
  • Lassen Sie sich den Welpen niemals bringen!
  • Lassen Sie sich Papiere und tierärztliche Unterlagen der Elterntiere zeigen. Sie sollten frei von rassetypischen Krankheiten sein. Wichtig sind z. B. Vermerke wie HD-frei oder PL-frei.
  • Welpen eines seriösen Züchters sind alle geimpft.
  • Preise zwischen 800 und 1.200 Euro für einen Welpen sind normal. Manchmal bekommen Sie einen Teil vom Züchterverband zurück, wenn Sie Ihr Tier z.B. röntgen lassen (Nachweis der HD-Freiheit).

 

Wer ist "in" 2015

Trends können mit Modeerscheinungen gleichgesetzt. In Trends spiegeln sich Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen wieder. In den letzten Jahren waren vor allem kleine Hunde auf dem Vormarsch. was einige Promis begünstigt haben könnten. Der Chihuahua wurde zum Beispiel durch Hotelerbin Paris Hilton "in". Achten Sie beim Chihuahua auf einen Nachweis, dass das Tier nicht an Patellaluxation leidet (PL-frei) und seine Fontanelle geschlossen ist. Ein erwachsener, gesunder Chihuahua darf auch nicht zu klein sein (mind. 2 kg). Fallen Sie niemals auf Angebote von "Teacup Chihuahuas" herein. Sie sind viel zu winzig und oft todkrank. Sängerin Lady Gaga schwört auf die Französische Bulldogge. Auch Jack Russell Terrier, der Mops oder der Dackel sind derzeit beliebt. Rassehunde werden häufig als Statussymbol angesehen. "Dauerbrenner" in den Beliebtheitslisten ist zum Beispiel der Australian Shepherd. Doch auch der American Staffordshire Terrier, der Labrador Retriever oder der Hovawart sind "in".

(Victoria Schwalb)

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