Ragdoll
Die Ragdoll ist eine freundliche und anhängliche Katze, die sich gut für die Wohnungshaltung eignet und viel Aufmerksamkeit braucht. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Aussehen, Herkunft, Charakter, Wesen, Haltung und Pflege der Katzenrasse Ragdoll.
Ragdoll-Katzen zählen unter Katzenliebhabern zu äußerst beliebten Rassekatzen. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen rund um die Ragdoll.
Inhaltsübersicht
- Wesen und Charakter
- Haltung
- Pflege
- Ragdolls richtig beschäftigen
- Aussehen der Rasse
- Herkunft
- Ist die Rasse anfällig für bestimmte Krankheiten?
- Das macht die Rasse besonders
Größe: groß
Gewicht: Katze: 4,5 - 6,5 kg; Kater: 6,5 - 9,5 kg
Felllänge: Halblanghaar
Fellfarben: Seal-, Blue-, Chocolate-, Lilac-, Red- und Cream-Point
Augenfarbe: Chinablau
Ursprungsland: USA
Wesen und Charakter der Ragdoll
Ragdolls sind als äußerst sanft und gutmütig bekannt. Auch wenn sie eher ruhige Wohnungskatzen sind, wird es mit ihnen nie langweilig. Denn die verspielte Ragdoll ist sehr oft zu Späßen aufgelegt. Doch selbst wenn sie von der Spiellust gepackt wird, müssen Sie nicht um Ihre Wohnung bangen.
Ragdolls sind aufmerksame Katzen, die sich geschmeidig und elegant auch in fremden Wohnungen bewegen. Diese Halblanghaarkatzen sind freundlich, ausgeglichen, neugierig und anhänglich. Einem geliebten Menschen folgen sie auf Schritt und Tritt. Auch für Kinder ist diese Katze gut geeignet.
Eine Katzen-Allergie wird nicht nur das Fell hervorgerufen, sondern durch das Protein Fel d 1. Das befindet sich im Speichel sowie der Tränenflüssigkeit. Es gibt jedoch einige Rassen, darunter auch die Ragdoll, die weniger von dem Protein Fel d 1 produzieren und daher bei Allergikern eine etwas schwächere Reaktion auslösen. Ob es zu einer allergischen Reaktion kommt und wie stark sie letztendlich ausfällt, ist individuell abhängig. Das Halten einer Ragdoll ist keine Garantie dafür, dass es zu keiner allergischen Reaktion kommt.
Haltung der Ragdoll
Ragdolls sind sehr gesellig und fühlen sich schnell einsam. Sie wollen immer mitten im Geschehen sein und bestehen auf die Aufmerksamkeit ihres Menschen. Alleine zu Hause zu bleiben finden sie gar nicht gut. Am wohlsten fühlen diese Katzen sich, wenn sie Artgenossen um sich haben. Aber auch ihr Mensch darf diese sanfte Katze nicht zu lange alleine lassen, damit sie nicht vereinsamt. Das sollte Ihnen vor der Anschaffung einer solchen Katze bewusst sein.
Die Ragdoll eignet sich auch wunderbar um mit ihr zu verreisen. Die Rasse ist durch ihr Verhalten ideal dafür und zeichnet sich durch ihren ausgeglichenen Charakter sowie ihre Nervenstärke aus. Daher finden sie es spannend, auch ihre vier Wände hin und wieder zu verlassen und gemeinsam mit ihrem Menschen die Welt zu erkunden. Damit Sie Ihre Katze sicher überall mitnehmen können, sollten Sie in ein geeignetes Katzengeschirr sowie eine gute Katzentransportbox investieren.
Freilauf in einem gesicherten Garten bereitet Ragdolls viel Freude, aber auch wenn sie nur in der Wohnung leben soll, macht ihr das nichts aus, solange sie genügend Aufmerksamkeit bekommt. Nach Möglichkeit, freut sich die Ragdoll jedoch über Freigang, der durch eine Katzenklappe geregelt werden kann. Sie können auch Ihre Balkon Katzensicher gestalten, sodass die immerhin einen Hauch von Freigang erfahren kann. Wenn Sie den Freigang mit Ihrer Katze trainieren möchten, sollten Sie dies mit einem passenden Katzengeschirr tun.
Pflege der Ragdoll
Das lange Fell will natürlich gepflegt werden, besonders beim Fellwechsel. Am besten führen Sie direkt zu Beginn eine Routine ein, an die sich die Katze gewöhnen kann. Jeden Abend auf dem Sofa können Sie ihr beispielsweise das Fell bürsten. Bei dieser Rasse reicht es sogar aus, wenn Sie dies zwei bis drei Mal in der Woche tun. Auch das Krallenschneiden bei Katzen sollten Sie von Anfang an üben. Das Bürsten ist zudem ein schönes Ritual das Nähe schafft und dafür sorgt, dass sich Ihre Katze nicht einsam fühlt.
Auch wenn die großen Katzen viel Fell besitzen, ist das kein Nachteil. Es ist Pflegeleicht und besitzt zudem keine Unterwolle. Das bedeutet, dass diese Rasse nur wenig Haar verliert. Das gilt übrigens auch für den Fellwechsel.
Beschäftigung der Ragdoll
Die Ragdoll ist vom Verhalten eher eine ruhige Katze, liebt es jedoch zu spielen und beweist eine große Ausdauer. Daher ist eine ausreichende Beschäftigung unbedingt notwendig, vor allem, wenn es sich um eine Wohnungskatze handelt. Die großen Katzen lieben es auf Kratzbäume zu klettern und ihre Umgebung erhöht zu beobachten. Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass es sich um einen Kratzbaum für große Katzen handelt.
Damit sie sich auch alleine beschäftigen kann, sind Fummelbretter für Katzen eine geeignete Variante. Davon abgesehen kommen Katzenhöhlen, Tunnel und kleine Bälle, die sie durch die Räume jagen können, immer gut an. Ragdolls sind sehr ausdauernd wenn es um das Spielen geht. Daher ist es ratsam für ausreichend Abwechslung zu sorgen, damit auch Sie als Halter nicht andauernd als Spiel-Kumpane einspringen müssen.
Aussehen der Ragdoll
Größe und Gewicht der langen, muskulösen und kräftigen Masken- und Pointkatze sind äußerst beeindruckend. Die Ragdoll ist eine massive Katze mit mittlerem Knochenbau:
- Ihre Brust ist breit und gut ausgebildet.
- Die Beine der Ragdoll sind mittellang, wobei die Hinterbeine etwas höher stehen als die Vorderbeine und dadurch die Rückenlinie etwas nach vorne geneigt aussieht.
- Die Pfoten sind groß, rund und kompakt.
- Der Schwanz der Ragdoll ist lang, buschig und gut behaart. Zu seinem Ende hin verjüngt er sich.
- Der Kopf ist leicht keilförmig.
- Die Nase der Ragdoll ist etwas gebogen, die Ohren stehen weit auseinander und neigen sich leicht nach vorne.
- Ihre großen Augen leuchten intensiv blau, sind oval und groß.
Mit einem Schultermaß von bis zu 40 Zentimetern und einer Länge von bis zu 120 Zentimetern, gehört die Ragdoll zu den größten Hauskatzen weltweit. Kater können ein Gewicht bis zehn Kilogramm erreichen, wobei die Weibchen mit sechseinhalb Kilogramm etwas leichter sind.
Fell und Farben
Mit ihrem dichten, weichen Fell aus mittellangen bis langen Haaren wirkt die Ragdoll auf den ersten Blick wie ein zum Leben erwecktes Plüschtier. Eine große Halskrause umrahmt das Gesicht, wodurch sich das Aussehen eines Lätzchens ergibt. Im Gesicht selbst ist das Fell kurz. An den Seiten, am Bauch und am Hinterteil ist es mittellang bis lang. An den Vorderbeinen ist es kurz bis mittellang.
Die bei der FIFé anerkannten Farben der Ragdoll sind Seal-, Blue-, Chocolate- und Lilac-Point, seit einiger Zeit auch neue Farben wie Red- beziehungsweise Flame-Point und Cream-Point. Als Zeichnungsvarianten anerkannt sind Colourpoint, Mitted und Bicolour:
- Die Bicolour trägt eine Maske mit weißem umgekehrtem "V". Ihre Beine sind meistens weiß.
- Die Colourpoint ist gefärbt wie eine Siamkatze mit voller Maske und gefärbten Beinen.
- Die Mitted hat ein weißes Kinn und oft auch einen weißen Streifen auf der Nase. Sie trägt weiße "Handschuhe" und hinten weiße Stiefel.
Herkunft und Geschichte der Ragdoll
Wie viele Katzenrassen entstand auch die Ragdoll aus der Beobachtung einer Zufallsmutation. Als die Amerikanerin Ann Baker den Wurf der weißen, angora-ähnlichen Nachbarskatze "Josephine" zu Gesicht bekam, war sie erstaunt und entzückt zugleich. Von einem plötzlichen Wunsch ergriffen, die kleinen, blauäugigen Kätzchen mit ihrem enormen Körperbau und dem dichten, halblangen Fell gezielt zu züchten, übernahm sie einen Kater aus diesem außergewöhnlichen Wurf.
Mit diesem rief sie eine rechtlich geschützte Linienzucht ins Leben. Da diese Katzen vom Charakter sehr entspannt sind und ihre Gliedmaßen schlaff herunterhängen wenn man sie trägt, entschied sich Ann Baker für den Namen "Ragdoll", was ins Deutsche übersetzt so viel wie "Puppe" bedeutet.
Durch ihr unkompliziertes Wesen und ihr auffälliges Aussehen, wurde die Rasse schnell beliebt. Als Vorsichtsmaßnahme legte die passionierte Katzenliebhaberin strenge Lizenzgebühren für jedes abgegebene Tier fest. Die Folge: Nur sie durfte die Zucht weiter betreiben.
Das führte dazu, dass der Rassebestand recht gering blieb. Glücklicherweise hatten einige Katzenzüchter vor Bakers Patentierung ein Katzenjunges erworben und konnten sie somit zur Zucht verwenden.
Konsequent und geschäftstüchtig baute Ann Baker mit einigen von Josephines Kitten und ein paar nicht näher bekannten Katern mit Maskenzeichnungen ihre erfolgreiche Zucht auf und führte sie zu großem Ruhm, erst innerhalb Amerikas, ab den 1980er-Jahren dann auch in Europa. Hier wurde sie 1992 in der Bicolour-Version von der FIFé anerkannt, die Anerkennung der Colourpoint- und Mittted-Zeichnungs-Varianten folgte. Heute ist die Ragdoll eine der beliebtesten Katzenrassen weltweit.
Rassetypische Krankheiten
Generell gelten Ragdolls als gesunde und robuste Katzen. Wie viele Hauskatzen kann jedoch auch die Ragdoll an der Herzkrankheit HCM (hypertrophe Kardiomyopathie) erkranken. Bei dieser Krankheit kommt es zu einer Verdickung des Herzmuskels und einer Vergrößerung der linken Herzkammer. Das sorgt dafür, dass der Herzmuskel nicht mehr richtig schlagen kann. Die Krankheit ist erblich und verläuft immer tödlich.
Ragdoll Katzen sind auch anfällig für Nierenerkrankungen, wie beispielsweise die polyzystische Nierenerkrankung. Bei diesem Krankheitsbild entstehen kleine und mit einer reizenden Flüssigkeit gefüllte Zysten um die Nieren herum. Früher oder später führt dies zu einer Niereninsuffizienz bei Katzen. Daher sollten Sie bei der Anschaffung einer solchen Rassekatze auf einen seriösen Züchter achten. In der Regel sollten nur Elterntiere miteinander verpaart werden, die von diesen Krankheiten nicht betroffen sind.
Besonderheiten der Ragdoll
Die Ragdoll hat nicht nur einen außergewöhnlichen Namen, sondern noch weitere Eigenschaften, die sie ganz besonders macht.
- Die Ragdoll erhielt ihren Namen, da sie ihre Gliedmaße beim Hochheben komplett entspannt und schlaff herunterhängen lässt. Das erinnert an eine Lumpenpuppe, also Ragdoll. Diese Eigenschaft hat jedoch nichts mit einem verminderten Schmerzempfinden zu tun. Forscher vermuten, dass diese rassetypische Eigenschaft auf großes Vertrauen und Wohlbefinden zurückzuführen ist.
- Während kleinere Katzenrassen mit 12 Monaten bereits ausgewachsen sind, brauchen größere Rassen wie die Norwegische Waldkatze, die Main Coon oder die Ragdoll mehrere Jahre. Sie gelten erst mit drei bis vier Jahren als ausgewachsen.
- Ragdolls sind keineswegs wasserscheu und lieben es, damit zu spielen. Ob das Wasser in der Trinkschale, einem Trinkbrunnen oder einer Pfütze ist, spielt dabei gar keine Rolle. Das ist natürlich praktisch, wenn Sie mit Ihrer Katze auf Reisen unterwegs sind, oder Sie Ihre Katze mal baden müssen.
- Ragdolls sind sehr ruhige Katzen, nicht nur charakterlich, sondern auch in Bezug auf die Lautstärke. Sie zeigen ihr Wohlbefinden durch Schnurren und das tun sie sehr ausgiebig. Miauen tun Katzen dieser Rasse kaum.
Ragdoll-Katze: Weitere Tipps rund um Katzenrassen
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