Wandern mit Hund: Darauf müssen Sie achten!
Wollen Sie mit Ihrem Hund in die Berge, im Wald oder an der Küste wandern gehen, müssen Sie die richtige Route wählen und sich gut vorbereiten. Wie das klappt, erfahren Sie hier.
Wenn Sie mit Ihrem Hund in die Berge gehen, Wälder erkunden oder die Küste entlangwandern möchten, müssen Sie sich und Ihr Haustier gut vorbereiten. Denn eine Wanderung ist anstrengend. Sie sollten nur mit Ihrem Hund wandern, wenn er
- mindestens ein Jahr alt ist.
- gesund und fit ist.
- einen Körperbau hat, der sich für längere Laufstrecken eignet.
- Lust auf Wanderungen hat.
- 15 bis 20 Kilometer ohne Probleme laufen kann.
Warum Ihr Hund diese Punkte erfüllen muss und wie Sie die passende Wandertour für sich und Ihren Hund planen, erfahren Sie hier.
Alter des Hundes für Wanderung berücksichtigen
Junghunde dürfen nur mitwandern, wenn sie die Wachstumsphase abgeschlossen haben. Lange Wanderungen beanspruchen die jungen, heranwachsenden Gelenke zu sehr. Ihr Hund sollte also mindestens ein Jahr alt sein. Bei großen Rassen empfiehlt sich ein Alter von 1,5 Jahren.
Erwachsene und alte Hunde dürfen mitgenommen werden, wenn sie fit sind. Hat Ihr Hund Gelenkprobleme wie Ellbogen- oder Hüftgelenksdysplasie, oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, darf er nicht wandern.
Welche Hunderassen eignen sich zum Wandern?
Nicht nur das Alter, sondern auch der Körperbau entscheidet, ob sich ein Hund fürs Wandern eignet. Lauffreudige Rassen wie Labradore, Weimaraner oder Dalmatiner sind genauso geeignet wie Hüte- und Jagdhunde.
Kurzbeinige Rassen wie Dackel, Mops oder Französische Bulldogge dürfen hingegen nicht lange wandern. Mittelgroße Hunde können Sie bei entsprechender Kondition begleiten.
Berücksichtigen Sie auch individuelle Vorlieben: Nicht jeder sportliche Border Collie hat Lust auf eine Bergwanderung. Es kann sein, dass ihm eine andere Beschäftigung wie Agility wesentlich mehr Spaß macht.
Welche Strecken eignen sich für Hunde?
Sie können mit Ihrem Hund durch den Wald, auf einen Berg oder die Küste entlangwandern. Wichtig ist aber, dass Sie schmale Passagen und Klettersteige immer meiden. Diese sind mit dem Hund zu gefährlich! Bei Bergwanderungen sollten Sie sowohl Höhenmeter als auch die Streckenlänge beachten.
Die Länge der Wanderung sollten Sie an die Kondition Ihres Hundes anpassen. Ihr Hund sollte locker 15 bis 20 Kilometer wandern können, um auch einfache Strecken zu meistern. Steile und steinige Wege machen Hunden nichts aus, aber achten Sie darauf, dass sich Ihr Tier nicht verletzt. Wenn Sie diese Punkte beachten, wird sich Ihr Hund nicht überanstrengen.
So finden Sie die richtige Tour
Wollen Sie mit Ihrem Hund wandern, muss die Strecke zu Ihnen und Ihrem Hund passen. Berücksichtigen Sie unbedingt diese drei Faktoren, um eine ideale Wanderung zu finden.
1. Langsam starten
Wählen Sie für den Anfang eine Strecke, die Sie beide leicht meistern können. Steigern Sie den Schwierigkeitsgrad nur langsam. Ist die Wanderung zu anstrengend, verlieren Sie und Ihr Hund die Lust daran.
2. Informieren Sie sich ausführlich
Studieren Sie die Strecke auf der Karte und informieren Sie sich online. Gibt es Klettersteigpassagen? Befinden Sich auf dem Weg Hütten? Gibt es Wasserquellen, um Ihre Flaschen aufzufüllen? Erkundigen Sie sich darüber, wo sich die nächste Tierklinik befindet, um für den Notfall gewappnet zu sein. Prüfen Sie außerdem, ob Hunde auf auf den Hütten erlaubt sind.
3. Die Jahreszeit beachten
Passen Sie die Wanderstrecke an die Jahreszeit an. Im Sommer sollten Sie nur schattige Wege wählen, wenn Sie mit dem Hund wandern möchten. Die meisten Touren eignen sich für den Frühling und den Herbst.
Hund für Wanderungen vorbereiten
Wichtig ist, dass der Hund fit genug ist, um zu wandern. Deswegen sollten Sie vor der Wanderung ausgedehnte Gassigänge mit ihm unternehmen, um seine Kondition aufzubauen. Die Grundkommandos müssen sitzen. Der Hund sollte
- zuverlässig auf Ruf zu Ihnen zurückkehren, wenn er ohne Leine läuft.
- zuverlässig neben und hinter Ihnen laufen, wenn die Wege etwas eng werden.
- sich zur Not auch hochheben lassen, um Hindernisse zu überqueren.
Seine Trittsicherheit kann der Hund verbessern, indem er allmählich an schwierigere Strecken gewöhnt wird. Bringen Sie ihm bei, Hindernisse wie liegende Baumstämme oder kleine Felsen zu überqueren. Bereiten Sie ihm außerdem auf die Begegnung mit Kühen und anderen Tieren vor, um Konflikte bei der Wanderung zu vermeiden.
Steinige Wege können gefährlich für Hundepfoten werden. Gewöhnen Sie Ihren Hund deshalb schon vor dem Wandern an Hundeschuhe, die ihn vor Verletzungen schützen.
Die richtige Wander-Ausrüstung für Sie und Ihren Hund
Wer sicher wandern will, braucht natürlich die richtige Ausrüstung. Für sich sollten Sie Folgendes unbedingt dabeihaben:
- festes und bequemes Schuhwerk
- Regenjacke
- Sonnencreme
- Wander-Rucksack
- Erste-Hilfe-Set für Sie und Ihren Hund (Desinfektionsspray, Verbandszeug, Zeckenzange, Pinzette, Handschuhe, eventuell benötigte Medikamente, Telefonnummer der Bergwacht und der nächsten Tierklinik)
- Taschen- und Stirnlampe
- Wasser und Brotzeit
Für Ihren Hund sollten Sie unbedingt an diese Wander-Ausrüstung denken:
- Hunderucksack (nur für große Hunde und maximal mit 20 Prozent des Körpergewichts des Hundes befüllen)
- Hundeschuhe (bei steinigen Wegen)
- Hundegeschirr mit Griff am Rücken, um den Hund festhalten und unterstützen zu können
- Leuchthalsband, um den Hund auch bei Dunkelheit zu sehen
- leichtes Hunde-Reisebett, an das der Hund bereits gewohnt ist
- faltbare Näpfe für Futter und Wasser
- ausreichend Trockenfutter und Wasser
- verstellbare Hundeleine
- Ersatzleine
Bei einer Wanderung sollten Sie nur Trockenfutter anbieten: Es ist leichter und länger haltbar als Nassfutter. Barfer und diejenigen, die Nassfutter verfüttern, sollten vor der Wanderung auf ein bestimmtes Trockenfutter umsteigen.
Beim Wandern mit Hund sollte auf eine Schleppleine verzichtet werden, da diese dazu neigt, sich zu verheddern. Komfortabler sind kürzere Leinen, die Sie um Ihren Bauch festmachen können, um die Hände frei zu haben. Bei Gefahrenstellen sollten Sie vorsichtshalber die Leine lösen, um Unfälle zu vermeiden.
Wollen Sie im Ausland wandern, sollten Sie außerdem auf die Einreisebestimmungen für Hunde achten. Erkundigen Sie sich, ob eine Maulkorb- oder Leinenpflicht besteht. Vergessen Sie auch nicht, den Impfpass für den Hund mitzunehmen.
Gemeinsam mit Ihrem Hund die Natur zu erkunden, kann eine Menge Spaß machen. Allerdings müssen Sie die richtigen Voraussetzungen schaffen, damit die Wanderung zum Erfolg wird. Mit diesen Tipps und Tricks können Sie mit Ihrem Hund loswandern.