Reitbegleithund: Sicher ausreiten mit Hund und Pferd
Ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Hund und Pferd beim Ausreiten erfordert gezieltes Training und die richtige Ausrüstung. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Hund zum idealen Reitbegleithund ausbilden und welche Rassen sich besonders gut eignen.
Ein Reitbegleithund ist mehr als nur ein Hund, der neben dem Pferd herläuft und einfach mit dabei ist. Reitbegleithunde sind speziell darauf trainiert, kennen Pferd und Reiter und sind zudem mit dafür vorgesehenem Equipment ausgestattet.
Sicherheit und Vertrauen sind dabei die wohl wichtigsten Faktoren. Wie auch Sie Ihren Hund durch gezieltes Training zum Reitbegleithund machen, Ihr Pferd und Hund aneinander gewöhnen und durch das richtige Equipment für Sicherheit sorgen, das erfahren Sie in unserem Artikel.
Inhaltsübersicht
- Welche Hunderasse eignet sich als Reitbegleithund?
- Hund und Pferd aneinander gewöhnen
- Reitbegleithund: Ausbildung und Training
- Ausrüstung für das Ausreiten mit Reitbegleithund
- Reitbegleithund: Mit oder ohne Leine?
- Haftung und Versicherung beim Reitbegleithund
Welche Hunderasse eignet sich als Reitbegleithund?
Als Reitbegleithund kommen mehrere Rassen infrage. Generell sollte eine enge Bindung zum Menschen sowie ein guter Grundgehorsam vorausgesetzt sein. Das Reiten gemeinsam mit Hund kann unter Umständen gefährlich werden, da auch mit unvorhergesehenen Situationen gerechnet werden muss. Gerade dann ist es besonders wichtig, dass Sie sich auf Ihren Hund verlassen und ihn mit wenigen Kommandos zu sich rufen können.
Zu den Eigenschaften, die einen guten Reitbegleithund ausmachen, gehören:
- Ausdauer
- Gehorsam
- kein ausgeprägter Jagd- und Hütetrieb
- passende Größe und Gewicht
- hohes Aktivitätslevel
Gehorsam: Ein guter Grundgehorsam ist absolut essenziell. Der Hund sollte jederzeit abrufbar sein, seinen Menschen immer im Blick haben und Grundkommandos beherrschen. Nur so können unvorhergesehene Situationen bewältigt werden. Sicherheit und Vertrauen sind beim Ausritt das Wichtigste.
Kein ausgeprägter Jagd- und Hütetrieb: Hunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb sind ebenfalls nicht als Reitbegleithund geeignet. Die Gefahr auf Wild zu treffen oder dass Ihr Hund eine Fährte aufnimmt und ihr folgt ist zu groß.
Größe und Gewicht: Zu kleine oder zu große Rassen haben es schwer, bei dem Tempo eines Reiters mitzuhalten. Zudem können Sie Hindernisse nicht so leicht überwinden und drohen zurückzufallen.
Aktivitätslevel: Als Reitbegleithund sollte Ihr Vierbeiner einen rassebedingt großen Bewegungsdrang haben und über die notwendige Ausdauer verfügen. Bei längeren Ausritten mit Galoppstrecken ist das besonders wichtig, damit Ihr Hund keinem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt ist oder der Ausritt abgebrochen werden muss.
- Labrador Retriever
- Dalmatiner
- Golden Retriever
- Australian Shepherd.
- Border Collie
- Deutscher Schäferhund
- Deutscher Boxer
- Jack Russell Terrier
Rassen, die sich als Reitbegleithund nicht eignen, sind beispielsweise:
Wenn Sie lediglich einen entspannten Schritt-Ausritt planen und übersichtliches Gelände passieren, sind natürlich auch kleine Rassen geeignet.
Hund und Pferd aneinander gewöhnen
Damit ein Hund zum Reitbegleithund werden kann ist es wichtig, dass sich Hund und Pferd verstehen. Dazu müssen Sie die beiden aneinander gewöhnen, denn Hund und Pferd sind von Natur aus sehr unterschiedlich.
Während Pferde Fluchttiere sind, sind Hunde oft von einem Jagdtrieboder Hüteinstinkt angetrieben. Damit beide Tiere die Körpersprache des jeweils anderen verstehen lernen und sich aneinander gewöhnen, ist Training erforderlich.
Die schrittweise Gewöhnung von Hund und Pferd ist entscheidend, um eine positive Beziehung zwischen den beiden herzustellen und einen Hund erfolgreich als Reitbegleithund einzusetzen.
Wenn sich Hund und Pferd noch überhaupt nicht kennen, muss mit einer langsamen Einführung begonnen werden, bei welcher sich beide aus der Ferne sehen und langsam näherkommen können.
Lassen Sie beiden Tieren die Gelegenheit, sich an den Anblick und Geruch des anderen zu gewöhnen. Es kann hilfreich sein, den Hund dabei zunächst an der Leine zu lassen, um sicherzugehen, dass sich Hund und Pferd nicht zu nahekommen und lernen Abstand zu halten.
Um Hund und Pferd an die Anwesenheit des anderen zu gewöhnen, können Sie den Hund zu alltäglichen Vorgängen, wie der Stallarbeit, dem Putzen oder Führen mitnehmen. Wenn das funktioniert, kann der Hund beim Reiten in der Reithalle mitkommen. So gewöhnt er sich an die Reitbewegungen.
Wichtig dabei ist, dass der Hund das Pferd nicht jagt, sondern ruhig sitzt oder liegt, bis das Training beendet ist. Binden Sie ihn dabei anfangs an, wenn Sie befürchten, der Hund könnte doch noch aufspringen und dem Pferd hinterherrennen.
Auch weil Eifersucht bei Hunden ein Thema ist, ist es wichtig, dass der Hund beim gemeinsamen Zeit verbringen lernt, dass er Ihre Aufmerksamkeit mit dem Pferd teilen muss.
Wenn Hund und Pferd in diesen quasi „harmlosen Situationen“ Zeit miteinander verbracht haben, sollten Sie einschätzen können, ob die beiden so weit vertraut sind, dass sie den Hund als Reitbegleithund trainieren können.
Reitbegleithund: Ausbildung und Training
Die Ausbildung eines Hundes zum Reitbegleithund erfordert einen sicheren Umgang sowohl mit dem Hund als auch dem Pferd. Mit diesen fünf Schritten trainieren Sie Ihren Vierbeiner zum Reitbegleithund.
1. Grundkommandos
Das Training eines Hundes zum Reitbegleithund setzt einige Grundkommandos der Hundeerziehung voraus, die bereits vorher problemlos funktionieren müssen.
Diese Kommandos sollte der Hund vor der Ausbildung zum Reitbegleithund beherrschen:
- Sitz
- Platz
- Hier
- Bei-Fuß-Gehen
- Seitenwechsel (Von der einen auf die andere Seite wechseln)
- Reiterbein
Egal wie viel Ablenkung von außen kommt, Sie müssen sich jederzeit darauf verlassen können, dass Ihr Hund zuverlässig Ihrem Kommandos folgt. Wenn Sie erst einmal auf dem Pferd sitzen, darf es daran nicht mehr scheitern. Andernfalls kann es für Reiter, Pferd und Hund gefährlich werden.
2. Gemeinsames Gehen mit Hund und Pferd
Für die ersten gemeinsamen Schritte sollten Sie mit dem Hund gemeinsam zum Pferd gehen und den Führstrick oder die Zügel des Pferdes in einer Hand halten, während Sie die Hundeleine in der anderen Hand halten. Der Hund sollte "bei Fuß" laufen, während Sie zwischen den beiden Tieren auf Halshöhe des Pferds gehen.
Achten Sie darauf, einen angemessenen Abstand zwischen Hund und Pferd zu halten. Stoppen Sie nach einigen Schritten, loben Sie beide Tiere und setzen Sie den Weg fort. Auch positive Verstärkung in Form von Leckerlies kann eingesetzt werden.
Sollte Ihr Hund zu Futterneid neigen, ist von Lob mittels Leckerli jedoch dringend abzuraten. Die Gefahr, er könnte das Pferd angreifen, ist in diesem Fall zu groß. Durch diese gemeinsame Führarbeit lernen sich beide Tiere in einem entspannten und positiven Umfeld kennen.
Wenn der Hund beim gemeinsamen Gehen flüchten möchte, bellt oder das Pferd ängstlich ist, passen Sie den Abstand an. Lassen Sie eine weitere Person das Pferd führen und finden Sie eine angenehmste Position für den Hund. Erhöhen Sie dann schrittweise die Nähe zwischen den Tieren.
Wenn der Hund bellt, sollten Sie anhalten und ihn mittels Stimme korrigieren. Dies sollten Sie jedoch nicht zu laut tun, um das Pferd nicht zu erschrecken. Loben Sie den Hund, wenn er ruhig ist.
Es können mehrere Trainingseinheiten erforderlich sein, bis beide Tiere ruhig nebeneinander laufen. Erst wenn das nebeneinander Gehen ohne Probleme und ohne Leine beim Hund klappt, können Sie es vom Sattel aus probieren.
3. Aufsteigen mit dem Hund
Der Hund muss Ihnen weiter gehorchen, auch wenn Sie auf dem Pferd sitzen. Das Aufsteigen aufs Pferd sollten Sie zunächst mit Hund an der Leine üben. Befehlen Sie Ihm, sich mit ausreichend Abstand neben dem Pferd hinzusetzen.
Nehmen Sie beim Aufsteigen sowohl Zügel und Leine in die Hand. Sie sollten auf keinen Fall die Leine am Sattel festbinden. Wenn das Pferd erschrickt und losstürmt oder Sie einen Unfall haben, muss sich der Hund selbst in Sicherheit bringen können. Wenn der Hund beim Aufsteigen ruhig bleibt, belohnen Sie ihn mit Lob oder einem Leckerli.
4. Gemeinsamer Ausritt mit Hund und Pferd
Wenn der Hund gelernt hat beim Reiten in der Reithalle oder dem Reitplatz brav daneben zu sitzen und das nebeneinander Gehen ohne Leine funktioniert, können Sie längere Strecken mit Bei-Fuß-Gehen des Hundes neben dem Pferd versuchen.
Bevor Sie ins Gelände gehen, sollten Sie aber auch das in einer umzäunten Umgebung üben. Achten Sie immer darauf, dass ausreichend Abstand zwischen Hund und Pferd gegeben ist, sodass sie sich nicht in die Quere kommen.
Wenn es in allen Gangarten funktioniert, dass der Hund Bei-Fuß neben Ihnen auf dem Pferd herläuft, können Sie es mit einem Ausritt im Gelände versuchen. Es kann anfangs zur Gewöhnung hilfreich sein zunächst eine weitere Person mitzunehmen, die den Hund an der Leine hat und nebenherläuft.
Überfordern Sie Ihren Hund nicht beim Ausreiten. Starten Sie zunächst mit Schrittausritten und steigern Sie langsam die Länge und die Geschwindigkeit des Ausritts entsprechend der Kondition Ihres Hundes.
5. Als Reiter Führarbeit leisten
Auch wenn Hund und Pferd sich aneinander gewöhnt haben, müssen Sie zu jeder Zeit die Kontrolle haben. Sowohl Hund als auch Pferd müssen Ihnen zuverlässig gehorchen. Die Körpersprache bei Hunden ist anders als die von Pferden, was zu Missverständnissen zwischen Pferd und Hund führen kann.
Als Reiter müssen Sie Dolmetscher sein und Führarbeit leisten. Wenn das Pferd panisch wird oder die Ohren anlegt, müssen Sie dafür sorgen, dass der Hund ausreichend Abstand hält.
Sichere Führarbeit trägt dazu bei, Stress und das Risiko von Verletzungen für beide Tiere zu minimieren. Zudem schafft es ein harmonisches Umfeld, wodurch beide Tiere die Situation als positiv empfinden. Unterschiedliche Kommandos für Hund und Pferd sind dabei wichtig, damit die Tiere immer wissen, wer gemeint ist.
Eines der wichtigsten Kommandos für Ihren Hund ist das sogenannte Reiterbein. Wenn Ihr Hund frei neben dem Pferd läuft und Sie Ihren Hund anleinen müssen, können Sie nicht mal eben vom Pferd absteigen.
Um das zu verhindern bringen Sie Ihrem Hund bei, an Ihrem Bein hochzuspringen und auf zwei Beinen zu stehen. So kommt der Kopf in greifbare Nähe und Sie können Problemlos die Leine befestigen.
Ausrüstung fürs Ausreiten mit Reitbegleithund
Ein sicherer und kontrollierter Ausritt mit einem Reitbegleithund erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und entsprechende Ausrüstung. Das gilt sowohl für Hund als auch Halter. Vor dem Ausritt ist es daher wichtig, dass beide Parteien mit der richtigen Ausrüstung ausgestattet sind, alles korrekt sitzt und Ihr Hund daran gewöhnt ist.
Für Ihre eigene Sicherheit sind ein gut sitzender Reithelm sowie eine Schutzweste notwendig. Nur so sind Sie bei einem Sturz bestmöglich geschützt.
Für den Ausritt ist es sinnvoll, dem Hund ein robustes Halsband oder ein passendes Hundegeschirr anzulegen. Der Vorteil bei einem Halsband ist der, dass es das Anleinen vereinfacht, wenn Ihr Hund an Ihrem Reiterbein hochspringt.
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