Hund allein Zuhause

Der Hund ist ein Rudeltier, das immer in Kontakt mit seiner Meute bleiben will. An die - zeitlich eng beschränkte - Einsamkeit müssen Sie ihn erst Schritt für Schritt gewöhnen.

 

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Der Hund muss so früh wie möglich lernen, dass Alleinebleiben für einige Stunden zum ganz normalen Alltag gehören.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

So lernt ihr Hund, alleine zu bleiben

Bei einem jungen Hund ist das sehr einfach. Doch auch ein älteres Tier, das bisher immer Familienanschluss hatte, lernt die herrenlose Zeit zu überbrücken, wenn Sie ein bisschen Geduld haben. Das Paradies auf Erden, mit ständiger Anwesenheit seiner Menschen, kann heute kaum noch ein Hund genießen. Deshalb muss er so früh wie möglich lernen, dass Alleinebleiben für einige Stunden zum ganz normalen Alltag gehören.

Welpen lernen es besonders schnell

Am einfachsten ist das beim Welpen, der frisch in seine Familie kommt. Seine innere Uhr stellt sich auf den menschlichen Lebensrhythmus ein. Das können Sie ausnutzen. Nach einer ausgiebigen Spielphase, wenn der Welpe erschöpft und schläfrig in seinem Körbchen am Kauknochen knabbert, gehen Sie ohne ein Wort aus dem Zimmer und schließen die Türe. Nach ein paar Minuten, in denen der Kleine scheinbar gar nicht begriffen hat, dass er alleine war, kommen Sie wieder und legen ihm einen Leckerbissen hin.

Alleinsein mit positiven Erwartungen verknüpfen

Beim nächsten Mal verlängern Sie die Zeit Ihrer Abwesenheit und verbinden Ihre Rückkehr mit einer lustigen Spielstunde. Dehnen Sie Ihre Ausgehzeiten immer weiter aus und kommen Sie nie ohne "freudige Nachrichten" zurück. Langsam, aber sicher verknüpft der Junghund dann Ihr Weggehen mit guten Erwartungen. Wenn Sie vor Ihrem Abgang immer dafür sorgen, dass er sich ausreichend bewegt hat, ihn ins Körbchen schicken und ihm einen Kauknochen oder ein Spielzeug als Zeitvertreib anbieten, bezieht er auch diese beiden Gegenstände in den Zyklus mit ein.

Konsequenz – auch bei "Jammerlappen"

Nicht immer klappt das gleich zu Anfang. Sollte der Welpe beim ersten Mal jämmerlich schreien, weil er sich trotz aller Manöver verlassen fühlt, müssen Sie hart bleiben. Lassen Sie ihn jaulen, auch wenn es Ihnen das Herz bricht. Machen Sie sich klar, dass er andernfalls Ihre Rückkehr in direkten Zusammenhang mit seiner Heulerei bringt. Die Folge: Er wird  immer lauter und länger winseln, um Sie damit schneller und sicherer zurückzuholen. Warten Sie deshalb ab, bis er endlich Ruhe gibt, und kommen Sie dann zurück – mit Ihrer Hunde-Überraschung. Seien Sie in den ersten Wochen konsequent, dann haben Sie lebenslang einen Hund, der sich die Wartezeit mit Träumereien vertreibt, statt seinen Frust an Ihren Möbeln oder Nachbarn auszulassen.

Erwachsene Hunde und Tierheimhunde

Beim erwachsenen Hund fruchten solche einfachen Tricks nicht so schnell wie bei den Kleinen. Dennoch gehen Sie auch hier genauso vor wie bei einem Welpen. Was Sie benötigen, ist ein wenig mehr Geduld. Bevor Sie sich einen erwachsenen Hund anschaffen, sollten Sie sich dennoch vorher informieren, ob der Hund überhaupt alleine sein kann. Vor allem Tierheimhunde leiden häufig unter Trennungsangst. In so einem Fall, kommen Sie nicht umhin, sich fachliche Hilfe zu holen.

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