Im Alter plagen Mensch und Hund ähnliche Beschwerden

Mehr schlafen, mehr schmusen und viele graue Haare: In "Ein Herz für Tiere" hatten wir Sie aufgerufen, uns mehr über Ihren älteren Hund zu berichten. Tausende Leser haben geantwortet. Hier lesen Sie die wichtigsten Ergebnisse.

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© animals-digital.de

Mehr schlafen, mehr schmusen und viele graue Haare

Einen winzigen statistischen Tick liegen die Rüden vorn. Jedenfalls die unserer Leser. Von den Herren der Hundeschöpfung sind nämlich 37,4% älter als elf Jahre, bei den Weibchen "nur" 36,6%. Mehr als die Hälfte der Hunde, die in der Befragung beschrieben wurden, leben noch in den besten Jahren zwischen fünf und zehn (50,6%). Allein ist kaum einer von ihnen. Jeder Dritte hat einen Hundekameraden zu Hause (31%), noch häufiger vertragen sich die Oldies mit einer oder mehreren Katzen (42,6%). Singles bei ihren Menschen sind lediglich 24,4%.

Hundesenioren sind fit

Und sie sind noch ganz schön fit. Fast 80% der Hundesenioren litten oder leiden weder an einer schweren noch chronischen Krankheit. Die vielen Lebensjahre haben sie zwar verändert, auch äußerlich: Über die Hälfte der Hunde ergraut sichtbar im Alter (53%). Und das Gebiss ist bei 23,2% (mehr Hündinnen als Rüden) nicht mehr das beste. Über arthritische Beschwerden berichten die Halter bei 29,2% (mehr Rüden), von den Sinnen lassen am ehesten die Augen nach (21,4%), dann das Gehör (16,8% mehr Hündinnen). Jeder zehnte Hund lichtet sich fellmäßig (mehr Hündinnen) und an Gewicht legen beinahe ein Drittel zu (29,8%, deutlich mehr Hündinnen).

Mit dem Alter steigt das Schmusebedürfnis des Hundes

Auch im Verhalten ändern sich die betagten Vierbeiner, offensichtlich fast nur zum Positiven. Oder sind die Oldies ihren Haltern so stark ans Herz gewachsen, dass diese ein paar Schwächen übersehen? Viel schlafen wollen 45,8% der Oldiehunde (mehr Hündinnen), weniger Bewegung wünschen sich 18,8% (mehr Hündinnen), das Schmusebedürfnis aller Senioren steigt dagegen enorm an: 36,4% aller Hundehalter geben an, dass Ihr Oldie deutlich mehr Kontakt zu ihnen sucht als früher (deutlich mehr Rüden mit 41,6%). Ganze 2% empfinden das Gegenteil (weniger Kontaktbedürfnis). Im Hochsommer leiden viele ältere Hunde, denn gestiegene Empfindlichkeit gegenüber Hitze registrieren 20,4% der Oldiebesitzer, kälteempfindlicher dagegen sind nur 13%.

Prüfung auf Herz und Nieren

Bei der klinischen Untersuchung sieht sich der Tierarzt den Hund in Ruhe und Bewegung an. Besondere Aufmerksamkeit widmet er Augen, Ohren und den Körperöffnungen. Ältere Hunde leiden häufig unter Zahnproblemen, die nicht selten weitere Gesundheitsschäden zur Folge haben. Daher wird auch die Maulhöhle eingehend betrachtet. Beim Abtasten des Hundes spürt der Tierarzt Schwellungen, Verhärtungen oder schmerzhafte Stellen. Darüber hinaus beurteilt er den Zustand von Haut und Fell. Das Herz und das Kreislaufsystem müssen eingehen untersucht werden. Wenn das Abhören des Herzens oder Symptome wie Husten und nächtliche Unruhe Hinweise auf eine Herzerkrankung geben, sind Spezialuntersuchungen wie Röntgen, Ultraschall und EKG empfehlenswert. Denn mit rechtzeitiger medikamentöser Behandlung kann man den Prozess des schleichenden Herzversagens deutlich verlangsamen. Gerade beim Atmungsapparat ist eine normale altersbedingte Einschränkung der Funktion von einem krankhaften Geschehen oft schwer abzugrenzen. Zusätzliche Untersuchungen, wie Röntgenaufnahmen des Brustkorbs, können nötig werden.

Der guten Laune kann das Alter nichts anhaben

Und was ist mit der typischen Griesgrämigkeit gegenüber anderen Hunden? So schlimm, wie man glaubt, ist es gar nicht. Nur 15,2% der älteren Hunde (16% der Hündinnen) mögen sich mit ihresgleichen nicht mehr abgeben. Alles in allem zeigen die Briefe: Mit den Jahren wächst die Liebe der Halter, über gelegentlichen Trotz, Ungehorsam und auch die Pfützen auf dem Teppich schmunzeln sie höchstens. Die Weisheit des älteren Hundes übt offenbar einen guten Einfluss auf sie aus. (Text: Ursula Birr)

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